SEITE 192 [Fortsetzung] Jainismus Titel Inhalt vorige Seite Druckversion dieser Seite in Pdf
Ich werde jetzt in gebührender Reihenfolge die acht Arten von Karman erklären, durch die gebunden, die Seele immer rundherum im Kreis der Geburten dreht. (1)
Die acht Arten von Karman sind in wenigen Worten die folgenden:
1. Gñânâvaranîya (welches als ein Hindernis für richtiges Wissen handelt);
2. Darsanâvaranîya (welches als ein Hindernis für richtigen Glauben handelt);
3. Vêdanîya (welches zu Schmerz und Freude Erfahren führt);
4. Môhanîya (welches zu Täuschung führt);
5. Âyuhkarman (welches die Länge des Lebens bestimmt);
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6. Nâman (welches den Namen oder die Individualität der verkörperten Seele bestimmt);
7. Gôtra (welches seine Gôtra bestimmt);
8. Antarâya (welches jemandes Eintritt auf den Weg verhindert, der zur ewigen Seligkeit führt[1]). (2, 3)
1. Behinderung von Wissen ist fünffache (nämlich Behinderung zu):
a . Sruta, aus den heiligen Büchern herstammendes Wissen;
b . Âbhinibôdhika, Wahrnehmung;
c . Avadhigñâna, übernatürliches Wissen;
d . Manahparyâya, Kenntnis der Gedanken anderer Menschen;
e . Kêvala, das höchste, unbegrenzte Wissen. (4)
2. Die neun Arten der Behinderung des richtigen Glaubens sind: 1. Schlaf; 2. Tätigkeit; 3. sehr tiefer Schlaf; 4. ein hohes Maß an Aktivitäten[2]; 5. ein Zustand tief-verwurzelter Gier; 6-9 beziehen sich auf Glauben an die Objekte der ersten drei und den letzten Arten von Wissen. (5, 6)
3. Vêdanîya ist zweifach, Vergnügen und Schmerz; es gibt viele Unterteilungen von Vergnügen und so gibt es auch von Schmerz. (7)
4. Môhanîya ist zweifach wie in Bezug auf Glauben und auf Verhalten, das erste ist dreifach, das zweite zweifach. (8)
Die drei Arten von Môhanîya, bezugnehmend auf den Glauben sind: 1. richtiger Glaube; 2. falschen Glauben; 3. teilweise richtiger und teilweise falscher Glauben. (9)
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Die beiden Arten von Môhanîya in Bezug auf Verhalten sind: 1. was in der Form der vier Kardinal Leidenschaften erfahren wird; 2. was in der Form von Gefühlen unterschiedlich von ihnen erlebt wird. (10)
Die erste Art dieses Karman ist sechzehnfach, die zweite siebenfach oder neunfach[3]. (11)
5. Âyushka ist vierfach indem Bezug genommen wird auf 1. Bewohner der Hölle; 2. grausames Geschöpf; 3. Menschen, 4. Götter. (12)
6. Nâman ist zweifach, gut und schlecht; es gibt viele Unterteilungen der guten Sorte, und so gibt es auch von der schlechten[4]. (13)
7. Gôtra ist zweifach, hoch und niedrig, der erste ist achtfach, und so ist der zweite auch. (14)
8. Antarâya ist fünffach als verhindernd: 1. Geschenke; 2. Gewinn; 3. augenblicklicher Genuss, 4. fortwährender Genuss[5]; und 5. Macht. (15)
Dadurch sind die Aufteilung von Karman und die Untergliederungen erzählt worden.
Höre nun ihre Anzahl von Atomen[6], Ort, Zeit und Entwicklung. (16)
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Die Anzahl von Atomen von jedem Karman ist unendlich; sie ist (unendlich) größer als (die Anzahl) der gefesselten[7] aber kleiner als die der Vervollkommnten. (17)
Das Karman in den sechs Richtungen des Raumes[8] bindet alle Seelen, und es bindet die ganze Seele in allen seinen Teilen in jeder möglichen Weise. (18)
Die längste Dauer (von Karman) ist dreißig Krores von Krores von Sâgarôpamâs[9], und die kürzeste einen Teil einer muhûrta. (19)
Dies gilt bei beiden Âvaranîyas mit Vêdanîya und Antarâya. (20)
Die längste Dauer von Môhanîya ist siebzig Krores von Krores von Sâgarôpamâs, und die kürzeste ein Teil einer muhûrta. (21)
Die längste Dauer von Âyushka ist dreiunddreißig Krores von Krores von Sâgarôpamâs, und die kürzeste ein Teil einer muhûrta. (22)
Die längste Dauer von Nâman und Gôtra ist zwanzig Krores von Krores von Sâgarôpamâs, und die kürzeste acht muhûrtas. (23)
Die Zahl der vollendeten Seelen ist unendlich, und die
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der Unterteilungen von Karman[10] ist auch (unendlich); die Anzahl von Atomen in all diesen (Unterteilungen) überschreitet (die Anzahl) aller Seelen. (24)
Daher sollte ein weiser Mann die verschiedenen Unterteilungen dieser Karmans wissen, und sollte sich anstrengen, um sie zu verhindern und zu zerstören. (25)
So sage ich.
