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In diesem Zeitraum, in diesem Alter lebte der Ehrwürdige Asket Mahâvîra, die
fünf (wichtigsten Momente, in dessen Leben sind geschehen), als der Mond in
Konjunktion mit dem Sternbild Uttaraphalgunî[2]
war; und zwar: In
Uttaraphalgunî stieg er (vom Himmel) und als er (von dort) heruntergekommen war,
trat er in die Gebärmutter (der Devânandâ); in Uttaraphalgunî wurde er aus dem
Mutterleib (von Devânandâ) abgezogen zur Gebärmutter (von Trisalâ); in
Uttaraphalgunî wurde er geboren; in Uttaraphalgunî riss er seine Haare aus,
verließ er das Haus, und trag in den Stand der Hauslosen; in Uttaraphalgunî er
erhielt das höchste Wissen und unmittelbare Erkenntnis, genannt Kevala, die
unendlich ist, oberste, freie, ungehinderte, vollständig und perfekt. Aber in
Svâti erwirkte der Ehrwürdige Eine endgültige Befreiung[3].
(1)
Als in dieser Avasarpinî-Ära, die Sushama-sushamâ Periode, der Sushamâ Periode, der Sushamaduhshamâ Periode, und viel Zeit von der Duhshamasushamâ Periode verstrichen war, fünfundsiebzig Jahre neun und einen halben
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Monat davon übrig war; im vierten Sommermonat, in der achten Doppelwochen, in der hellen Doppelwoche der Ashâdha, an seinem sechsten Tag, während der Mond in Konjunktion mit Uttaraphalgunî war, der Ehrwürdige Asket Mahâvîra stieg von dem großen Vimâna[4] herunter, die all-siegreiche und all-gedeihende Pushpottara, welche wie der Lotus unter den besten (und höchsten Blumen) ist, und wie die Svastika und Vardhamânaka unter den himmlischen Regionen, wo er gelebt hatte, für zwanzig Sâgaropamas bis zur Beendigung seiner zugeteilten Länge des Lebens, (göttlicher) Natur und Existenz (unter Göttern). Hier, fürwahr, auf dem Kontinent von Gambudvîpa, in Bharatavarsha, im südlichen Teil davon, im südlichen brahmanischen Teil des Ordes Kundapura, hat er die Form eines Embryos in die Gebärmutter der Devânandâ, der Gâlandharâyana gotra, Gattin des Brâhmana Rishabhadatta, der gotra von Kodâla, nahm er die Gestalt eines Löwen[5] an. (2) Die Kenntnis des Ehrwürdigen Asketen Mahâvîra (mit Bezug auf diese Transaktion) war dreifach: Er wusste, dass er herunterzusteigen hatte, er wusste, dass er hinabgestiegen war; er wusste nicht, wann er abgestigen ist. Denn diese Zeit ist erklärt worden infinitesimal[6] klein zu sein. (3)
Dann, im dritten Monat der Regenzeit, der fünften Woche, die dunkle (Doppelwoche)[7] von Âsvina, an seinem dreizehnten Tag, während der Mond in Konjunktion mit Uttaraphalgunî war, nach Ablauf von zweiundachtzig Tagen, im Laufe des dreiundachtzigsten Tages, der mitfühlende Gott (Indra), überlegend über was der etablierte Brauch war (im Hinblick auf die Geburt von Tîrthakaras), entfernte den Embryo aus dem südlichen
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brahmanischen Teil des Ortes Kundapura zum nördlichen Kshatriya Teil von dem selben Ort, ablehnend die unreine Materie, und aufrechterhaltend die saubere Materie, beherbergte den Fötus in der Gebärmutter der Trisalâ von der Vâsishtha gotra, Ehefrau des Kshatriya Siddhartha, der Kâsyapa gotra, vom Clan der Gñâtris, und beherbergte den Fötus von der Kshatriyânî Trisalâ in die Gebärmutter der Devânandâ von der Gâlandharâyana gotra, Gattin des Brâhmana Rishabhadatta, von der gotra von Kodâla, im südlichen brahmanischen Teil des Ordes Kundapurî. (4) Die Kenntnis des Ehrwürdigen Asketen Mahavîra (mit Bezug auf diese Transaktion) war dreifach: Er wusste, dass er entfernt werden wird; er wusste, dass er entfernt wurde, er wusste auch, wann er entfernt worden war. (5)
In diesem Zeitraum, in diesem Alter, einmal auf eine Zeit, nach Ablauf von neun vollen Monaten und sieben und einen halben Tage, im ersten Sommermonat, in der zweiten Doppelwoche, die dunkle (Doppelwoche)[8] von Kaitra, an seinem dreizehnten Tag, während der Mond in Konjunktion mit Uttaraphalgunî war, die Kshatriyânî Trisalâ, selbst vollkommen gesund, gab Geburt zu einen vollkommen gesunden (Jungen), den Ehrwürdigen Asketen Mahavira. (6)
In dieser Nacht, in der die Kshatriyânî Trisalâ, selbst vollkommen gesund, einen vollkommen gesunden (Jungen), den Ehrwürdigen Asketen Mahâvîra gebar, gab es zu einen großen himmlischen, göttlichen Glanz (entstanden) durch absteigende und aufsteigende Götter und Göttinnen (von den vier Ordnungen von) Bhavanapatis, Vyantaras, Gyotishkas, und Vimânavâsins; und im Zusammenfluss von Göttern vom hin und her eilen der Götter stieg zu Durcheinander[9]. (7)
