SEITE 46                                                                                Jainismus  Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                                         Âkârâga Sûtra45.htm

der Weise, der Leidenschaftslose, er der sich übt vor dem Morgen und nach dem Abend[1], immer über die Tugend[2] nachsinnt und (den Verdienst von ihnen) hört, wird frei von Liebe und Täuschung werden. "Kämpf mit diesem (deinem Körper)! Warum sollst du mit irgendetwas Anderem kämpfen?" Schwierig zu erlangen ist dieser (menschliche Körper), der den Kampf wert ist. Denn die Klugen haben die Erkenntnis der Weisheit gelobt, der Narr, der von ihr fällt, ist der Geburt, &c. unterworfen. (2) In dieser (Religion der Gainas die Ursache des Narren Fall) ist erklärt worden (abzuhängen) von Farbe[3] und Töten. Aber ein Weiser, der den gebahnten Pfad (zur Befreiung) geht, betrachtet die Welt in einer anderen Art und Weise. "Er der dies (die Natur von) weiss, handelt in allen Beziehungen, er tötet nicht", er kontrolliert sich selbst, er ist nicht hochfahrend. (3)

Er der versteht, dass Vergnügen (und Schmerz) individuell sind, beratschlagt Güte, er wird sich nicht verpflichten in irgendeiner Arbeit in der ganzen Welt: Er bewahrt vor sich das Eine (große Ziel, Befreiung), und wendet sich nicht ab, "Lebt in Demut, ungebunden von jeder Kreatur". Der Reiche (in Kontrolle), der mit einem Geist mit allem Ergründen ausgestattet ist (erkennt), dass eine schlechte Tat nicht getan werden sollte, der wird nicht nach ihr gehen. Was du anerkennst als Gerechtigkeit, das anerkennst du als Weisheit (Mauna); was du anerkennst als Weisheit, das anerkennst du als Gerechtigkeit. Es ist

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[1] Puvvâvararâyam, die erste und die letzte Wache (yâma) der Nacht; die Zwischenzeit ist für Schlaf erlaubt

[2] Sîla ist entweder samyama, Kontrolle mit seinen 18.000 Unterteilungen, oder es besteht aus (1) den fünf großen Gelübden, (2) den drei guptis, (3) der Zurückhaltung der Sinne, (4) die Vermeidung von Sünde (kashâya)

[3] Farbe steht für alle Wahrnehmungen der Sinne. Natürlich ist die Bindung an sinnliche Genüsse gemeint.