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und unannehmbar, was mit einer nassen Hand gegeben wird, auch wenn die Hand nicht absichtlich benässt wird. (5)

Die gleiche Regel gilt auch im Hinblick auf eine feuchten Hand, &c., und einer staubigen Hand, &c., und eine Hand, die mit Lehm verschmutzt, Tau, Auripigment[1], Zinnober, Realgar[2], Kollyrium[3], weiße Kreide, Alaun, Reis-Mehl , Kukkusa[4], gemahlene Drogen. (6)

Es ist auch bekannt zu sein, dass er annehmen könnte solche Lebensmittel, &c., die gegeben wird mit einer verschmutzten Hand, &c., zu einer ähnlich verschmutzten (d.h. mit dem, was man ist zu erhalten), oder zu einer unverschmutzten, mit der ähnlich verschmutzten Hand; für solche Lebensmittel, &c., ist rein und annehmbar. (7)

Ein Mönch oder Nonne auf einer Bettel-Tour sollte nicht akzeptieren abgeflachte Körner, Körner mit viel Spreu, &c. (siehe II, 1, 1, § 5), die ein Laie, dem Bettler zuliebe, gemahlen hat[5], mahlt, oder wird mahlen, hat geworfelt, worfelt, oder wird worfeln[6] auf einem Stein oder ein Stück Ton Leben beinhaltend, &c. (siehe II, 1, 5, § 2, alles bis unten zu) Spinnweben; denn solch große, geröstete Körner, &c., sind unrein und unannehmbar. (8)

Ein Mönch oder Nonne auf einer Bettel-Tour sollte nicht annehmen fossiles Salz oder Meersalz, welches ein Haushälter, um des Bettlers willen, gemahlen oder zerstossen, mahlt oder zerstösst, mahlen wird oder zerstossen auf einem Stein oder einem Stück Ton Leben beinhaltend, &c.; denn solch-ähnliches fossiles Salz oder Meersalz ist unrein und unannehmbar. (9)

Ein Mönch oder Nonne auf einer Bettel-Tour sollte nicht

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[1] auch Orpiment (engl.) As4S6 goldgelbe Farbe [ΑΏ]

[2] Rubinschwefel As4S4 Farben rot bis orangegelb [ΑΏ]

[3] Augensalbe [ΑΏ]

[4] rotes Pulver von Reishülsen [ΑΏ]

[5] Das Thema asamgae, der Unkontrollierte, d.h. Laie, steht in der Einzahl, aber das Verb im Plural. Die gleiche Unregelmäßigkeit erfolgt im nächsten Absatz. Der Kommentator begründet es einfach, indem er sagt: ekavakanâdhikâre pi khândasatvât tadvyatyayena bahuvakanam drashtavyam, pûrvatra vâ gâtâv ekavakanam.

[6] worfeln, veraltet für Getreide reinigen [ΑΏ]