SEITE 156 Jainismus Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung Uttarâdhyayana Sûtra
durch richtiges Wissen, Glauben und Verhalten, durch Askese und Disziplin, und durch alle Samitis und Guptis, glaubt durch religiöse Übung. (25)
9. Er der aber nicht in den heiligen Lehren erfahren[1] noch mit anderen Systemen bekannt gemacht[2], hält keine falschen Lehren, glaubt durch kurze Darstellung. (26)
10. Er der an die Wahrheit[3] der Wirklichkeiten[4], die Sûtras und Verhaltensregeln glaubt, wie es von den Ginas erklärt worden ist, glaubt durch das Gesetz. (27)
Richtiger Glauben, hängt von der Vertrautheit mit der Wahrheit[5] ab, von der Hingabe an diejenigen, die die Wahrheit kennen, und auf die Vermeidung von schismatischen und ketzerischen Thesen. (28)
Es gibt kein (richtiges) Verhalten, ohne richtigen Glauben[6], und es muss gepflegt werden (für den Erhalt) richtigen Glaubens; Rechtschaffenheit und Verhalten entstehen zusammen, oder Gerechtigkeit geht (Verhalten) voran. (29)
Ohne (richtigen) Glauben gibt es keine (richtiges) Wissen, ohne (richtiges) Wissen gibt es kein tugendhaftes Verhalten[7], ohne Tugenden gibt es keine Erlösung[8], und ohne Erlösung gibt es keine Vollkommenheit. (30)
(Die Vortrefflichkeit von Glauben hängt von den folgenden) acht Punkten ab: 1. dass man keine Zweifel (über die Wahrheit der Lehren) hat; 2. dass man keine Vorliebe (für andersgläubige Grundsätze) hat; 3. dass man nicht seine
[1] Pravakana
[2] Z.B. diesen von Kapila, usw., Kommentar
[3] Dharma
[4] Astikâya; siehe Hinweis bei Vers 7
[5] D.h. wahre Dinge wie Seele, usw.
[6] Samyaktva Rechtschaffenheit
[7] Karanaguna. Die Kommentatoren machen dies zu einer dvandva Wortzusammensetzung, und interpretieren karana als vratâdi, and guna als pindavisuddhi, usw.
[8] Durch Erlösung habe ich Môksha wiedergegeben, und durch endgültige Vollkommenheit nirvâna. Môksha bedeutet Freiheit von Karman, eine Bedingung, welche in brâhmanischer Philosophie gîvanmukti ist.