Jaina Sutras, Teil II (SBE45), übersetzt in Englisch von Hermann Jacobi, [1895 a.D.], bei sacred-texts.com       In Deutsch von ΑΏ [2009 a.D.]


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SÛTRAKRIGA.

ZWEITES BUCH[1].

Erste Vorlesung[2],

genannt
DER LOTUS.  

O lang-lebender (Gambûsvâmin)! Ich (Sudharman) habe die folgende vom Ehrwürdigen (Mahâvîra) gehaltene Rede gehört. Wir kommen nun zur "Lotus" genannten Vorlesung. Der Inhalt von ihr ist wie folgt: (1)

Es gibt einen viel Wasser und Schlamm enthaltenden Lotus-Teich, sehr voll und vollständig, antwortend zu der Vorstellung (die jemand von einem Lotus-Teich hat), voll von weißen Lotusblüten, entzückend, auffällig, prächtig und glänzend. (2)

Und allseits überall dort auf dem Lotus-Teich wuchsen viele weiße Lotusblüten, die beste von Nymphaeas, wie uns erzählt worden, in einer wunderschönen Aufmachung, hochgewachsen, glänzend, von feiner Farbe, feinem Geruch, Geschmack und feiner Berührung (usw., alles hinunter bis) prächtig. (3)

Und genau dort in der Mitte dieses Lotus-Teichs wuchs ein großer weißer Lotus, der Beste von Nymphaeas,

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wie uns erzählt worden, in einer ausgezeichneten Position, hochgewachsen, (usw., alles hinunter bis) prächtig. (4)

[§§ 3 und 4 sind wiederholt zu werden mit dem Wort "alle" oder "ganz" hinzugefügt zu "Lotus-Teich"[3].] (5)

Nun kam ein Mann aus der Östlichen[4] Gegend zum Lotus-Teich, und am Ufer von ihm stehend, sah er diesen einen großen weißen Lotus, (usw., wie oben). Nun dieser Mann sprach so: "Ich bin ein wissender, kluger, gut informierter, anspruchsvoller, weiser, nicht törichter Mann, der den Weg einhält, den Weg kennt, und ist mit der Richtung und Krümmung des Weges bekannt gemacht. "Ich werde diesen weissen Lotus holen, den besten aller Nymphaeas". Dies gesagt habend stieg der Mann in den Lotus-Teich. Und je mehr er seinen Weg fortsetzte, desto mehr (schien) sich das Wasser und der Schlamm aus(zu)dehnen. Er hatte das Ufer verlassen, und er kam nicht bis zu dem weißen Lotus, dem Besten von Nymphaeas, er konnte nicht wieder zu dieser Böschung, noch zu der gegenüber, aber in der Mitte vom Lotus-Teich steckte er im Schlamm. (6)

Dies war der erste Mann. Jetzt (werden wir) den zweiten Mann (beschreiben). Dort kam ein Mann aus der Südlichen Gegend zum Lotus-Pool, und am Ufer von ihm stehend sah er diesen einen großen weißen Lotus (usw., alles wie oben). Dort sah er einen Mann, der das Ufer verlassen hatte, aber nicht bis zu dem weißen Lotus gekommen war, dem besten von Nymphaeas, der nicht zurückgelangte zu seiner Böschung, noch zu der gegenüber, aber im Schlamm in der Mitte vom Lotus-Teich steckte. Nun sprach der zweite Mann vom ersten Mann so: "Dieser Mann ist nicht wissend, nicht klug, (usw., siehe oben, alles bis zu) nicht mit der Richtung und Krümmung vom Weg bekannt gemacht."

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Nach dem sagte (dieser) Mann: "Ich bin ein wissender, (usw., alles nach unten bis) ich hole dafür diesen weissen Lotus, den Beste von Nymphaeas. Aber dieser weißen Lotus, der Beste von Nymphaeas, kann nicht in der Weise wie dieser Mann versuchte geholt werden." (7)

"Jedoch ich bin wissend, klug, (usw., alles nach unten bis zum Ende des Absatzes) steckte er im Schlamm." Dies war der zweite Mann. (Das Gleiche geschah einem drittem und einem vierten Mann, die in dieser Reihenfolge aus der Westlichen und Nördlichen Gegend kamen, und sah die in dieser Reihenfolge zwei und drei Männer im Schlamm stecken. Einige MSS. geben die Geschichte ausführlich, andere kürzen sie ab.) ( 8, 9)

