SEITE 88 [Fortsetzung]                                          Jainismus  Titel Inhalt vorige Seite Druckversion dieser Seite in Pdf

UTTARÂDHYAYANA.

Neunzehnte Vorlesung,

genannt

DER SOHN VON MRI[1].

In der angenehmen Stadt von Sugrîva, die mit Parks und Gärten geschmückt ist, gab es den König Balabhadra und Mrigâ, die erste Königin. (1)

Ihr Sohn Balas, auch als Mrigâputra (d.h. Sohn von Mrigâ), der Liebling seines Vaters und seiner Mutter, war Kronprinz, ein (zukünftiger) Asketenherr. (2)

In seinem Palast Nandana kokettierte er mit seinen Frauen, wie der Gott Dôgundaga[2], immer glücklich in seinem Geist. (3)

SEITE 89

Stehend an einem Fenster seines Palastes[3], dessen Boden mit Edelsteinen und Juwelen eingelegt war, sah er hinunter auf die Plätzen, Orte und Straßen der Stadt. (4)

Einmal sah er passieren, einen enthaltsamen Sramana, der Buße, Selbstbeherrschung und Selbstkontrolle ausübte, der voll von Tugenden, und einer ganze Mine von guten Eigenschaften war. (5)

Mrigâputra betrachtete ihn mit starren Augen, versuchte sich zu erinnern, wo er den gleichen Mann gesehen hatte. (6)

Während er auf den Heiligen blickte, und sein Geist rein wurde, die Erinnerung an seine früheren Geburt kam über ihn, als er in Zweifel gestürzt war. (7)

Als die Erinnerung an seine früheren Geburt über den berühmten Mgâputrari kam, erinnerte er sich an seine frühere Geburt und daß er dann ein Sramana gewesen war. (8)

Nicht erfreut mit Vergnügungen seiend, aber hingegeben zu Selbst-Kontrolle, ging er zu seinem Vater und Mutter, und sprach wie folgt: (9)

"Ich habe die fünf großen Gelübde gelernt; (ich kenne) das Leiden (das die Sünder erwartet) in der Hölle oder in einem Dasein als ein Tier; ich habe aufgehört, Freude am großen Ozean (des Samsara)[4] zu nehmen, also, o Mutter, gestatte mir in den Orden einzutreten." (10)

"O Mutter, O Vater, ich habe Vergnügungen genossen, die wie giftige Früchte sind: ihre Folgen sind schmerzhaft, da sie fortwährendes Leiden mit sich bringen." (11)

"Dieser Körper ist nicht dauerhaft, ist es unrein und von

SEITE 90

unreinem Ursprung; es ist nur ein vorübergehender Wohnort (der Seele) und eine elendes Gefäss von Leiden." (12)

"Ich nehme keine Freude in diesem vergänglichen Körper, den man früher oder später verlassen muss, und der wie Schaum oder eine Blase ist." (13)

"Und dieses vergebliche menschliche Leben, eine Stätte von Krankheit und Seuchen, welches geschluckt wird durch Alter und Tod, gefällt mir nicht einmal für einen Moment." (14)

"Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, und so sind Krankheit und Tod, und ach, nichts als Elend ist der Samsâra, in dem  die Menschen Not leiden." (15)

"Hinterlassend meine Felder, Haus, und Gold, meinen Sohn und Frau, und meine Beziehungen, lassend meines Körpers Notwendigkeiten muss, eines Tages verlassen." (16)

"Wie die Wirkung von Kimpâka-Frucht[5] alles andere als gut ist, so die Wirkung non Vergnügungen genossen alles andere als gut ist." (17)

"Er der eine lange Reise ohne Wegzehrung beginnt, wird auf dem Weg dorthin zu Schaden kommen, leidend von Hunger und Durst." (18)

"So er der ohne das Gesetz befolgt habend, abreist für die nächste Welt, wird auf dem Weg dorthin zu Schaden kommen, leidend unter Krankheiten und Seuchen." (19)

