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ÂKÂRÂGA SÛTRA.

Zweites Buch.

Vierter Teil.

Sechzehnte Vorlesung,

genannt
DIE BEFREIUNG.

Die Geschöpfe erreichen, nur einen befristeten Aufenthalt (in einer der vier Zustände des Seins); hörend diese höchste Wahrheit (d.h. die Lehre des Tîrthakara’s) sollte man darüber meditieren. Der weise Mann sollte sich selbst von den Familienbindungen befreien; furchtlos sollte er Handlungen und Anhaftungen aufgeben. (1)

Ein Bettler, so lebend[1], selbst-kontrolliert auf die ewige (Welt der lebenden Wesen), der unnachahmliche Weise, welcher seine Almosen sammelt, wird beleidigt mit Worten durch die ihn mit Pfeilen wie einen Elefanten im Kampf angreifenden Menschen. (2)

Verachtet durch solch-ähnliche Leute, der weise Mann, mit ungestörtem Geist, trägt ihre Worte und Schläge, wie ein Fels durch den Wind nicht erschüttert wird. (3) Nichtbeachtend (alle Trübsal) lebt er zusammen mit klugen (Mönchen, unempfindlich) zu Schmerz und Vergnügen, nicht verletzend die beweglichen und unbeweglichen (Wesen), nicht tötend, alles ertragend: so wird der große Weise beschrieben, eine guter Sramana. (4)

Wie der Glanz einer brennenden Flamme zunimmt, so wächst die Einschränkung, die Weisheit, und die Herrlichkeit eines unerschütterlichen Weisen, der, mit besiegten Wünschen, meditiert

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[1] Tahâgaya, d.h. tathâgata