In dieser Nacht, &c., die Götter und Göttinnen regneten
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nieder eine große Dusche von Nektar, Sandalpulver, Blumen, Gold und Perlen[10]. (8)
In dieser Nacht führten die Götter und Göttinnen (der oben genannten vier Ordnungen) die üblichen Zeremonien von Gunst und Ehre, und seine Salbung als ein Tîrthakara aus. (9)
Aufwärts von der Zeit, als der Ehrwürdige Mahâvîra in die Gebärmutter der Kshatriyânî Trisalâ platziert wurde, dieser Familie’s (Schatz) von Gold, Silber, Reichtümer, Mais, Schmuck, Perlen, Muscheln, Edelsteinen, und Korallen nahmen zu[11]. (10) Als die Eltern des Ehrwürdigen Asketen Mahâvîra von diesem gewahr geworden waren, nach Ablauf des zehnten Tages, und Ausführung der Reinigung, bereiten sie viel Essen, Getränke, Süßspeisen, und Gewürze; und nachdem sie eine Reihe von Freunden eigeladen hatten, nahe und entfernten Verwandte, verteilten sie, teilten auf, spendeten (die oben genannten Materialien) an Sramanas, Brâhmanas, Arme, Bettler[12], Eunuchen, &c., und verteilten Geschenke an diejenigen, die Geschenke machen wollten; dann gaben sie ein Abendessen für die ganze Reihe von Freunden, nahen und entfernten Verwandten, und nach dem Abendessen verkündigten sie den Namen (des Kindes) an ihre Gäste: (11) "Seit der Prinz in die Gebärmutter der Kshatriyânî Trisalâ platziert wurde, dieser Familie’s (Schatz) von Gold, Silber, Reichtümer, Mais, Schmuck, Perlen, Muscheln, Edelsteinen, und Korallen nahmen zu; daher soll der Prinz Vardhamâna (d.h. die Erhöhung) genannt werden." (12)
Der Ehrwürdige Asket Mahâvîra wurde von fünf Kinderschwestern bedient: eine Amme, eine Krankenschwester um ihn zu reinigen,
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eine ihn zu kleiden, eine mit ihm zu spielen, eine um ihn zu tragen; übergeben werdend aus dem Schoß einer Krankenschwester zu der anderen, wuchs er auf auf diesem schönen Boden, gepflastert mit Mosaik von Edelsteinen, wie ein Kampaka[13] Baum im engen Tal eines Berges wächst. (13)
Dann der Ehrwürdige Asket Mahâvîra, nachdem sein Intellekt sich entwickelt hatte und die Kindheit entschwunden war, lebte im Genuss der erlaubten, edenl, fünffachen Freuden und Genüsse: (bestehend aus) Klang, Berührung, Geschmack, Farbe und Geruch[14]. (14)
Der Ehrwürdigen Asket Mahâvîra gehörte zur Kâsyapa gotra. Seine drei Namen sind so von der Überlieferung aufgezeichnet worden: durch seine Eltern wurde er Vardhamana genannt, weil er frei von Liebe und Hass ist (wird er) Sramana (d.h. Asket) (genannt), weil er schreckliche Gefahren und Ängste erträgt, die edle Nacktheit, und das Elend der Welt; ist ihm der Name Ehrwürdiger Asket Mahâvîra von den Göttern[15] gegeben worden.
Des Ehrwürdigen Asketen Mahâvîra’s Vater gehörte zu den Kâsyapa gotra; er hatte drei Namen: Siddhartha, Sreyârsa, und Gasamsa[16]. Seine Mutter gehörte zu den Vâsishtha gotra und hatte drei Namen: Trisalâ, Videhadattâ, und Priyakârinî. Sein Onkel väterlicherseits Supârsva gehörte zu den Kâsyapa gotra. Sein ältester Bruder, Nandivardhana, und seine älteste Schwester, Sudarsanâ, gehörten auch zu den Kâsyapa gotra. Seine Frau Yasodâ gehörte zu den Kaundinya gotra. Seine Tochter, die zu den Kâsyapa gotra gehörte, hatte zwei Namen: Anoggâ und
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[Absatz geht weiter] Priyadarsanâ. Seine Enkelin, die zu en Kausika gotra gehörte, hatte zwei Namen: Seshavatî und Yasovatî[17]. (15)
Des Ehrwürdigen Asketen Mahâvîra’s Eltern waren Verehrer von Pârsva und Anhänger der Sramanas. Während vielen Jahren waren sie Anhänger der Sramanas, und um des Schutzes der sechs Klassen von Leben willen beachteten sie, tadelten, bereuten, bekannten, und taten Buße gemäss ihren Sünden. Auf einem Bett von Kusa-Gras lehnten sie alle Lebensmittel ab, und ihre Körper trockneten aus durch die letzte Demütigung des Fleisches, welches in Tod endet. So starben sie im richtigen Monat, und ihren Körper verlassend, wurden sie als Götter in Adbhuta Kalpa geboren. Von dort absteigend nach der Beendigung ihrer zugeteilten Länge des Lebens, werden sie in Mahâvideha mit ihrem vergehenden Atem, absolute Perfektion erreichen, Weisheit, Befreiung, endgültig Nirvâna, und das Ende allen Elends. (16)
In diesem Zeitraum, in diesem Alter der Ehrwürdige Asket Mahâvîra, ein Gñâtri Kshatriya, Gñâtri Putra, ein Videha, Sohn von Videhadattâ, ein Eingeborener von Videha, ein Prinz von Videha, lebte dreißig Jahren unter den Haushältern unter dem Namen von "Videha[18]."
