SEITE 251 Jainismus Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung Sûtrakritâṅga Sûtra
Denn das Leben von Menschen wird zu einem Ende kommen[1]. Menschen, die (in der Lust, sozusagen) ertrunken sind, und süchtig nach Vergnügen werden, aus Mangel an Kontrolle, getäuscht werden[2]. (10)
Bemühe dich und kontrolliere dich selbst! Denn es ist nicht leicht, über Wege zu gehen, wo es winzig kleine Tiere gibt. Folge den Geboten, die die Arhats gut verkündet haben[3]. (11)
Helden (des Glaubens), die ablassen (von Sünden) und sich richtig anstrengen, die Zorn, Angst, usw. bezwingen, werden nie lebende Wesen töten; sie lassen von Sünden ab und sind völlig glücklich. (12)
Es ist nicht ich selbst allein, der leidet, alle Geschöpfe in der Welt leiden; dies sollte ein weiser Mann[4] betrachten, und er sollte geduldig (solches Elend) ertragen das ihn befällt, ohne seinen Leidenschaften nachzugeben. (13)
Wie eine Wand mit einem Verputz (getrockneten Kuhmists)[5] bedeckt von einer Erschütterung dünn gemacht wird, so sollte (ein Mönch) seinen Körper durch Fasten, usw. schlank machen. Er sollte
nächste SEITE 252
[1] Paliyantam. Eine weitere Erklärung dieses Wortes, von den Kommentatoren bevorzugt, ist palyôpamasya antar: innerhalb, d.i. etwas kürzer als ein Palyôpamâ.
[2] Oder Karman erwerben, welches in Täuschung resultieren wird.
[3] Laut den Kommentatoren: üben (Kontrolle) nach den sâsana (d.h. Sûtras); dies ist von der Arhats gut erklärt worden.
[4] Sahie. Dieses Wort wird manchmal durch svahita erklärt, bedacht auf sein geistiges Wohlbefinden, manchmal durch hitena gñânâdinâ sahitah, besessesn von Wissen, usw. Ich übersetze es "weise", und leite das Wort aus dem Sanskrit sahridaya ab, das richtige Prâkrit dafür wäre sahiyae.
[5] Kuh-Mist wird in der Form von flachen, runden Kuchen gegen eine Wand geklebt, um dort zu trocken. Wenn die Fladen getrocknet sind ist ein wenig Schütteln ausreichend, um sie herabkommen zu machen, wobei die Wand zu ihrer ursprünglichen Form und Abmessungen wiederhergestellt sein wird.