VERS 2                                                                                                  ZURÜCK  INHALT  VOR                                                     CHARAKTERISTIKEN VON JÎVA THEMA 2 Dravya-Sagraha

 

2.      Jîva wird charakterisiert durch upayogâ, ist formlos, und ein Vertreter, hat die gleiche Ausdehnung wie sein eigener Körper, ist der Geniesser (der Früchte des Karma)[1], existiert im sasâra, ist Siddha und hat eine charakteristische Aufwärtsbewegung.

 

KOMMENTAR.

 

In diesem Vers zeichnet der Autor die unterscheidenden Charakteristiken von Jîva auf. Die neun über Jîva erwähnten Charakteristiken in diesem Vers werden einer nach dem andern in den Versen 4-14 aufgenommen werden und volle Erklärung wird werden in den Anmerkungen zu den besagten Versen über sie gegeben. Brahmadeva hat in seinem Kommentar über Dravya-Sagraha in Verbindung mit diesen Versen erwähnt, dass jeder von diesen Charakteristiken über Jîva erwähnt ist, um die Jaina Auffassung über ‚Jîva‘ von der der Sâkhya, Nyâya, Mîmâsâ, Chârvâka, Sadâsiva und Bauddha Philosophiesystemen zu unterscheiden. Seine Worte sind wie folgt: „…Jîva ist eingerichtet um Chârvâka (abzulehnen), seine Charakteristik von upayoga bestehend aus Jñâna und Darśan zu haben ist gesagt, um die Anhänger von Nyâya (abzulehnen), dass von Jîva formlos zu sein (abzulehnen) Bhaṭṭa (d.h., jene die Kumârila Bhaṭṭa folgen, den Vorbringer eines Zweigs der Mîmâsâ Philosophie) und Chârvâka, das des Mittleers von Karma, um (die) Sâkhya (Ansicht abzulehnen), die von die gleiche Ausdehnung ihres (Lehr-)Körpers zu haben ausgedrückt wird, um die drei Ansichten abzulehnen, nämlich, Nyâya, Mîmâsâ und Sâkhya, die über das Geniessen von (den Früchten des) Karma gesagt wird, die Buddhistische Ansicht abzulehnen, die von im Sasâra zu sein, Sadâśiva abzulehnen, die von Siddha seiend Bhaśa und Chârvâka abzulehnen, und die über eine Aufwärtsbewegung habend, die Ansichten von allen anderen Schreibern ablehnen.“

Es sollte erinnert werden, dass, da die Hindu und Buddhistischen Philosophen keine Gelegenheit ausliessen, um die Ansichten der Jaina Philosophie abzulehnen, so auch die Jain Philosophen auf ihrer Seite die Ansichten ihrer Gegner abzulehnen versuchten. Es ist ein spezielles Merkmal von nahe jedem System Indischer Philosophie, fortzufahren seine eigenen Ansichten aufrechtzuerhalten nach Ablehnung jener anderer Systeme. Beispiele solcher Ablehnungen durch Hinduphilosophen können in Vedânta Sûtra, Kapitel II, Pâdas I und II, und Sâkhya Sûtra, Kapitel V gefunden werden. Die Ablehnung der Ansichten des Hindu Philosophiesystems kann auf der anderen Seite in zahlreichen Jaina Arbeiten, solche wie Ratnâkarâvatârikâ, Syâdavâdamanjari, Prameyakamalamârtande, usw. usw., gefunden werden.

In diesem Vers wird Jîva auch erkannt als gegen die chârvâka Ansicht, welche keinen Beweis erkennt als Pratyaka, welches nur durch die Sinne abgeleitet ist. Das Nyâya System erkennt den Unterschied zwischen einer Eigenschaft und dem Besitzer einer Eigenschaft; aber in diesem Vers, durch zu sagen, dass Jîva aus der Eigenschaft upayoga besteht, welche sich zusammensetzt aus Jñâna und Darśana, wird diese Theorie von Nyâya umgekippt. Gleichermassen durch zu sagen, dass Jîva der Mittler von allen Handlungen ist, wird die Sâkhya Theorie, dass Purua ununterschiedlich ist, aberkannt. Die anderen Charakteristiken bestreiten in dieser Weise die Ansichten von Mîmâsâ, Buddhistischen und anderen Philosophiesystemen. Diese werden weiter in den Anmerkungen zu den Versen 4-14 erklärt. Aber es sollte erinnert werden, dass der Autor nicht direkt fortfährt, die Ansichten der anderen Philosophiesystemen abzulehnen, denn das würde gänzlich unmöglich sein in einem Kompendium wie dieses. Was der Kommentator deshalb zu verstehen gibt, ist, dass durch seine Definition über Jîva aufzuzeichnen, der Autor nebenbei die entgegengesetzten Ansichten der anderen Philosophiesysteme aberkannt hat.

Für einen kurzen Bericht über die Grundsätze der unterschiedlichen Philosophiesysteme, verweisen wir den Leser auf Sarvadarśansagraha von Mâdhavâchârya (Ausgabe durch Cowell), in welcher der Bericht über die Jaina Philosophie unter dem Titel von „Ârhat Darśan“ wert der Aufmerksamkeit ist, da durch einen nicht-Jaina Autor geschrieben, der, obwohl nicht sehr über Jainismus enthusiastisch, sein bestes versuchte, unparteiisch zu sein.

Die folgenden Verse aus Pañchâstikâyasamayasâra durch Kundakundâchârya ist genau ähnlich zu diesem Vers von Dravya-Sagraha: - „Jîva ist bewusst, gestaltlos, gekennzeichnet durch upayoga, angebunden an Karma, den Herrn, den Mittler, den Geniesser (der Früchte des Karma), der Durchdringer der Körper (gross oder klein)“.

Die einzige erwähnte Charakteristik von Jîva in Dravya-Sagraha, doch nicht gefunden in den obigen Versen, ist die von einer Aufwärtsbewegung zu haben; aber dies wird im nächsten Vers des Pañchâstikâyasamayasâra erwähnt: - „Dies was aufwärts zum Ende des Loka geht, befreit aus der Unreinheit des Karma seiend.“

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[1] Enjoyer in der engl. Übersetzung kann auch als Erleber und enjoy als erleben übersetzt werden, wie später manchmal auch gemacht, jedoch das gleichzeitige Gleichnis mit den Früchten ist hervorragend, denn man muss auch bittere Früchte und sogar giftige geniessen, je nachdem, was für ein Karma man „gepflanzt “ hat. AΩ