Nachdem seine Eltern zu den Welten der Götter gegangen waren, und er sein Versprechen erfüllt hatte, gab er sein Gold und Silber, seine Truppen und Wagen und verteilte, teilte aus, und gab weg seine wertvollen Schätze (bestehend aus) Reichtümern, Mais , Gold, Perlen, &c., und verteilte sie unter denen, die Geschenke für andere machen wollten. So gab er weg während eines ganzen Jahres. Im ersten Wintermonat desin der ersten Doppelwoche, in der dunklen (Doppelwche)[19] von Mârgasiras,
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an seinem zehnten Tag, während der Mond in Verbindung mit Uttaraphalgunî war, entschloss er sich von dieser Welt zurückzuziehen. (17)
Ein Jahr bevor die besten der Ginas sich von der Welt zurückziehen wollen, fahren sie fort ihr Eigentum zu verschenken, vom Aufgang der Sonne. i.
Ein Crore[20] und acht Lakhs[21] Gold ist sein Geschenk beim Aufgang der Sonne, als wäre es seine Morgen Mahlzeit. ii.
Drei hundert und achtundachtzig Crores und achtzig Lakhs wurden in einem Jahr gegeben. iii.
Die Kundaladharas von Vaisramana, die Laukântika und Maharddhika Götter in den fünfzehn Karmabhûmis[22] weckten den Tîrthakara. iv.
In Brahma Kalpa und in der Linie der Krishnas, die Laukântika Vimânas sind achtfach und unendlich in Anzahl. v.
Diese Reihenfolge der Götter weckten den besten der Ginas, den Ehrwürdigen Vîra: Arhat! propagiert, die Religion, welche ein Segen für alle Geschöpfe in der Welt ist! vi.
Als die Götter und Göttinnen (der vier Ordnungen von) Bhavanapatis, Vyantaras, Gyotishkas, und Vimânavâsins gewahr geworden waren von des Ehrwürdigen Asketen Mahâvîras Absicht sich aus der Welt zurückzuziehen, nahmen sie ihre eigene Form an, Kleid, und Insignien, stiegen auf mit ihrem eigenen Pomp und ihrer eigenen Pracht, zusammen mit ihrem ganzen Gefolge, ihren eigenen Fahrzeugen und Wagen, und lehnten alle grobe Materie ab, behielten nur die verfeinerte Materie. Dann erhoben sie sich und mit dieser ausgezeichneten, flinken, geschwinden, raschen, göttlichen Bewegung der Götter kamen sie wieder über unzählige Kontinente und Ozeane bis sie in Gambûdvîpa ankamen
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am nördlichen Kshatriya Teil des Platzes Kundapura; im nordöstlichen Viertel von ihm hielten sie plötzlich. (18)
Sakra, der Führer und der König der Götter, ruhig und langsam stoppte sein Fahrzeug und Streitwagen, ruhig und langsam stieg von ihm und ging beiseite. Dort unterging er einer großen Veränderung, und produzierte durch Magie einen großen, schönen, lieblichen, fein-gestalteten göttlichen Pavillon[23], der mit vielen Mustern aus Edelsteinen, Gold und Perlen verziert war. Im mittleren Teil des göttlichen Pavillons, stellte er einen großen Thron von der gleichen Darstellung, mit einem Schemel her. (19)
Dann ging er, wo der Ehrwürdige Asket Mahâvîra war und dreimal ihn von links nach rechts im Kreis umgehend, lobte und verehrt er ihn. Ihn zum göttlichen Pavillon führend, platzierte er ihn sanft mit dem Gesicht in Richtung Osten auf den Thron, salbte ihn mit hundertfach und tausendfach raffiniertem Öl, mit Duftstoffen und Absuden, badete ihn mit reinem Wasser und rieb ihn mit verschönerndem kühlen Sandal[24], gelegt auf einem Stoffstück im Wert von einem Lakh. Er bekleidete ihn in ein Paar von Roben, so leicht dass der kleinste Atem sie wegtragen würde; sie wurden in einer berühmten Stadt hergestellt, gelobt von geschickten Künstlern, weich wie das Dünsten von Pferden, unterwoben mit Gold durch geschickte Meister, und verziert mit Zeichnungen von Flamingos. Dann (der Gott) schmückte ihn mit Ketten von vielen und weniger Reihen, mit einer über seine Brust hängend und eine bestehend aus einer Reihe von Perlen, mit einer Girlande, einer goldene Kordel, einem Turban, einem Diadem, Kränzen von Edelsteinen, und dekoriert ihn mit
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Girlanden, Bänder, Schals, und Schärpen wie die Kalpavriksha. (20)
The god then, for a second time, underwent a great transformation, and produced by magic the great palankin, called K andraprabhâ Der Gott dann, für ein zweites Mal, unterzog sich einer großen Veränderung, und produziert durch Magie den großen Palankin[25], genannt Kandraprabhâ[26], die eintausend Mann tragen. (This palankin) was adorned with pictures of wolves, bulls, horses, men, dolphins, birds, monkeys, elephants, antelopes, s arabhas (Dieser Palankin) war geschmückt mit Bildern von Wölfen, Stieren, Pferden, Männern, Delphinen, Vögeln, Affen, Elefanten, Antilopen, sarabhas[27], Yaks, Tiger, Löwen, Kriechpflanzen, und ein Zug vpm Paaren von Vidyâdharas; er hatte einen Hauch von tausenden von Strahlen; er war geschmückt mit Tausenden von glänzenden glitzernden Rupien; deren Glanz mild und hell war; die Augen konnten ihr Licht nicht ertragen; er schien mit Haufen und Massen von Perlen; er war behängt mit Streifen und Bändern, und mit goldenen ausgezeichneten Halsketten, äusserst schön; er war verschönert mit Zeichnungen von Lotusen und vielen anderen Pflanzen; seine Kuppel war geschmückt mit vielen Edelsteinen von fünf Farben, mit Glocken und Fahnen; er war auffällig, lieblich, schön, herrlich, wunderbar. (21)
Dieser Palankin wurde gebracht für den besten der Ginas, der frei ist von Alter und Tod; er war behängt mit Kränzen und Girlanden von göttlichen Blumen, gewachsen im Wasser oder auf trockenem Boden. vii.