"Er der abreist auf eine lange Reise mit Wegzehrung, wird auf dem Weg dortin glücklich sein, nicht leidend unter Hunger und Durst." (20)

"So er der nachdem das Gesetz befolgt habend, für die nächste Welt abreist, wird auf seiner Reise dorthin glücklich sein, von Karman und Leiden zu befreit seiend." (21)

"Wie wenn ein Haus brennt, der Vermieter wertvolle Dinge wegträgt und jene von keinem Wert

SEITE 91

hinterlässt; so wenn die ganze Welt in Flammen steht, sozusagen von Alter und Tod, sollte ich mein Selbst retten, wenn du mir gestatten willst." (22, 23)

Zu ihm sagten seinen Eltern: "Mein Sohn, schwer auszuführen, sind die Aufgaben eines Sramana; ein Mönch muss Tausende von Tugenden besitzen." (24)

"Unparteilichkeit gegenüber allen Wesen in der Welt, egal ob Freund oder Feind, und Enthaltung von Verletzung an lebende Wesen durch das gesamte Leben: Dies ist eine schwierige Aufgabe." (25)

"Nie achtlos in Enthaltung von Falschheit zu sein, und immer achtsam zu sein, gesamte Wahrheit zu sprechen: dies ist eine schwierige Aufgabe." (26)

"Zu Enthalten vom Nehmen, was nicht gegeben ist, selbst von einem Zahnstocher usw.; und nur ein Almosen frei von Fehlern anzunehmen: dies ist eine schwierige Aufgabe." (27)

"Zu Enthalten von Unkeuschheit nachdem man sinnliche Vergnügungen geschmeckt hat, und das schwere Gelübde der Keuschheit beizubehalten: das ist eine sehr schwierige Aufgabe." (28)

"Aufzugeben alle Ansprüche auf Vermögen, Getreide, und Bedienstete, zu enthalten von allen Unternehmen, und nichts zu Eigen machen: das ist eine sehr schwierige Aufgabe." (29)

"Nicht in der Nacht irgendwelche Speisen der vier Arten[6] zu essen, nicht wegstellen für spätere Verwendung oder ein Lager (von Dingen, die man will) zu halten: das ist eine sehr schwierige Aufgabe." (30)

"Hunger und Durst, Hitze und Kälte, Belästigung durch Fliegen und Mücken, Beleidigungen, miserable Unterkünfte, stechendes Gras, und Unsauberkeit, Schläge und Drohungen, körperliche Bestrafung und Gefängnis, das Bettlers Leben und fruchtloses Betteln: all dies ist Elend." (31, 32)

"Solch ein Leben ist wie das von Tauben (immer in Angst von

SEITE 92

Gefahren); schmerzlich ist das Ausrupfen seines Haares; schwierig ist das Keuschheitsgelübde und schwer zu halten (auch) für einen edlen Mensch." (33)

"Mein Sohn, du bist gewohnt an Behaglichkeit, du bist zart und sauber[7]; du bist nicht in der Lage, mein Sohn, wie ein Sramana zu leben." (34)

"Keine Erholung so lange wie das Leben dauert; die große Last von Pflicht ist wie eine Last von Eisen, welche schwierig ist, getragen zu werden, O Sohn." (35)

"Wie es schwierig ist, den himmlischen Ganges zu überqueren, oder gegen den Strom zu schwimmen oder mit eigenen Armen über das Meer zu schwimmen, so ist es schwierig, um über den Ozean[8] der Aufgaben zu gelanen." (36)

"Selbstkontrolle ist unschmackhaft wie ein Mundvoll von Sand, und Buße auszuüben, ist so schwierig, wie auf der Schneide eines Schwertes zu gehen[9]." (37).

