SEITE 18                                                                                  Jainismus  Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                                         Âkârâga Sûtra

(Aber auf der andern Seite) leidet er Tag und Nacht, arbeitet zur richtigen und falschen Zeit, wünscht Wohlstand und Schätze, begeht Verletzungen und gewalttätige Handlungen, wieder und wieder richtet er seine Gedanken auf diese schädigenden Taten[1], für sein eigenes Interesse, um zu unterstützen oder unterstützt zu werden durch seine Bekannten, Freunde, den Vorfahren, Götter, dem König, Dieben, Gästen, Armen, Sramanas. (2)

So wird Gewalt getan durch diese verschiedenen Handlungen, absichtlich, ohne Angst, weil sie denken es ist für die Sühne von Sünden[2], oder für eine andere Hoffnung. Wenn man das weiß, sollte ein weiser Mensch weder selbst Gewalt begehen durch solche Handlungen, noch andere anweisen Gewalt zu begehen durch solche Handlungen, noch der Gewalt zustimmen die durch jemand anders getan wird.

 

Diese Strasse (zum Glück) wurde durch die Vornehmen erklärt, dass ein geschickter Mensch nicht (durch Sünde) verunreinigt werden sollte. Dies sage ich. (3)

DRITTE LEKTION/Lehre.

"Oftmals (bin ich geboren worden) in einer hohen Familie, oftmals in einer niederen; ich bin weder kleinlich, noch vornehm, noch wünsche ich (soziale Beförderung)." Dies nachdenkend, wer würde prahlen über seine Familie oder seinen Ruhm, oder für was er sich sehnen sollte? (1)

Deshalb sollte ein weiser Mensch weder fröhlich noch zornig sein (über sein Los): man sollte wissen und betrachten die Glücklichkeit der lebenden Kreaturen. Sich selbst sorgfältig verhalten, er sollte dies beachten: Blindheit, Stummheit, Taubheit, Einäugigkeit,

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[1] Siehe I, 2, 1, § 1

[2] Die Opferriten der Brâhmanas sind gemeint