In der Mitte des Palankins (war ein kostspieliger Thron bedeckt mit einem göttlichen Stoff, Edelsteine und Silber, mit einem Schemel, für den beste der Ginas. viii.
Er trug auf seinem Kopf einen Gebetskranz und ein Diadem, sein Körper schien, und er war geschmückt mit vielen Verzierungen; er hatte eine Robe von Musselin angezogen im Wert von einem lakh. ix.
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Nach einem Fasten von drei Tagen, mit einet herrlichen Entschiedenheit bestieg er den höchsten Palankin, alle reinigend durch sein Licht. x.
Er saß auf seinem Thron, und Sakra und Îsana, auf beiden Seiten, fächelten ihn mit Chowries[28], dessen Griffe mit Juwelen und Edelsteinen eingelegt waren. xi.
An der Vorderseite war er gehoben von Männern, überdeckt mit erfreulicher Gänsehaut; dahinter trugen ihn die Götter: Die Suras und Asuras, die Garudas und die Führer der Nâgas. xii.
Die Suras trugen ihn auf der östlichen Seite, und die Asuras auf der südlichen; auf der westlichen Seite trugen ihn die Garudas, und die Nâgas auf der nördlichen Seite. xiii.
Wie ein Hain in Blüte, oder ein von Lotus bedeckter See im Herbst schön aussieht mit einer Masse von Blumen, so tat (dann) das Firmament mit der Götterschar. xiv.
Wie ein Hain von Siddhârtha[29], von Karnikâra[30] oder von Kampaka[31] herrlich aussieht mit einer Masse von Blumen, so tat (dann) das Firmament mit der Götterschar. xv.
In den Himmeln und auf Erden war der Klang von Musikinstrumenten erzeugt von Hunderten von Tausenden von hervorragenden Trommeln, Kesselpauken, Zimbeln, und Conches[32] war sehr angenehm. xvi.
Dann bestellten die Götter Hunderte von Akteuren, um ein sehr reiches Konzert mit vier Arten von Instrumenten aufzuführen: Saiteninstrumente und Schlagzeuge, Zimbeln und Wind-Instrumente. xvii.
In diesem Zeitraum, in dem Alter, in dem ersten des Wintermonat, in der ersten Doppelwoche, der dunklen (Doppelwoche)[33] von Mârgasiras, an ihrem zehnten Tag, genannt Suvrata[34], in
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der Muhûrta genannte Vigaya, während der Mond in Konjunktion mit dem Sternbild Uttaraphalgunî war, als der Schatten sich in Richtung Osten gedreht hatte, und die erste Paurushî[35] vorüber war, nach dem Fasten von drei Tagen ohne Wasser zu nehmen, angezogen habend ein Kleidungsstück, der Ehrwürdige Asket Mahâvîra, in seinem Palankin Kandraprabhâ, den nur eintausend Mann tragen kann, mit einem Zug von Göttern, Männern und Asuras verliess den nördlichen Kshatriya Teil des Ortes Kundapura durch den hohen Weg zum Park Gñâtri Shanda. Dort, gerade zu Beginn der Nacht, ließ er den Palankin Kandraprabhâ ruhig stoppen auf einem leicht erhöhten unberührten Boden, ruhig stieg er von ihm, setzte sich ruhig nieder auf einen Thron mit dem Gesicht nach Osten, und nahm alle seine Ornamente und Putz ab. (22)
Der Gott Vaisramana, sich selbst niederwerfend[36], fing den Putz und Ornamente des Ehrwürdigen Asketen Mahâvîra in einem Tuch von Flamingo-Mustern aufMahâvîra dann rupfte mit seiner rechten und linken (Hand) auf der rechten und linken (Seite von seinem Kopf) seine Haare in fünf Handvoll aus. Aber Sakra, der Führer und König der Götter, fällt hin vor die Füße des Ehrwürdigen Asketen Mahâvîra, fing die Haare in einem Diamantkelch auf, und ersuchend seine Erlaubnis, brachte sie zum Milch-Ozean. Nachdem der Ehrwürdige Asket Mahâvîra seine Haare in fünf Handvoll (wie oben beschrieben) ausgerupft hatte, zollte er Gehorsam an alle befreiten Geister, gelobend keine sündhaften Handlungen zu tun, übernahm er das heilige Verhalten. In diesem Moment stand die
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ganze Versammlung von Männern und Göttern regungslos, wie die Figuren auf einem Bild.
Auf das Kommando von Sakra hörte das Zetergeschrei der Menschen und Götter, und der Klang von Musikinstrumenten plötzlich auf, als Mahâvîra das heilige Verhalten wählte. xviii.
Tag und Nacht folgte dieses Verhalten, das ein Segen für alle belebten und lebenden Wesen ist, die eifrigen Götter hören ihm mit freudiger Gänsehaut zu. xix. xix.