"Es ist schwierig (immer die Regeln von) richtigem Verhalten (zu beachten) mit seinen Augen immer offen wie (diejenigen) einer Schlange[10], O Sohn; es ist schwierig, sozusagen, Eisen-Körner zu essen." (38)

"Wie es sehr schwierig ist, brennendes Feuer zu schlucken, so ist es schwierig für einen jungen Mann zu leben, wie ein S ramana." (39)

"Wie es schwierig ist, eine Tasche mit Wind zu füllen[11],

SEITE 93

so ist es schwierig für einen schwachen Mann, wie ein Sramana zu leben." (40)

"Wie es schwierig ist den Berg Mandara in einer Wage zu wiegen, so ist es schwierig, als ein Sramana mit einem festen und furchtlosen Geist zu leben." (41)

"Wie es schwierig ist über das Meer mit eigenen Armen zu schwimmen, so ist es schwierig, für einen, dessen Geist nicht befriedet ist, den Ozean der Enthaltung[12] (zu durchqueren)." (42)

"Genieße die Fünffachen[13] menschlichen Vergnügungen. Nachdem du Vergnügungen geniessen beendet hast, O Sohn, kannst du das Gesetz annehmen." (43)

Er antwortete: "O Vater und Mutter, es ist genau so, wie ihr deutlich erzählt habt; aber in dieser Welt ist nichts schwierig für jemanden, der frei von Wunsch ist." (44)

"Eine unendliche Anzahl von Zeiten habe ich schreckliche Schmerzen von Körper und Geist gelitten, wiederholt Elend und Gefahren." (45)

"Im Samsâra, welches eine Mine von Gefahren und ein Durcheinander von Alter und Todes ist, bin ich schrecklichen Geburten und Tode unterzogen." (46)

"Obwohl Feuer heiß hier ist, ist es unendlich mehr so dort (nämlich in der Hölle)[14]; in der Hölle war ich Leiden von Hitze unterzogen." (47)

"Obwohl es hier kalt sein kann, ist es von unendlich viel größerer Intensität dort; in der Hölle war ich Leiden durch Kälte unterzogen." (48)

SEITE 94

"Eine unendliche Anzahl von Zeiten bin ich über einem lodernden Feuer in einem Ofen geröstet worden, laut schreiend, Kopf hinunter und Füße in der Höhe." (49)

"In der Wüste, die wie ein Wald in Flammen ist, auf den Vagravâlukâ und die Kadambavâlukâ[15] Flüssen, bin ich eine unendliche Anzahl von Zeiten geröstet worden." (50)

"Aufgehängt kopfüber über einen Siedekessel, schreiend, mit keinem Bekannten mir zu helfen, wurde ich mit verschiedenen Sägen in Stück geschnitten[16], eine unendliche Anzahl von Zeiten." (51)

"Ich habe Todesqualen gelitten, als ich mit Ketten an den großen Sâlmalî Baum befestigt war, gespickt mit sehr scharfen Dornen, und dann nach oben und unten geschoben." (52)

"Eine unendliche Anzahl von Zeiten bin ich zerdrückt worden wie Zuckerrohr in Pressen, fürchterlich schreiend, um meine Sünden abzubüssen, großer Sünder der ich war." (53)

"Durch schwarz-gefleckte wilde Hunde[17] bin ich unaufhörlich so viele Male, gestürzt worden, in Stücke gerissen, und zerrissen, schreiend und zappelnd." (54)

"Als ich für meine Sünden in der Hölle geboren wurde, wurde ich geschnitten, durchbohrt, und mit Schwertern und Dolchen, mit Pfeilen und Speeren in Stücke gehackt." (55)

"Ich bin zwangsweise an einen Wagen von glühendem Eisen voll von Brennstoff[18] unterjocht worden, ich bin mit einem Stachel und Peitschenriemen angetrieben

SEITE 95

und bin wie eine Antilope[19] zu Boden gerissen worden." (56)

"Auf Pfählen, in einem lodernden Feuer, bin ich zwangsweise verbrannt und geröstet worden wie ein Büffel, in Abbüssung für meine Sünden." (57)

