SEITE 50 Jainismus Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung Âkârâṅga Sûtra
der nachdenkt sollte zu ihm sagen, der nicht nachdenkt: Betrachte es als wahr zu sein. So wird die Verbindung (d.h. die Kontinuität der Sünden) gebrochen. (3)
Betrachte dies für den Verlauf eines pflichteifrigen, der (im Gehorsam gegenüber dem geistlichen Führer) steht. In diesem Punkt zeige dich selbst nicht als ein Narr[1]!
Als würde es zu dir sein, so ist es mit ihm, den du beabsichtigtest zu töten. Als würde es zu dir sein, so ist es mit ihm, den du beabsichtigtest übermässig zu tyrannisieren. Als würde es zu dir sein, so ist es mit ihm, den du beabsichtigtest zu quälen. In der gleichen Art und Weise (ist es mit ihm), den du beabsichtigst zu bestrafen, und fortzujagen. Der gerechte Mensch lebt bis zu diesen Gefühlen, wird daher weder töten noch andere bewegen (Lebewesen) zu töten. Er sollte nicht absichtlich die gleiche Strafe für sich selbst verursachen[2]. (4)
Das Selbst ist der Wissende (oder Erfahrer), und der Wissende ist das Selbst. Das, durch die man kennt, ist das Selbst. Mit Hinblick zu diesem (zu wissen) es (das Selbst) ist festgestellt[3]. So beschaffen ist er, der die richtige Lehre vom Selbst beibehält. Dieses Thema ist wahrhaftig erklärt worden. So sage ich. (5)
SECHSTE LEKTION/Lehre.
Einige nicht unterwiesen (im wahren Recht) machen (nur eine Show) von gutem Verhalten; einige, wenn auch unterwiesen,
[1] Narr, bâla; der Gelehrte erklärt bâla als Sâkya oder Pârsvastha, ein Außenseiter, oder ein Anhänger des Pârsva (?) [Pârsva war ein vorgehender Tîrthankara dessen Lehre gleich war wie die vom letzten Tîrthankara Mahavira bis auf Keuschheit. ΑΏ ]
[2] Für die gleichen Schmerzen die er an anderen verursacht hat in diesem Leben, wird er im Leben hiernach leiden.
[3] Das bedeutet, dass Wissen eine Abänderung (parinâma) des Selbst ist, und damit ein mit ihm, aber nicht als Beschaffenheit oder Handlung des Selbst verschieden von ihm.