Als der Ehrwürdige Asket Mahâvîra das heilige Verhalten angenommen hatte, welches den Zustand der Seele herstellte, in welchem der Lohn der bisherigen Handlungen vorübergehend entgegengewirkt wird, erreichte er das Wissen genannt Manahparyâya[37], durch welches er die Gedanken aller fühlenden Wesen mit fünf Organen, die nicht fehlerhaft sind und einen entwickelten Intellekt besitzen, (lebend) in den zwei und einen halben Kontinenten und den beiden Ozeanen, kannte. Dann formulierte er den folgenden Entschluss: Ich werde für zwölf Jahre meinen Körper vernachlässigen und die Pflege von ihm verlassen; ich werde mit Gleichmut ertragen, unterziehen und alle Unheile leiden, die von göttlichen Kräften, Männern oder Tieren auftauchen [38]. (23)
Der Ehrwürdige Asket Mahâvîra diesen Entschluß formuliert habend und seinen Körper vernachlässigend, kam in das Dorf Kummâra, als nur ein Muhûrta[39] des Tages verblieb. Vernachlässigend seinen Körper, meditierte der Ehrwürdige Asket Mahâvîra über sein Selbst, in tadellosen Unterkünften, in tadellosem Wandern, in Selbstbeherrschung, Freundlichkeit, Vermeidung von sündhaftem Einfluss (samvara), keuschem Leben, in Geduld, Freiheit von Leidenschaft, Zufriedenheit; Kontrolle, Umsichtigkeit[40], ausübend religiöse Haltungen und Handlungen; gehend den Weg zu
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[Absatz geht weiter] Nirvâna und Befreiung, welches die Frucht der guten Führung ist. So lebend ertrug er mit Gleichmut, duldete, trug, und litt alles Unheil, entstehend aus göttlichen Kräften, Männern und Tieren, mit ungestörtem und unbetrübtem Geist, vorsichtig über Körper, Rede und Geist. (24)
Der Ehrwürdige Asket Mahâvîra verbrachte zwölf Jahre in dieser Lebensweise; während des dreizehnten Jahres im zweiten Sommermonat, in der vierten Doppelwoche, die helle (Doppelwoche) von Vaisâkha, an seinem zehnten Tag, genannt Suvrata, in der Muhûrta genannt Vigaya, während der Mond in Verbindung mit dem Sternbild Uttaraphalgunî war, als der Schatten sich in Richtung Osten gedreht hatte, und die erste Wache[41] vorüber war, außerhalb der Stadt Grimbhikagrâma[42], am nördlichen Ufer des Flusses Rigupâlikâ[43], im Feld des Haushaltsvorstands Sâmâga, in einer Nordöstlichen Richtung von einem alten Tempel[44], nicht weit von einem Sâl Baum, in einer kauernden Haltung mit verbundenen Fersen sich der Hitze der Sonne aussetzend, mit den Knien hoch, und dem Kopf niedrig, in tiefer Meditation, in der Mitte von abstrakter Meditation, erreichte er Nirvâna[45], das vervollständigte und volle, das ungehemmte, ungehinderte, unendliche und höchste, beste Wissen und Intuition, genannt Kevala. (25) Als der Ehrwürdige Eine ein Arhat und Gina geworden war, war er ein Kevalin, allwissend und verstehend alle Objekte, kannte er alle Bedingungen von der Welt, von Göttern, Menschen und Dämonen; woher
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sie kommen, wohin sie gehen, unabhängig davon, ob sie geboren sind als Menschen oder Tiere (kyavana), oder Göttern wurden oder höllische Wesen (upapâda); ihr Essen, Trinken, Taten, Wünsche, offene und geheime Taten, ihr Gespräch und Gerede, und die Gedanken ihres Geistes; er sah und wusste, alle Bedingungen in der ganzen Welt von allen lebenden Wesen. (26)
Am Tag, als der Ehrwürdige Asket Mahâvîra den Kevala erreichte, die Götter (der vier Ordnungen) Bhavanapatis, Vyantaras, Gyotishkas, und Vimânavâsins stiegen herunter vom und stiegen auf in den Himmel, &c. (wie zum Zeitpunkt seiner Geburt, siehe oben, § 7). (27)
Dann, als der Ehrwürdige Asket Mahâvîra das höchste Wissen und Intuition erreicht hatte, dachte er über sich selbst und die Welt nach: zuerst lehrte er das Gesetz den Götter, nachher den Menschen. (28) (28)
Der Ehrwürdige Asket Mahâvîra ausgestattet mit dem höchsten Wissen und Intuition, lehrte die fünf großen Gelübde, mit ihren Klauseln, die sechs Lebensklassen den Sramanas und Nirgranthas, dem Gautama, &c.
Die sechs Klassen von Leben sind Erde-Körper, &c. (bis hinunter zu) Tieren. (29)
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i. Die erste große Gelübde, Herr, läuft so:
Ich verzichte auf alles Töten von lebenden Wesen, unabhängig davon, ob klein oder gross, ob beweglich oder unbeweglich. Ebenso wenig werde ich selbst lebende Wesen töten (und auch nicht andere bewegen es zu tun, noch zustimmen dazu). Solange ich lebe, bekenne ich und tadle, bereue und befreie mich von diesen Sünden, im dreimal dreifachen Wege[46], im Geist, Rede und Körper.
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Es gibt fünf Klauseln.
Der erste Satz läuft so:
Ein Nirgrantha ist vorsichtig in seinem Gehen, nicht achtlos[47]. Der Kevalin weist als den Grund, dass ein Nirgrantha, sorglos in seinem Gehen, könnte (mit den Füßen) lebenden Wesen versehren oder verdrängen oder verletzen oder töten. Daher ist ein Nirgrantha sorgfältige in seinem Gehen, nicht achtlos in seinem Gehen.
Dies ist die erste Klausel. (1)
Nun folgt die zweite Klausel:
Ein Nirgrantha sucht in seinem Geist (d.h. Gedanken und Absichten). Wenn sein Geist sündhaft ist, tadelhaft, vorsätzlich auf Werke gerichtet, handelnd auf Triebe[48], produziert Schneiden und Aufteilung (oder Spaltung und Uneinigkeit), Streit, Fehler, und Schmerzen verletzt Lebewesen, oder tötet Geschöpfe, er sollte solch einen Geist nicht in Tat verwenden; aber wenn, für das Gegenteil, ist es nicht sündhaft, &c., dann kann er ihn in Gang setzen.