"Eine unendliche Anzahl von Malen bin ich gewaltsam zerrissen worden von Vögeln, deren Schnäbel aus Eisen und geformt wie Zangen waren, durch teuflische Geier[20]." (58)

"Leidend von Durst lief ich in Richtung des Flusses Vaitaranî um sein Wasser zu trinken, aber in ihm wurde ich getötet (sozusagen) durch Rasierklingen[21]." (59)

"Wenn unter der Hitze leidend, ich ging in den Wald, in dem die Bäume ein Laub von Dolchen haben; ich bin unendlich so viele Male, durch die abfallenden Dolch-Blätter in Stücke geschnitten worden." (60)

"Eine unendliche Anzahl von Malen habe ich hoffnungslos gelitten von Schlägern und Messern, Gabeln und Keulen, die meine Glieder brachen." (61)

"Unendlich so viele Male bin ich geschlitzt, geschnitten, zerrissen und gehäutet worden mit scharfkantigen Rasierklingen, Messern und Scheren." (62)

"Als[22] eine Antilope bin ich, gegen meinen Willen,

SEITE 96

gefangen, gebunden und in Schlingen und Fallen angemacht worden, und oft bin ich getötet worden." (63)

"Als ein Fisch bin ich, gegen meinen Willen, mit Haken und in Bogen-Netzen gefangen worden, ich bin darin abgeschabt, geschlitzt, und getötet worden, eine unendliche Anzahl von Malen." (64)

"Als ein Vogel bin ich von Falken erwischt, in Netzen eingefangen und mit Vogelleim gebunden worden, und ich bin getötet worden, eine unendliche Anzahl von Malen." (65)

"Als ein Baum, bin ich gefällt, geschlitzt, in Bretter zersägt und der Rinde abgestreift worden durch Zimmerleute mit Äxten[23], Beilen, usw., eine unendliche Anzahl von Malen." (66)

"Als Eisen bin ich geschmolzen, abgeschnitten, durchgerissen, und gefeilt worden durch Schmiede[24], eine unendliche Anzahl von Malen." (67)

"Ich bin gezwungen worden zischendes geschmolzenes Kupfer, Eisen, Zinn und Blei zu trinken unter schrecklichen Schreien, eine unendliche Anzahl von Malen." (68)

"Du isst gerne Fleisch gehackt oder gebraten; ich bin gezwungen worden, um zu essen, unendlich so viele Male, vergiftetes Fleisch, und brandheiss obendrein." (69)

"Du trinkst gerne Wein, Likör, Spirituosen und Honig[25]; ich wurde gezwungen brennendes Fett und Blut zu trinken." (70)

"Immer verängstigt, zitternd, verzweifelt, und leidend, ich habe den auserlensensten Schmerz und Elend erlebt." (71)

"Ich habe in der Hölle scharfe, intensive und

SEITE 97

starke, schreckliche, unerträgliche, fürchterliche, und furchtbare Schmerzen erlebt." (72)

"O Vater, unendlich viel schmerzhafter ist das Leiden in der Hölle als alle Leiden in der Welt der Menschen." (73)

"In jeder Existenzart war ich Leiden unterzogen, welche nicht durch einen Augenblick Gnadenfrist unterbrochen wurde." (74)

Zu ihm sagten seine Eltern: "Mein Sohn, ein Mensch ist frei in den Orden einzutreten, aber es verursacht einem Sramana Elend, daß er nicht alle Leiden beheben kann." (75)

"O Vater und Mutter, ist es sogar so, wie ihr deutlich gesagt habt; aber wer kümmert sich um Tiere und Vögel im Wald?" (76)

"Wie ein wildes Tier[26] von selbst in den Wäldern umherstreift, so werde ich das Gesetz ausüben durch Selbstkontrolle und Buße tun." (77)

"Wenn in einem großen Wald ein wildes Tier sehr krank am Fuß eines Baumes fällt, wer ist dort es zu heilen?" (78)

