SEITE 305 Jainismus gesamtes Kapitel Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung Sûtrakritâṅga Sûtra
(Ein Mönch) sollten nicht jemandes Namen[1] nennen, noch "Freund", noch durch seine Gôtra, "du, du" ist vulgär; rede niemals jemanden mit "du" an! (27)
Ein tugendhafter Mönch sollte nie Gesellschaft (mit Übeltätern) halten; denn damit zieht er sich Gefahren (für sein Verhalten) zu, als Vergnügungen verkleidet. Ein weiser Mann sollte sich von ihnen bewusst sein. (28)
(Ein Mönch) sollte nicht im Haus eines Haushaltsvorstands bleiben ausser durch Zwang; noch sollte er sich selbst unterhalten (durch) zu lange auf die Spiele der Kinder des Dorfes (schauen)[2]. (29)
Nicht schöne Dinge begehrend, sollte er umherwandern, sich selbst anstrengend; nicht achtlos in seinem Verhalten, sollte er ertragen, was auch immer für Schmerzen er zu leiden hat. (30)
Wenn geschlagen, sollte er nicht zornig sein, wenn missbraucht, sollte er nicht in eine Leidenschaft entfliehen; mit einem ruhigen Geist sollte er alles ertragen und nicht einen großen Lärm machen. (31)
Er sollte nicht Vergnügungen geniessen, obwohl sie sich selbst anbieten; denn so (erreiche) er Einsicht. Er sollte immer ausüben, was in Anwesenheit der Erleuchteten richtig ist zu tun. (32)
Er sollte gehorchen und einem weisen und frommen Lehrer dienen, (solche Lehrer) wie Helden (des Glaubens) sind, die nach dem Nutzen ihrer Seelen forschen, sind fest in (Selbst-) Kontrolle sind, und ihre Sinne unterwerfen. (33)
Diese Männer, die (sozusagen) nicht das Licht im häuslichen Leben sehen, sind die Geliebten des Volkes; die Helden, frei von Bindungen, nicht Leben begehrend. (34)
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[1] Hôlâ, was gesagt wird, ein Dêsî Schimpfwort zu sein. Dasselbe Wort findet sich auch in der Âkârâṅga Sûtra, siehe Teil I, SEITE 151, wo ich es mit "Lümmel" übersetzte.
[2] Laut Sîlâṅka: (sollte er) dem Sport der Kinder eines Dorfes (nicht beitreten), noch sich zu lange vergnügen.