Dies ist die zweite Klausel. (2)
Nun folgt die dritte Klausel:
Ein Nirgrantha sucht in seiner Rede; wenn bei seine Rede ist sündhaft, tadelhaft, &c. ist (alles hinunter zu) Geschöpfe tötet, sollte er diese Rede nicht äußern. aber wenn, für das Gegenteil, ist es nicht sündhaft, &c., dann kann er sie äußern.
Dies ist die dritte Klausel. (3)
Nun folgt die vierte Klausel:
Ein Nirgrantha ist achtsam beim Hinlegen seiner Bettelutensilien, er ist nicht achtlos darin. Der Kevalin sagt: Ein Nirgrantha der beim Hinlegen seiner Bettelutensilien unachtsam ist, könnte versehren oder verdrängen oder
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verletzen oder töten alle Arten von lebenden Wesen. Daher ist ein Nirgrantha achtsam beim Hinlegen seiner Bettelutensilien, er ist nicht unachtsam darin.
Dies ist die vierte Klausel. (4)
Nun folgt die fünfte Klausel:
Ein Nirgrantha isst und trinkt nach Überprüfung seiner Speiseund Getrank; er isst nicht und trinkt, ohne sein Essen und Trinken zu überprüfen. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha essen und trinken würde, ohne sein Essen und Trinken zu überprüfen, könnte er versehren und verdrängen oder verletzen oder töten alle Arten von lebenden Wesen. Daher wird ein Nirgrantha essen und trinken nach Überprüfung seines Essens und Trinkens, nicht ohne so zu tun.
Dies ist die fünfte Klausel. (5)
Auf diese Weise ist das große Gelübde richtig ausgeübt, befolgt, ausgeführt, erklärte, eingeführt, getätigt gemäss dem Gebot.
Dies ist, Herr, das erste große Gelübde: Enthaltsamkeit vom Töten aller lebenden Wesen. i.
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ii. Das zweite große Gelübde läuft so:
Ich verzichten aller Verderbtheiten der lügenden Rede (hervorkommend) von Zorn oder Gier oder Angst oder Freude. Ich werde weder selbst Lügen sprechen, noch andere bewirken Lügen zu sprechen, noch zustimmen zum Sprechen von Lügen von anderen. Ich bekenne und tadle, bereue und befreie mich selbst von diesen Sünden in der dreimal dreifachen Weise, im Geist, Rede und Körper.
Da sind fünf Klauseln.
Die erste Klausel läuft so:
Ein Nirgrantha spricht nach Überlegung, nicht ohne Überlegung. Der Kevalin sagt: Ohne Überlegung könnte ein Nirgrantha eine Falschheit in seiner Rede äußern. Ein Nirgrantha spricht nach Überlegung, nicht ohne Überlegung.
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Dies ist die erste Klausel. (1)
Nun folgt die zweite Klausel:
Ein Nirgrantha begreift (und verzichtet auf) Zorn, er ist nicht zornig. Der Kevalin sagt: Ein Nirgrantha, der bewegt wird durch Zorn, und zornig ist, könnte in seiner Rede eine Falschheit äussern. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die zweite Klausel. (2)
Nun folgt die dritte Klausel:
Ein Nirgrantha begreift (und verzichtet auf) Habgier, er ist nicht habgierig. Der Kevalin sagt: Ein Nirgrantha, der durch Habgier bewegt wird, und habgierig ist, könnte eine Falschheit in seiner Rede äußern. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die dritte Klausel. (3)
Nun folgt die vierte Klausel:
Ein Nirgrantha begreift (und verzichtet auf) Angst, er hat keine Angst. Der Kevalin sagt: Ein Nirgrantha, der bewegt ist durch Angst, könnte in seiner Rede eine Falschheit äußern. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die vierte Klausel. (4)
Nun folgt die fünfte Klausel:
Ein Nirgrantha begreift (und verzichtet auf) Heiterkeit, er ist nicht heiter. Der Kevalin sagt: Ein Nirgrantha, der bewegt ist durch Heiterkeit, und fröhlich ist, könnte in seiner Rede eine Falschheit äußern. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die fünfte Klausel. (5)
Auf diese Weise ist das große Gelübde richtig ausgeübt, befolgt, &c.
Dies ist, Herr, das zweite große Gelübde. ii.
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iii. Das dritte große Gelübde läuft so:
Ich verzichte auf alles Nehmen von irgendetwas nicht Gegebenem, sowohl in einem Dorf oder einer Stadt oder einem Gehölz, sowohl von wenig oder auch viel, von klein oder groß, von lebenden oder leblosen Dingen. Ich werde weder selbst nehmen, was nicht gegeben ist, noch
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andere bewirken es zu nehmen, noch zustimmen, dass sie es nehmen. Solange ich lebe, bekenne ich, tadele, &c. (alles hinunter zu) Körper.
Es gibt fünf Klauseln.
