SEITE 275 [Fortsetzung] Jainismus Titel Inhalt voriges Kapitel Druckversion dieser Seite in Pdf
Ein Mönch, ledig[3] lebend, sollte sich nicht verlieben; wenn er Vergnügungen liebt, sollte er wieder gleichmütig werden. Höre jetzt die Freuden von Sramanas, welchen sich einige Mönche erfreuen. (1)
Wenn ein Mönch das Gesetz bricht, (über eine Frau) schwärmt, und von dieser Leidenschaft absorbiert wird, hinterher
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schilt sie ihn[4], hebt den Fuß, und trampelt auf seinen Kopf. (2)
"O Mönch, wenn du nicht mit mir als eine Frau, die immer noch ihr Haar hat, leben willst, werde ich es ausreißen; aber lebe nicht von mir getrennt." (3)
Doch wenn sie ihn gefangen haben, schicken sie ihn auf alle Arten von Besorgungen[5]: "Schau (für die Haarnadel um) den Flaschenkürbis[6] zu schnitzen , hole ein paar schöne Früchte. (4)
"(Bring) Holz, um das Gemüse zu kochen, oder dass wir ein Feuer in der Nacht anzünden können; male meine Füße an [7], komme und reibe meinen Rücken in der Zwischenzeit!" (5)
"Kümmere dich um meine Kleider, bring Essen und Trinken, hole mir etwas Parfüm, einen Besen, einen Friseur[8] (um meinen Kopf zu rasieren)! (6)
"Gib mir die Collyrium[9]-Schachtel, meinen Schmuck, die Laute, Lôdhra-Pulver[10], eine Lôdhra-Blume, die Vênupalâsika-Laute[11], eine Pille!" (7)
"Eine Utpalakushta[12], Tagara[13]-Pulver, und gemahlene Aloe zusammen mit Usîra[14], Öl um das Gesicht zu salben,
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Körbe aus Bambus Korbgeflecht um meine Sachen hineinzulegen!" (8)
Reiche mir die Lippen-Salbe her, hole den Schirm und Pantoffeln, das Messer um den Faden abzuschneiden, mache mein Gewand bläulich gefärbt!" (9)
"Gib mir den Kochtopf um Gemüse darin zu kochen, Myrobalanen[15], den Krug, um Wasser zu holen, den Stab, um das Merkmal auf die Stirn zu malen, die Nadel um Collyrium (auf die Augenlider) anzuwenden, oder den Fächer wenn es heiß ist!" (10)
"Hole mir die Pinzetten[16], den Kamm, das Band um die Haare hochzubinden, reiche mir den Spiegel her, lege die Zahnbürste in meine Nähe!" (11)
"Hole mir Arekanuß und Betel, Nadel und Faden, den Nachttopf, den Worfelkorb, den Mörtel, den Topf zur Verflüssigung von Natron[17]!" (12)
"Gib mir das Gefäss (verwendet zur Anbetung der Götter[18]), den Wasser-Topf. Freund, grabe ein Abort. Hole den Bogen für unseren Sohn, den Stier für den Srâmanêra!" (13)
"Der kleine Topf, die Trommel, und den Ball aus Stoff für den Jungen (um damit zu spielen). Sramana, die Regenzeit ist da, kümmere dich um das Haus und die Geschäfte!" (14)
"(Hole) den Stuhl mit gewobenem Geflecht-Sitz[19], die Holzschuhe[20] um darauf zu gehen!" Schwangere Frauen, befehlen
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ihre Ehemänner wie Sklaven herum, um ihre Begierde zu erfüllen." (15)
Wenn ein Sohn, der Lohn (ihres ehelichen Lebens), geboren wird, (bittet die Mutter den Vater), das Baby zu halten, oder es ihr zu geben. So haben manche Unterstützer ihrer Söhne Lasten wie Kamele zu tragen. (16)
In der Nacht stehen sie auf, um das Baby in den Schlaf zu wiegen[21] wie Kinderschwestern; und obwohl sie beschämt von sich selbst sind, waschen sie die Kleider wie Wäscher[22]. (17)
Dies wurde von vielen Männern gemacht, die aus Gründen von Vergnügungen so tief herabgelassen haben; sie werden die Gleichgestellten von Sklaven, Tieren, Knechten, Lasttieren – bloss Nullen. (18)
Man sollte nichts gegen die Bitten von Frauen haben, aber sich von ihrer Freundschaft und Gesellschaft enthalten. Diese Vergnügungen, die daraus abgeleitet werden, werden Ursachen von schuldigen Handlungen genannt. (19)
Sich einschränkend beim Gedanken, dass diese gefährlichen (Vergnügungen) nicht zu seinen Gunsten sein werden, sollte ein Mönch sich von Frauen enthalten und keine unnatürlichen Verbrechen begehen[23]. (20)
Ein weiser und gelernter Mönch, dessen Seele in reinem Zustand (Lêsyâ) ist, wird sich von Arbeiten für Andere enthalten; in Gedanken, Worten und Taten wird er alle Mühseligkeiten ertragen. (21)
Der Held (des Glaubens), der Sünde und Verblendung besiegt hat, hat dies alles gesagt. Ein Mönch, also, dessen Seele rein ist (und frei von Sünden) sollte umherwandern, bis er endgültige Befreiung erreicht. (22) (22)
So sage ich.