"Oder wer wird ihm Medizin geben? oder wer fragt nach seiner Gesundheit? oder wer besorgt essen und trinken für es, und füttert es?" (79)

"Wenn es in vollkommener Gesundheit ist, wird es umherziehen in Wäldern und an (den Ufern von) Seen auf der Suche nach Essen und Trinken." (80)

"Wenn es in den Wäldern und Seen gegessen und getrunken hat, wird es zu Fuß umhergehen und nach den Gewohnheiten der wilden Tiere auszuruhen gehen." (81)

"Auf die gleiche Weise ein frommer Mönch geht an viele Orte und geht umher gerade wie die Tiere, aber danach geht er in die oberen Regionen." (82)

SEITE 98

"Wie ein wildes Tier bei sich selbst an viele Orte geht, an vielen Orten lebt und immer seine Nahrung bekommt; so sollte ein Mönch auf seiner Bettel-Tour nicht verachten, noch tadeln (das Essen, das er erhält)." (83)

"Ich werde dieses Leben der Tiere nachahmen." "Nun, mein Sohn, wie du willst." Mit Erlaubnis seiner Eltern gab er sein ganzes Eigentum auf. (84)

"Ich werde dieses Leben von Tieren nachahmen, welches einen frei von allem Elend macht, wenn ihr mir gestatten werdet." "Geh, mein Sohn, wie es dir gefällt." (85)

Als er so seine Eltern ihre Erlaubnis wiederholen gemacht hatte, gab er für immer seine Ansprüche an irgendeinem Eigentum auf, gerade wie die Schlange ihre Haut abstreift. (86)

Seine Macht und Reichtum, seine Freunde, Ehefrauen, Söhne und Beziehungen, gab er auf, als ob er den Staub von den Füßen wegschüttelte, und dann ging er fort.[27] (87)

Er beachtete die fünf großen Gelübde, praktizierte die fünf Samitis und wurde von den drei Guptis geschützt[28]; er bemühte sich, psychische als auch körperliche Buße zu tun. (88)

Er war ohne Eigentum, ohne Egoismus, ohne Bindung, ohne Eitelkeit[29], unparteiisch gegenüber allen Lebewesen, ob sie sich bewegen oder nicht. (89)

Er war gleichmütig zu Erfolg oder Misserfolg (in Betteln), zu Glück und Unglück, zu Leben und Tod, zu Tadel und Lob, zu Ehre und Beleidigung. (90)

Er wandte sich von Eitelkeit und Leidenschaften, von schädigenden, verletzenden und gefährlichen Handlungen[30], von Heiterkeit und Traurigkeit; er war frei von Sünden und Fesseln. (91)

SEITE 99

Er hatte kein Interesse an dieser Welt und kein Interesse an der nächsten Welt; er war gleichmütig zu unangenehmen und angenehmen Dingen[31], zu Essen und Fasten. (92)

Er verhinderte den Zustrom von Karman (âsrava) durch alle schlechten Kanäle[32]; durch Meditation über sich selbst erhielt er lobenswerte Selbstreinigung und heiliges Wissen. (93)

So hat er sich gründlich gereinigt durch das Wissen, dass richtiges Verhalten, den Glauben, der Buße und reinen Meditationen, und nachdem er viele Jahre als ein Sramana gelebt hatte, erreichte er Vollkommenheit nachdem er sein Fasten nur einmal jeden Monat unterbrach. (94, 95)

So handeln die Erleuchteten, die Gelehrten, die Klugen; wie Mrigâputra wenden sie sich von Vergnügungen ab. (96)

Wenn du die Worte des glanzvollen und berühmten Sohnes von Mriga gehört hast, seine perfekte Ausübung der Enthaltungen, und seine Befreiung, berühmt in den drei Welten, wirst du Reichtum verachten, die Ursache des Elends und der Fessel von Egoismus, die Ursache von vielen Gefahren, und du wirst das ausgezeichnete und angenehme Joch des Gesetzes ertragen, das zum großen Glück Nirvâna führt. (97, 98)

So sage ich.

