SEITE 152 Jainismus Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung Âkârâṅga Sûtra
missbräuchlichen Worte angepasst an Frauen). Gut bedenkend, sollten sie nicht verwenden solch sündhafte, tadelhafte, &c., Rede. (10)
Ein Mönch oder eine Nonne, wenn ansprechend eine Frau, die, wenn angesprochen, nicht antwortet, sollten sagen: "O Langlebige! O Schwester! Frau! meine Dame! O-Layen-Schwester! O Schülerin! O Gläubige! O Geliebte des Glaubens! " Gut bedenkend, müssen sie verwenden solche sündlos, schuldlos, &c., Rede. (11)
Ein Mönch oder eine Nonne sollte nicht sagen: "Der Gott[1] des Himmels! der Gott des Gewitters! der Gott des Blitzes! der Gott, der zu regnen beginnt! der Gott, der einstellt zu regnen! mag Regen fallen oder mag er nicht fallen! mögen die Feldfrüchte wachsen oder mögen sie nicht wachsen! möge die Nacht zu Ende gehen oder möge sie nicht zu ende gehen! möge die Sonne aufgehen oder möge sie nicht aufgehen! möge der König erobern oder möge er nicht erobern! " Sie sollten nicht solche Rede verwenden. (12)
But knowing the nature of things, he should say: The air; the follower of Guhya; a cloud has gathered or come down; the cloud has rained.' Aber kennend die Natur der Dinge, sollte er sagen: Die Luft; der Anhänger von Guhya[2]; eine Wolke hat sich gesammelt oder kommt hinunter; die Wolke hat geregnet."
Dies ist die gesamte Pflicht, & c.
So sage ich. (13)
Zweite Lektion/Lehre.
Ein Mönch oder eine Nonne, sehend irgendeine Art (von Krankheiten), sollte nicht von ihnen auf diese Weise redem: "Er hat Geschwüre, oder Lepra, &c. (siehe I, 6, 1, § 3), seine Hand ist geschnitten, oder sein Fuß, Nase, Ohr, Lippe ist geschnitten." Denn so alle solchen Menschen, gesprochen zu ihnen in solcher Ausdrucksweise, werden
[1] Dieses Verbot, das Wort Gottes in Wendungen wie der Gott (Deva) regnet zu verwenden, ist ein merkwürdiger besonderer Fall des Rationalismus der frühen Gainas. Da ihnen erlaubt war nichts als die Wahrheit zu sprechen, wurden sie angewiesen nicht zu sagen, der Gott regnet, "aber die Luft (amtalikkham) regnet."
[2] Guhya thathvam (geheime Philosophie) s. auch Bhagavat-gîtâ 9.1 und 15.20 (guhya-tamam — das geheimste); 18.63 (guhya-taram — noch geheimer); 18.64 (sarva-guhya-tamam — das geheimste von allem) [ΑΏ]