SEITE 109                                                                                        Jainismus  Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                             Uttarâdhyayana Sûtra

Aufgeregt von dem, was er sah, sprach Samudrapâla so: "Von bösen Handlungen ist dies das schlechte Ergebnis." (9)

Er wurde plötzlich erleuchtet, der ehrwürdige Mann, und er war ungeheuer aufgeregt; er verabschiedete sich von seinen Eltern und trat in den Stand der Hauslosigkeit. (10)

Verlassend die große Not, zu welcher die weltlichen[1] unterworfen sind, die große Täuschung, und was immer Angst verursacht, sollte man das Gesetz der Mönche[2] annehmen, die Gelübde, die Tugenden und die (Ausdauer bei) Nöten. (11)

Man sollte die fünf großen Gelübde einhalten, nämlich nicht zu töten, die Wahrheit zu sagen, nicht zu stehlen, keusch zu sein, kein Eigentum zu haben was auch immer; ein weiser Mann sollte das Gesetz befolgen, gelehrt durch die Ginas. (12)

Ein Mönch sollte Mitgefühl für alle Wesen haben, sollte von einem nachsichtigen Charakter sein, sollte enthaltsam und keusch sein, und sich von jedem sündhaften enthalten; er sollte mit seinen Sinnen unter Kontrolle leben. (13)

Hin und wieder[3] sollte er in einem Land reisen,

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[1] Saggantha = sagrantha, welches offenbar das Gegenteil von nirgrantha ist. Die Kommentatoren korrigieren samgamtha in samgam ka. Die ursprüngliche Lesart ist im MS. BA hat samgamtha, und so hatte ursprünglich C., aber es korrigiert das tha in ka. Nach Ansicht der Kommentatoren sollten wir übersetzen: Verlassend weltliche Anhaftungen, die große Not verursachen, große Täuschung, schwarz (Lêsyâ), und Gefahren, sollte man, usw.

[2] Paryâya-dharma. Paryâya bedeutet einen Zustand unter welchem ein Stoff sich selbst präsentiert. Hier ist der Zustand der Seele in pravragyâ, d.i. srâmanya-paryâya gemeint; vergleiche die Ausdrücke khadmastha-paryâya und kêvali-paryâya. Paryâya-Dharma ist hier gleich prayragyâ-dharma, Gesetz der Mönche.

[3] Kâlêna kâlam, die Kommentatoren liefern kurvan, und erklären die Stelle wie folgt: kâlêna, d.h. in einer paurushî (vier S. 110 Stunden) weniger ein Viertel davon, kâlam, bedeutet was ist richtige für die Zeit. Der Sinn wäre "zu tun zu jeder Zeit, was richtig ist oder vorgeschrieben zu tun daran." Aber diese Erklärung sieht sehr künstlich aus, ich denke, dass der Ausdruck kalêna kâlam ein Adverb ist vom gleichen Typ wie maggham magghêna und viele andere.