SEITE 204                                                                                 Jainismus  Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                             Uttarâdhyayana Sûtra

Den Verzicht auf das Leben in einem Haus, und Pravrag(auf sich) nehmend, sollte ein Weiser kennen, und auf jene Anbindungen verzichten, welche von Menschen (Besitz) ergreifen. (2)

Ein zurückhaltender Mönch sollte sich vom Töten, Lügen, Stehlen, fleischlichem Verkehr, von Begierde, Liebe und Geiz enthalten. (3)

Selbst in seinen Gedanken sollte sich ein Mönch nicht sehnen nach einem angenehmen gestrichenen Haus gefüllt mit dem Duft von Weihrauch und Girlanden, durch Türen gesichert und mit einer weißen Decken-Tuch[1] verziert. (4)

Denn in einer solchen Behausung wird ein Mönch es schwierig finden, seine Sinne von gesteigerter Begierde und Leidenschaft abzuhalten. (5)

Er sollte zufrieden sein, auf einer Grabstätte, in einem verlassenen Haus, unter einem Baum, in Einsamkeit, oder an einem Ort, der wegen jemand anderem vorbereitet worden ist[2], zu leben. (6)

Ein gut kontrollierter Mönch sollte in einem reinen Ort leben, der nicht zu sehr überfüllt ist, und wo keine Frauen leben. (7)

Er sollte nicht ein Haus bauen, noch andere bewirken eines zu errichten; denn viele lebende Wesen sowohl bewegliche und unbewegliche, sowohl feine und grobe, werden gesehen getötet zu werden, wenn ein Haus gebaut wird; daher sollte sich ein Mönch vom Bau eines Hauses enthalten. (8, 9)

Das gleiche gilt beim Kochen von Nahrung und Getränk, oder sie jemanden bewirken gekocht zu werden. Aus Mitgefühl für lebende Wesen sollte man nicht kochen noch andere veranlassen zu kochen. (10)

Beings which live in water, corn, or in earth and Wesen, die in Wasser, Mais, oder in der Erde und Holz leben

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[1] Ullôva = ullôka (ceiling-cloth, engl. ceiling = Zimmerdecke)

[2] Parakada = parakrita, erklärt parair âtmârtham krita.