Ende der Neunzehnten Vorlesung, genannt DER SOHN VON MRI.

nächste SEITE        ZWANZIGSTE VORLESUNG genannt DIE GROSSE PFLICHT DER NIRGRANTHAS


 

[1] Vgl. mit dem Buch der Sprüche vom A.T., interessant ist hier, dass all diese Weisheiten einem speziellen Erreicher der Vollkommenheit zugesprochen werden, ΑΏ

[2] Nach den Kommentatoren der Dôgundaka Götter sind die trâyastrimsa Götter. Das Sanskrit der dôgundaga wäre dvikundaka.

[3] ich trenne die Worte pâsâyâlôyanatthiô. Die Kommentatoren nehmen sie für eine Verbindung, aber dann lässt sich der vorhergehende Teil des Satzes nicht konstruieren. Es ist ein unregelmäßiges sandhi, Beispiele davon, jedoch, sind nicht selten

[4] Erwartet noch des Studiums: Bedeutung von Meer/Ozean mit den möglichen Bedeutungen in der Bibel. ΑΏ

[5] Cucumis Colocynthus

[6] D.h. Lebensmitteln, Getränke, Leckereien und Gewürze

[7] wörtlich, gut gewaschen oder gebadet

[8] Wiederum eine Metapher für Ozean, ΑΏ

[9] Analogie zur Sirat-Brücke im Quran, die über die Hölle ins Paradies führt sodass man die Qualen der Höllenbewohner sieht und hört, so dünn wie die Klinge eines scharfen Schwertes, ist sie sehr schwierig zu überqueren, ΑΏ

[10] Dies erscheint die Bedeutung der Worte ahîvêgantaditthîê zu sein. Wir könnten vielleicht ahîv nehmen für ahivam = ahivat, in diesem Fall wäre der Bau des Satzes grammatisch korrekt. Eine alternative Wiedergabe wäre: "(Ein Mönch) wie eine Schlange, muss seine Augen immer offen über das schwierige Verhalten haben, Oh Sohn." Es ist eine wohlbekannte Tatsache, dass die Schlangen nicht die Augen schließen können wie andere Tiere. Vgl. Matth. 10; 16 „…klug wie die Schlangen“ kann sich hier auf ebendiese Beziehung lehnen immer wachsam auf das eigene Verhalten zu sein als eine von den drei Juwelen der Gaina, dem Richtigen Verhalten, nebst Richtigen Sehen/Wahrnehmen und Richtigen Wissen, ΑΏ

[11] Kotthala, ein Dêsî-Wort für kusûla, Kornkammer, siehe Hêmakandra, Dêsî Kôsha 2, 48.Die Kommentatoren wiedergeben es mit "Tuch".

[12] Eine weitere Metapher für Ozean, die mit der Bibel zu vergleichen ist, ΑΏ

[13] Nämlich jede der fünf Sinne

[14] Die Beschreibung der Hölle ist ein beliebtes Thema bei den Mönchen aller Altersgruppen und aller Religionen; und die Gaina Mönche sind nicht hinter anderen in der Behandlung dieses grausigen Themas. Eine detaillierte Beschreibung der verschiedenen Höllen wird in der fünften Vorlesung des ersten Buches der Sûtrakriga gefunden werden. Ich erinnere mich an einen yati, der mir mit viel Selbstzufriedenheit, ein Manuskript der letzteren Arbeit mit lebendigen Abbildungen der ausgesuchtesten Qualen geschmückt zeigte.

[15] Dies sind die beiden Flüsse in der Hölle; der Sand des einen besteht aus vagra (entweder Stahl-Spähnen oder Diamanten), und die des anderen, von Gelbwurz (Curcuma).