Ende des zweiten Kapitels der vierten Vorlesung des ersten Buches
Ende der vierten Vorlesung genannt "WISSEN ÜBER FRAUEN"
nächste SEITE FÜNFTE VORLESUNG genannt "BESCHREIBUNG DER HÖLLEN", ERSTES KAPITEL
[1] Srutaskandha. Sein Sanskrit-Titel erwähnt durch Sîlâṅka ist Gâthâshô dasaka, d.h. das Buch, dessen Sechzehnte Vorlesung Gâthâ genannt wird. Es ist erwähnt in der Uttarâdhyayana XXXI, 13 durch den Namen der sechzehn Gâthâs, siehe oben, SEITE 182.
[2] Diese ganze adhyayana ist in der archaischen Form von Âryâ abgefasst, über die ich ausführlich im achtunddreißigten Band der Zeitschrift der Deutschen Orientalischen-Gesellschaft, SEITE 594 behandelt habe. Das gleiche Versmass kommt auch in der Suttanipâta der Buddhisten (Ed. Fausböll, 26 f., 170 ff.) vor, eine Tatsache, der ich nicht bewusst war, als ich das eben erwähnte Papier schrieb.
[3] Oê = êkah, erklärt: frei von Liebe und Haß
[4] Paribhindiyâna = paribhidya
[5] Die folgenden Verse sind interessant, da sie uns einen Einblick in einen Hindu-Haushalt vor etwa 2.000 Jahren geben. Wir finden hier eine merkwürdige Liste von häuslichen Möbeln und andere Dinge von gewöhnlichem Gebrauch.
[6] Alâbukkhegga = alâbukkhêdam pippalakâdi sastram
[7] Oder, scheure meine Kochtöpfe
[8] Kâsavaga = kâsyapa, erklärt nâpita. Das Wort ist wahrscheinlich aus der Wurzel kash "kratzen" entstanden. Nach Sîlâṅka beziehen sich Verse 5-6 auf von Mönchen und Nonnen verwendete Dinge.
[9] Vgl. Kâlpâ Sûtra SEITE 233 , (tiefschwarzfarbene Wimperntusche. ΑΏ)
[10] Symplocos Racemosa, deren Rinde wird zum Färben verwendet.
[11] Dies ist ein dünnes Stück Bambus oder Rinde, gehalten zwischen den Zähnen und mit der linken Hand, und gespielte mit der rechten Hand wie eine Vînâ. ( Sîlâṅka.)
[12] Wahrscheinlich Costus Speciosus
[13] Tabernaemontana Coronaria
[14] Andropogon Muricatus
[15] Sie werden zum Baden verwendet
[16] Um die Haare, die in der Nase wachsen auszureißen
[17] Wird in Indien anstelle von Seife zur Reinigung von Wäsche verwendet.
[18] Kandâlaka, ein im Gottesdienst verwendeter kupfernen Kessel. Der Name war in Mathurâ geläufig zu der Zeit als Sîlâṅka schrieb oder der Autor, aus dessen Arbeit, er diese Bemerkung kopierte.
[19] Siehe Grierson, Bihar Peasant Life, § 632
[20] Pâulla; entweder die hölzernen Sandalen oder Hausschuhe von Muñga Gras gemacht.
[21] Sîlâṅka gibt ein Muster von einem Wiegenlied ohne Sinn und Versmass
[22] Hamsa, erklärt ragaka
[23] No itthim no pasum bhikkhû no sayapâninâ niligge.ggâ