VERS 4                                                                                                  ZURÜCK  INHALT  VOR                                                     CHARAKTERISTIKEN VON JÎVA THEMA 2 Dravya-Sagraha

 

4.      Upayoga ist von zwei Arten, Darśana und Jñâna. Darśana ist von vier Arten. Darśana ist bekannt (geteilt) zu werden (in) Chaku, Achaku, Avadhi und Kevala.

 

KOMMENTAR

 

Verse parallel zu diesem sind im Pañchâstikâyasamayasâra gefunden zu werden, wie folgt: - „Upayoga ist von zwei Arten, verbunden seiend mit Jñâna und Darśana: wisse, dass dieses Upayoga zu allen Zeiten untrennbar vom Jîva ist. Darśana ist auch gesagt mit Chaku, Achaku, Avadhi und dem endlosen und ewigen Kevala zu sein.“

Upayoga ist das Ergebnis von Bewusstsein, welches gemäss Niśchaya Naya oder wirklichem Gesichtspunkt, die einzige Charakteristik von Jîva ist. Grob kann Upayoga gesagt werden eine Art von Neigung zu sein, welche aus Bewusstsein entsteht. Diese Neigung ist entweder gegen Darśana oder gegen Jñâna. Der Unterschied zwischen Darśana und Jñâna besteht in diesem, dass im ersteren die Einzelheiten nicht wahrgenommen werden, während im letzteren die Einzelheiten auch bekannt sind. „Bevor wir Dinge in einer detaillierten Art wissen, gibt es eine Stufe, wo wir einfach sehen, hören, oder andererweise davon in einer allgemeinen Art bewusst werden, ohne in alle seine Einzelheiten zu gehen. Wir wissen es einfach als zu einer Klasse zu gehören, wir mögen es als ein Pferd kennen, zum Beispiel, ohne in irgendeine weitere Einzelheit wie zu seinen individuellen Charakteristiken zu gehen. Dies ist die erste Stufe von Wissen; sie mag Detail-loses Wissen oder unbestimmte Erkenntnis (Darśana) genannt werden. Wenn diese Stufe nicht erfahren wird, kann es kein Wissen des Dings geben.“[1] Erkenntnis der Einzelheiten besteht in Jñâna (Wissen).

Darśana wird somit verstanden „Kenntnis in einer ununterschiedlichen Weise“ zu sein… „du siehst zum Beispiel ein Bild, aber du gehst nicht in die Einzelheit davon; du weist gerade in einer allgemeinen Art, dass es ein Bild ist.“[2] Jîva besteht gemäss Jaina Philosophie von unendlichem Jñâna und Darśana, aber gewisse Klassen von Karma neigen dies zu verschleiern. Darśana ist von vier Arten, Chaku, Achaksu, Avadhi und kevala; so gibt es auch vier Arten von Karma, welche jede von diesen Sorten verschleiern. Wenn es eine Einstellung oder Abschwächung von einer oder mehr dieser Sorten von Karma gibt, wird oder werden die entsprechende Klasse oder Klassen von Darśana enthüllt. Somit, durch das Entfernen dieser Karmas, welche das Darśana verschleiern, welches durch das Auge empfangen wird, kann ein Jîva durch die Augen sehen. Dies ist chaku Darśana (Darśana durch das Auge). Wieder, durch das Entfernen von diesem Karma, welches das Darśana durch irgendeinen anderen Sinn als das Auge, oder Geist verschleiern, kann ein Jîva durch die vier Sinnesorgane –Ohr, Nase, Zunge oder Haut und durch den Geist erkennen. Dies wird Achaku Darśana (Darśana nicht durch das Auge) genannt. Gleichermassen, wenn Karmas verschleierndes Avadhi Darśana entfernt werden, kann ein Jîva Avadhi Darśana (psychisches Wissen, begrenzt durch Raum und Zeit und direkt durch die Seele, z.B. Hellsehen) haben. Letztendlich, durch das Entfernen der Karmas welche Kevala Darśana verschleiern, kann ein Jîva Kevala (oder vollkommenes) Darśana haben (in welchem alles in den drei Welten Existierende in der Gegenwart, Verkgangenheit und der Zukunft auf einmal erkannt wird).

[Neben diesen schon erwähnten vier Sorten von Karmas verschleiernden Darśana, gibt es auch fünf andere von Umâsvâmi erwähnte, z.B., Nidrâ (Schlaf), Nidrânidrâ (Tiefer Schlaf), Prachalâ (Trance), Prachalâ prachalâ (Schläfrigkeit) und Styânagriddhi (Schlafwandel Zustand).[3] Diese, zusammen mit den schon erwähnten Karmas verschleiernden Chaku, Achaku, Avadhi und Kevala Darśana, bilden neun Darśanâ-varaîya Karmas].

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[1] ‚Jainism‘ von Herbert Warren, S. 29

[2] ‚The Karma Philosophy‘ durch V.R. Gandhi, S. 5-6

[3] Tattârthâdhigama Sûtra, VIII, 8