SEITE 84                                                                                            Jainismus  Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                             Uttarâdhyayana Sûtra

"Ich kenne alle diese Irrlehren verachtenswert zu sein; ich weiß, dass es ein Leben hernach geben wird, und ich kenne mein Selbst." (27)

"Ich war ein glanzvoller Gott im Mahâprâna Himmel, und erreichte ein Alter, wie wir hier von einem Mann, der hundert Jahre alt ist, sagen würden, aber im Himmel, hundert Jahre bestehen aus von so vielen Mahâpâlîs von Pâlîs[1]." (28)

"Herabsteigend von der Brahmalôka, wurde ich als Mann geboren. Ich weiß genau die Länge meines Lebens wie auch diese anderer Menschen." (29)

"Ein Mönch sollte vielfältige Lehren (von Irrlehrern), und seine eigenen Vorstellungen, und solche Taten die überall produktiv von Bösem sind, verlassen. Man sollte zu dieser Weisheit aufleben[2]. (30)

"Ich halte klar von den (abergläubisch) Fragen und den Zaubersprüchen von Laien, mich Tag und Nacht (in der wahren Religion) ausübend. So denkend sollte man Entsagungen ausüben." (31)

"Und was du von einem reinen Geist mich gerade jetzt fragtest, dies ist durch den Erleuchteten offenbart worden[3]; dieses Wissen gehört zum Glaubensbekenntnis der Ginas." (32)

"Ein weiser Mann glaubt an die Existenz der Seele[4],

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[1] Nach der Kommentierung ein pâlî scheint zu sein, was gemeinhin palyôpamâ und mahâpâlî ein sâgarôpamâ genannt ist. Doch die längste Lebensdauer eines Gottes in Brahmalôka ist nur zehn Sâgarôpamâs, siehe, XXXVI, 225. Der Bau des Verses ist sehr engagiert, aber die Abweichung davon kann nicht missverstanden werden.

[2] ii viggâm anusamkarê. Ich glaube, dass viggâm hier für vidvân steht, wie im folgenden Vers. Der Sinn wäre dann: "Dies wissend sollte man als Mönch leben."

[3] Buddha

[4] Die Gainas leugnen nicht die Existenz der Seele, sondern den unveränderlichen Charakter der Seele. Daher sind sie gegen die kriyâvâda.