[16] Karavattakarakayâîhim = karapattrakrakakâdibhih

[17] Kôlasunaya, erklärt durch sûkarasvan, Schwein-Hund, welches eine Art von Schwein oder Hund sein mag, wohl das letztere

[18] Samilâ gue. Die Kommentatoren wiedergeben gue durch yuga und yuta und erklären samilâ nicht, welches sie als ein Sanskrit-Wort behandeln. Ich glaube, es ist das Prâkrit von samidh, vergleiche viggulâ = vidyut, salilâ = sarit.

[19] Roggho = risya, siehe Hêmakandra, Dêsî Kôsha 7, 12.

[20] Dhaka gridhra. Die Kommentatoren bieten keine Erklärung von Dhaka, sondern sagen nur, dass sie keine echten Geier sind, da es keine Tiere in der Hölle gibt. Deshalb müssen sie vaikriya sein, d.h. in unserem Fall, Dämonen, die die Form von Geiern angenommen haben.

[21] Das Wasser des Flusses Vaitaranî besteht aus einer sehr ätzenden Säure.

[22] Hier und in den folgenden Versen scheint das Leiden des Mrigâputra als ein Tier und Pflanze beschrieben zu werden. Aber in Vers 68 wird die Szene wieder in der Hölle gelegt. Das erste Wort in Vers 63, usw., "als" würde wörtlich "wie" (viva im ursprünglichen Text) sein, aber in es wiedergeben durch "wie", müssen wir davon ausgehen, dass als ein Bewohner der Hölle er in der beschriebenen Weise behandelt wird, welches eher gezwungen scheint.

[23] Kuhâdâ = kuthâra; vgl. pihada = pithara. Die Form erscheint im Guzeratî, Sindhî, and Panjâbî.

[24] Kumâra, das ist offenbar der moderne kamâr "Schmied" (engl. blacksmith) (abgeleitet aus karmakâra) abgeleitet, und es ist interessant, diese Form in einem alten Text wie die Uttarâdhyayana zu finden. (Türkisch kara heisst schwarz, interessant dieses Wort nun in der Uttarâdhyayana zu finden. türkisch çakmak=Feuerzeug traf ich in Persien, Afghanistan und Pakistan an; bis im indischen Teil Kaschmirs das Wort tschakmak noch Zündholz heisst. ΑΏ)

[25] Wiederzugeben surâ, sîdhu, mairêya, und madhu.

[26] Miga = mriga, wörtlich "Antilope"; aber wie oft hier das Wort vorkommt hat es offenbar die allgemeinere Bedeutung "wildes Tier".

[27] Analog zum N.T., wo dies ein Schlüsselthema ist, alles zu verlassen, Eigentum, Arbeit, Familie vgl. Mt. 8,22; 9,9; 19,21; Mk 2,14; 10,21; Lk 5,27; 9,23; 9,59; 9,61; 18;22… ΑΏ

[28] Siehe Anmerkungen 2 und 3 auf SEITE 50

[29] Gârava = gaurava oder garva. Dîpikâ: riddhigârava-rasagârava-sâtâgârava iti garvatrayarahitah.

[30] Wiederzugeben dandasallabhaêsu

[31] Vâsîkandanakappô. Der Autor des Avakûri erklärt diesen Satz so: er mochte einen Mann, der sich mit Sandal salbt nicht mehr als einen Maurer. Offenbar gibt er zu vâsa die Bedeutung "Wohnung", aber ich denke, dass das Nebeneinander von kandana für ein Wort ruft, das eine schlecht riechende Substanz, vielleicht Kot kennzeichnet.

[32] Wörtlich: "Tür". Die Bedeutung der Linie wird völlig wiedergegeben werden und das Gleichnis zumindest teilweise durch die folgenden weniger wörtliche Übersetzung erhalten bleiben: Er schloß die Tür, sozusagen, zu bösen Einflüssen. Für das âsrava, siehe oben, SEITE 55, Anm. 1