SEITE 33                                                                                 Jainismus  Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                                         Âkârâga Sûtra

 

wer die (oben festgehaltene) Wahrheit erkennt und Sündhaftigkeit zerstört (denkt):

 

Was ist Unzufriedenheit und was ist Vergnügen? Nicht abhängig zu beiden, sollte man leben;

 

Im Verzicht auf alle Lustigkeit, umsichtig und gezügelt, sollte man ein religiöses Leben führen. (3)

 

Mann! Du bist dein eigener Freund, warum wünschtest du einen Freund über dir selbst? Welchen kennt er als ein Bewohner himmelwärts[1], ihn sollte er kennen als ein Bewohner fern (von Sünde); und wen er kennt als ein Bewohner fern (von Sünde), sollte er kennen als ein Bewohner himmelwärts. Mensch! Zügle dich selbst (von der äusseren Welt) " du wirst frei werden von Schmerz." Mann, verstehe die Wahrheit gut! Wenn man sich selbst in den Regeln der Wahrheit bemüht, überwindet ein weiser Mann Mâra. (4)

 

"Der begabte Mensch[2], der dem Gesetz folgt, sieht gut sein wahres Interesse." In einer doppelten Weise[3], des Lebens Pracht, Ehre und Ruhm zuliebe (einige Menschen üben es selbst aus), worin sie verloren gehen. Der begabte, berührt durch Trübsal, ist nicht bestürzt. " Achte dies! Der wertvolle eine, in dieser Welt, gelangt aus dieser Schöpfung[4] hinaus." Dies sage ich. (5)

 

VIERTE LEKTION/Lehre.

Dieser Mensch (z.B. der befreite) überwindet Zorn, Stolz, Täuschung, und Geiz. Dies ist die Lehre des Sehers, der nicht lebende Wesen verletzt und eine Ende gesetzt hat (zu handeln und zu Samsâra). Wer die Neigung

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[1] Es ist offensichtlich ein Wortspiel im Text: ukkâlaiyam erklärt sich durch ukkâlayitâram  = Entferner (von Sünden), aber im Gegensatz zu dûrâlaiya hat es den Sinne wie wir oben übernommen haben

[2] Mit Wissen, &c.

[3] Aus Gründen der Liebe und Hass, oder weltlichen und himmlischen Glückseligkeit.

[4] Wenn loyâloya ausgelassen wird, formen die letzten Worte, die Hälfte eines sloka.