Die erste Klausel läuft so:
Ein Nirgrantha bettelt nach Überlegung, für einen begrenzten Boden, nicht ohne Überlegung. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha ohne Beratung für einen begrenzten Boden bettelt, könnte er das nehmen, was nicht gegeben ist. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die erste Klausel. (1)
Nun folgt die zweite Klausel:
Ein Nirgrantha verzehrt sein Essen und Trinken mit Erlaubnis (von seinem Vorgesetzten), nicht ohne seine Erlaubnis. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha sein Essen und Trinken verzehrt, ohne des Übergeordneten Erlaubnis, könnte er essen, was nicht gegeben ist. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die zweite Klausel. (2)
Nun folgt die dritte Klausel:
Ein Nirgrantha, von einigem Boden Besitz genommen hat, sollte immer nur einen begrenzten Teil davon in Besitz nehmen und für eine bestimmte Zeit. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha, der von einigem Boden Besitz genommen hat, einen unbegrenzten Teil davon Besitz genommen hat und für eine unbestimmte Zeit, könnte er nehmen, was nicht gegeben ist. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die dritte Klausel. (3)
Nun folgt die vierte Klausel:
Ein Nirgrantha, der von einigem Boden Besitz genommen hat, sollte ständig seine Bewilligung erneuern. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha nicht ständig seine Bewilligung erneuert hat, könnte er in Besitz nehmen, was nicht gegeben ist. Ein Nirgrantha, &c.
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Dies ist die vierte Klausel. (4)
Nun folgt die fünfte Klausel:
Ein Nirgrantha bittet um einen begrenzten Grund für seine Co-Glaubensbrüder nach Überlegung, nicht ohne Überlegung. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha ohne Beratung betteln sollte, könnte er in Besitz nehmen, was nicht gegeben ist. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die fünfte Klausel. (5)
Auf diese Weise das große Gelübde, &c.
Dies ist, Herr, das dritte große Gelübde. iii.
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iv. Die vierte große Gelübde läuft so:
Ich verzichte auf alle sexuellen Vergnügen, weder mit Göttern oder Menschen oder Tieren. Ich werde der Sinnlichkeit nachgeben, &c. (alles wie im vorgehenden Abschnitt hinunter zu) befreit mich selbst von diesen Sünden in der dreimal dreifachen Weise, im Geist, Rede und Körper.
Es gibt fünf Klauseln.
Die erste Klausel läuft so:
Ein Nirgrantha diskutiert nicht ständig Themen rund um Frauen. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha solche Themen diskutiert, könnte er von dem durch den Kevalin verkündeten Gesetz abfallen, wegen der Zerstörung oder Störung von seinem Frieden. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die erste Klausel. (1)
Nun folgt die zweite Klausel:
Ein Nirgrantha beachtet und betrachtet nicht die schönen Formen der Frauen. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha beachtet und betrachtet die schönen Formen von Frauen, könnte er, &c. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die zweite Klausel. (2)
Nun folgt die dritte Klausel:
Ein Nirgrantha ruft nicht seinen Geist ab, für die Freuden und Vergnügungen, die er früher mit Frauen hatte. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha seinen Geist abruft,
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für frühere Freuden und Vergnügungen, die er mit Frauen hatte, könnte er, &c. Ein Nirgrantha, &c. Dies ist die dritte Klausel. (3)
Nun folgt die vierte Klausel:
Ein Nirgrantha isst und trinkt nicht zu viel, noch trinkt er Alkohol oder isst hoch gewürzte Gerichte. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha zu viel gegessen und getrunken oder Alkohol getrunken oder hoch gewürzte Gerichte gegessen hat, könnte er, &c. A Nirgrantha, &c. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die vierte Klausel. (4)
Nun folgt die fünfte Klausel:
Ein Nirgrantha belegt nicht ein Bett oder Lager berührt[49] von Frauen, Tieren, oder Eunuchen. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha ein Bett oder Couch belegt hat, das von Frauen, Tieren, oder Eunuchen berührt wurde, könnte er, &c. Ein Nirgrantha, &c.
Dies ist die fünfte Klausel. (5)
Auf diese Weise das große Gelübde, &c.
Dies ist, Herr, das vierte große Gelübde. iv.
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v. Das fünfte große Gelübde läuft so:
Ich verzichte auf alle Anhaftungen[50], weder wenig oder viel, klein oder große, lebend oder leblos; noch werde ich selber solche Anhaftungen formen, noch andere bewegen so zu tun, noch zustimmen, dass sie so tung, &c. (alles hinunter zu) befreit mich selbst.
Es gibt fünf Klauseln.
Die erste Klausel läuft so:
Wenn ein Geschöpf mit Ohren angenehme und unangenehme Klänge hört, sollte es nicht an sie verhaftet sein, noch erfreut mit, noch verlangen nach, noch betört durch,
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noch begehren nach, noch gestört von den angenehmen oder unangenehmen Klängen. Der Kevalin sagt: Wenn ein Nirgrantha deswegen durch die angenehmen oder unangenehmen Klänge angehaftet ist, könnte er fallen, &c. (siehe oben, IV, I).
Wenn es unmöglich ist, Klänge nicht zu hören, welche das Ohr erreichen, der Bettler sollte Liebe oder Hass vermeiden, der durch sie entsteht.
Ein Wesen mit Ohren hört angenehme und unangenehme Geräusche.
Dies ist die erste Klausel. (1)
Nun folgt die zweite Klausel:
Wenn ein Geschöpf mit Augen angenehme und unangenehme Formen (oder Farben) sieht, sollte es nicht angehaftet sein, &c., an sie.
Der Kevalin sagt, &c. (der Rest wie in der letzten Klausel. Ersetze nur sehen und Formen für hören und Klänge).
Dies ist die zweite Klausel. (2)
Nun folgt die dritte Klausel:
Wenn ein Geschöpf mit einem Geruchsorgan angenehme oder unangenehme Düfte riecht, sollte es nicht an sie verhaftet sein. (Der Rest wie oben. Ersetze riechen und Nase.)
Dies ist die dritte Klausel. (3)
Nun folgt die vierte Klausel:
Wenn ein Geschöpf mit einer Zunge schmeckt angenehme oder unangenehme Geschmäcker schmeckt, sollte es nicht verhaftet sein, &c., zu ihnen. (Der Rest wie oben. Ersetze Geschmack und Zunge.)