Ende der Dreiunddreissigsten Vorlesung, genannt DIE WESENSART VON KARMAN.
nächste SEITE VIERUNDDREISSIGSTE VORLESUNG genannt ÜBER LÊSYÂ
[1] Vergleiche Bhandarkar, Report, SEITE 93, Anm. *.
[2] Nr. 1-4 sind nidrâ, prakalâ, nidrânidrâ, prakalâprakalâ; ich gebe die etymologische Bedeutung dieser Worte wieder. Nach der Dîpikâ, jedoch haben sie eine andere Bedeutung: nidrâ bedeutet der Zustand des angenehmen Erwachens (Später noch Bezug herstellen mit vgl. Ende der Begegnung mit dem 2. Bettler. ΑΏ); prakalâ, den Schlaf einer stehenden oder sitzenden Person; nidrânidrâ, tiefer Schlaf; prakalâprakalâ, Schlaf einer Person in Bewegung. Nr. 6 und 7 werden hier kakkhu und akakkhu genannt, statt âbhinibôdhika und sruta.
[3] Die Unterteilungen des zweiten Karman sind die im 102. Vers aufgezählten Gefühle oder Emotionen der letzten Vorlesung (Vorlesung 32, SEITE 190) von Ekel an vorwärts. Es gibt sieben von ihnen, wenn Verlangen nach Frauen, Männern, oder beides, als ein Element zu rechnen ist, aber neun, wenn es als drei gerechnet wird. Die sechzehn aus den Kardinal Leidenschaften erzeugten Unterteilungen des Karman werden erlangt durch eine Unterteilung jeder der vier Leidenschaften mit Bezug auf 1. anantânubandha; 2. pratyâkhyâna; 3. apratyâkhyâna; 4. samgvalana.
[4] In der Dîpikâ werden 103 Unterteilungen aufgezählt; sie entsprechen unseren Gattungen.
[5] 3. Bhôga, ist Genuss von Blumen, Essen, usw.; 4. upabhôga, dieser von jemandes Haus, Frau, usw. Das Karman in Frage bringt eine Behinderung zum Eintritt auf den Weg, der zur ewigen Seligkeit führt mit sich, wenn auch alle anderen Umstände günstig wären. (die engl. Übersetzung von HJ hat wie aus dem Kontext klar hervorgeht hier fälschlicherweise: des Genusses, usw.) [grüner Text ist hier die Korrektur. ΑΏ]
[6] Das Karman wird betrachtet zu bestehen, wie andere Stoffe, von Atomen, hier pradêsa Punkt genannt. Das Wort habe ich übersetzt habe SEITE 195Anzahl von Atomen, ist paêsaggam = pradêsâgram, welches wiedergegeben wird paramânuparimâna.
[7] Ganthiyasatta = granthigasattva
[8] Die sechs Richtungen des Raumes sind die vier Himmelsrichtungen, Zenit und Nadir. Die Kommentatoren geben Dokument an, dass êkêndriyas oder Wesen mit einem Sinnesorgan, von Karman in drei und mehr Richtungen gebunden werden. Die wahre Bedeutung dieser Aussage liegt jenseits meiner Fassungsgabe .-- Die Dîpikâ erklärt, wie Karman auf die Seele wirkt. Die Seele saugt alle materiellen Teilchen einer geeigneten Wesensart auf (insbesondere die karmapudgalas), mit denen sie in Berührung kommt, d.h. alle, die im gleichen Raum mit der Seele sind, und verarbeitet sie in Form von gñânâvaranîya usw., gerade wie Feuer, alles in seiner Reichweite verzehrt, aber nichts darüber hinaus.
[9] D.h. 3,000,000,000,000,000 Sâgarôpamâs
[10] Anubhâga, erklärt karmarasavisêsha