SEITE 204                                                                                     Jainismus  Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                                         Âkârâga Sûtra

verletzen oder töten alle Arten von lebenden Wesen. Daher ist ein Nirgrantha achtsam beim Hinlegen seiner Bettelutensilien, er ist nicht unachtsam darin.

Dies ist die vierte Klausel. (4)

Nun folgt die fünfte Klausel:

Ein Nirgrantha isst und trinkt nach Überprüfung seiner Speiseund Getrank; er isst nicht und trinkt, ohne sein Essen und Trinken zu überprüfen. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha essen und trinken würde, ohne sein Essen und Trinken zu überprüfen, könnte er versehren und verdrängen oder verletzen oder töten alle Arten von lebenden Wesen. Daher wird ein Nirgrantha essen und trinken nach Überprüfung seines Essens und Trinkens, nicht ohne so zu tun.

Dies ist die fünfte Klausel. (5)

Auf diese Weise ist das große Gelübde richtig ausgeübt, befolgt, ausgeführt, erklärte, eingeführt, getätigt gemäss dem Gebot.

Dies ist, Herr, das erste große Gelübde: Enthaltsamkeit vom Töten aller lebenden Wesen. i.

_______________________ _______________________

ii. Das zweite große Gelübde läuft so:

Ich verzichten aller Verderbtheiten der lügenden Rede (hervorkommend) von Zorn oder Gier oder Angst oder Freude. Ich werde weder selbst Lügen sprechen, noch andere bewirken Lügen zu sprechen, noch zustimmen zum Sprechen von Lügen von anderen. Ich bekenne und tadle, bereue und befreie mich selbst von diesen Sünden in der dreimal dreifachen Weise, im Geist, Rede und Körper.

Da sind fünf Klauseln.

Die erste Klausel läuft so:

Ein Nirgrantha spricht nach Überlegung, nicht ohne Überlegung. Der Kevalin sagt: Ohne Überlegung könnte ein Nirgrantha eine Falschheit in seiner Rede äußern. Ein Nirgrantha spricht nach Überlegung, nicht ohne Überlegung.

nächste SEITE 205