Dies ist die vierte Klausel. (4)
Nun folgt die fünfte Klausel:
Wenn ein Geschöpf mit einem Gefühlsorgan, angenehme oder unangenehme Berührungen fühlt, sollte es nicht
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an sie verhaftet werden. (Der Rest wie oben. Ersetze fühlen und Berührung.)
Dies ist die fünfte Klausel. (5)
Auf diese Weise das große Gelübde, &c. (siehe oben). v.
Er der gut versorgt ist mit diesen großen Gelübden und ihren fünfundzwanzig Klauseln ist wirklich Hauslos, wenn er, nach der heiligen Kunde, die Gebote, und
den Weg fehlerfrei ausübt, befolgt, ausführt, erklärt, einführt, und, nach dem Gebot, sie tätigt.
Ende der fünfzehnten Vorlesung, genannt DIE KLAUSELN.
nächste SEITE Sechzehnte Vorlesung, genannt DIE BEFREIUNG
[1] Bhâvanâ. Die bhâvanâs sind Unterteilungen der fünf großen Gelübde.
[2] Hatthottarâ im Original
[3] Kalpa Sûtra, § 1
[4] Vimânas sind Paläste der Götter
[5] vgl. Kalpa Sûtra, § 2
[6] verschwindend, winzig klein [ΑΏ]
[7] Bedeutung der Metapher vgl. Sûtrakritanga Sûtra, II, 2. Vorlesung, 2. Kapitel, Seite 372, Vers 56 , Anm. 2
[8] Bedeutung der Metapher vgl. Sûtrakritanga Sûtra, II, 2. Vorlesung, 2. Kapitel, Seite 372, Vers 56 , Anm. 2
[9] vgl. Kalpa Sûtra, § 97
[10] vgl. Kalpa Sûtra, § 98
[11] vgl. Kalpa Sûtra, § 90
[12] Das nächste Wort, bhivvumdaga, wurde in die Übersetzung ausgelassen. Kalpa Sûtra, § 97
[13] Michelia Champaka
[14] vgl. Kalpa Sûtra, § 10
[15] vgl. Kalpa Sûtra, § 108
[16] 193:4 Die Wörter mit Abstand sind Prâkrit, die Sanskrit Form, davon kann nicht mit Sicherheit ausgemacht werden (erkenne nicht ein Wort mit Abstand [ΑΏ])
[17] vgl. Kalpa Sûtra, § 109
[18] vgl. Kalpa Sûtra, § 110
[19] Bedeutung der Metapher vgl. Sûtrakritanga Sûtra, II, 2. Vorlesung, 2. Kapitel, Seite 372, Vers 56 , Anm. 2
[20] 1 (indischer) crore ist 100 lakh oder 10'000'000, immer noch weit verbreitete Zahleneinheit in Indien [ΑΏ]
[21] 1 Lakh = 10’000
[22] jenen Teile der Welt, die bevölkert sind von Männern, die religiöse Pflichten ausüben, werden Karmabhûmi genannt. In Gambûdvîpa sind sie Bharata, Airâvata, und Videha.
[23] Devakham daya im Original. Meine Übersetzung ist nur eine Vermutung
[24] Gosîrsha und rotem Sandal
[25] in Indien eine Sänfte in der sich Vornehme tragen lassen, sie benötigt acht Träger, von denen je vier und vier miteinander abwechseln
[26] D.h. scheinend wie der Mond
[27] Ein mystisches Tier mit acht Beinen
[28] Chowry ein in Indien benützter Wedel um Fliegen fernzuhalten [ΑΏ]
[29] Weißer Senf
[30] Cassia fistula
[31] Michelia Champaka
[32] Trompetenschnecken; Muschelhorn als Musikinstrument oder mythologisches Tritonshorn [ΑΏ]
[33] Bedeutung der Metapher vgl. Sûtrakritanga Sûtra, II, 2. Vorlesung, 2. Kapitel, Seite 372, Vers 56 , Anm. 2
[34] Korrigiert suvvatenam im gedruckten Text
[35] Wache, Yâma, oder Zeit von drei Stunden
[36] Gamtuvâyapadie, gemäss der Guzerati Bâlbodh bedeutet dies, Gehorsam machen zu dem Herrn der Welt durch Berührung seiner Füsse. Ein anderes MS. hat: Dann Sakra der Oberste und König der Götter.
[37] Oder Manahparyaya
[38] vgl. Kalpa Sûtra, § 117
[39] je nach dem 1/8; 1/15; 1/16 vom Tag (oder Nacht) = 45’; 48’ oder 1h 30’ hier entsprechend kurz vor der Dämmerung [ΑΏ]
[40] vor Bösem [ΑΏ]
[41] Yama; 1. Wache von 18.00-22:00; 2. Wache von 22:00-02:00; dritte Wache von 02:00-06:00
[42] Gambhiyagâma in Prâkrit
[43] Uggupâliyâ in Prâkrit
[44] Oder, ein Tempel genannt Vigayâvartta
[45] Nivvâne oder nevvâne; es kann auch ein Adjektiv zu nirvâna gehörend sein. Dies ist natürlich nicht das schlussendliche nirvâna, welches bei der Auflösung des Körpers erreicht ist, aber das Stadium, welches die orthodoxen Philosophen gîvanmukti nennen
[46] D.h. handeln, befehlen, zustimmen, sowohl in der Vergangenheit oder der Gegenwart oder der Zukunft.
[47] Dies könnte auch übersetzt werden: er der achtsam ist in seinem Gehen ist ein Nirgrantha, nicht er der achtlos ist.
[48] Anhayakare erklärt durch karmâsravakâri
[50] Dies bedeutet die Vergnügungen in äusserliche Objekte