Nun ein Mönch lebend mit niedrigen Essen und begehrend, an das Ufer (des Samsâra) zu gelangen, wissend, klug, (usw, alles hinunter bis) mit der Richtung und der Krümmung des Weges bekannt gemacht, kam zu diesem Lotus-Teich von irgend einer der vier Gegenden oder von einem der dazwischenliegenden Punkten (vom Kompass). Am Ufer des Lotus-Teichs stehend sah er die eine große weiße Lotus, (usw., wie oben). Und er sah dort diejenigen vier Männer, die das Ufer verlassen habend, (usw., alles wie oben) im Schlamm stecken. Dann sagte der Mönch: "Diese Männer sind nicht wissend, (usw., alles hinunter bis) nicht mit der Richtung und Krümmung des Weges bekannt gemacht; denn diese Männer dachten: Wir werden diese weiße Lotus holen, die beste von Nymphaeas. Aber diese weiße Lotus, die beste von Nymphaeas, kann nicht in der Weise, (wie es) diese Männer versuchten, erhalten werden. Ich bin ein Mönch, lebend von niedriger Nahrung, (usw., alles hinunter bis) mit der Richtung und Krümmung des Weges bekannt gemacht. Ich werde diese weisse Lotus holen, die beste von Nymphaeas." Nach diesen Worten trat der Mönch nicht in den Lotus-Teich, sondern an der Böschung von ihm stehend erhob er seine Stimme: "Flieg hoch,

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[Absatz geht weiter] O weisser Lotus, bester von Nymphaeas!" Und der weiße Lotus, der beste von Nymphaeas, flog hoch. (10)

Ich habe euch, O langlebige Sramanas, ein Gleichnis[5] erzählt; ihr müsst den Sinn des Lebens verstehen[6]. Die Nirgrantha Mönche und Nonnen beteten und lobten den Ehrwürdigen Asketen Mahâvîra, und sprachen dann so: "Du hast erzählt, O langlebiger S ramana, das Gleichnis, aber wir begreifen seine Bedeutung nicht, O langlebiger Sramana!" Der ehrwürdige Asket Mahâvîra redete die Menge der Nirgrantha Mönche und Nonnen an, und sprach so: Ach, ihr langlebigen Sramanas! Ich werde es verkünden, erklären, erläutern, und veranschaulichen mit seiner Bedeutung, Gründen und Argumenten. So sage ich: (11)

O langlebige Sramanas[7], die Welt in Gedanken habend[8], sprach ich vom Lotus-Teich. Karman in Gedanken habend, sprach ich vom Wasser. Genüsse und Vergnügungen in Gedanken habend, sprach ich vom Schlamm. Die Menschen im Allgemeinen in Gedanken habend, sprach ich von den vielen weißen Lotusblüten, die besten von Nymphaeas. Den König in Gedanken habend, sprach ich von der einen großen weißen Lotus, der besten von Nymphaea. Ketzerische Lehrer in Gedanken habend, sprach ich von den vier Männern. Das Gesetz in Gedanken habend, sprach ich vom Mönch. Die Kirche[9] in Gedanken habend, sprach ich von der Böschung. Die Verkündigung des Gesetzes in Gedanken habend, sprach ich von (des Mönchs) Stimme. Nirvâna im Sinne habend, sprach ich von (der) aufsteigenden (Lotosblume). Diese Dinge in Gedanken habend, O langlebige Sramanas, erzählte ich dieses (Gleichnis). (12)

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Hier im Osten, Westen, Norden und Süden sind viele Männer nach ihrem Verdienst geboren worden, als Bewohner dieser unserer Welt, nämlich einige als Arier, einige als Nicht-Arier, einige in adeligen Familien, einige in geringen Familien, einige als große Menschen, einige als kleine Menschen, einige von gutem Teint, einige von schlechtem Teint, einige als schöne Menschen, einige als häßliche Menschen. Und von diesen Menschen ist ein Mann König, der stark ist wie der große Himavat, Malaya, Mandara, und Mahêndra Berge, (usw., alles nach unten bis), der sein Reich regiert, in dem alle Unruhen und Aufstände unterdrückt worden sind[10].

Und dieser König hatte eine Versammlung von Ugras[11] und Söhnen von Ugras, Bhôgas und Söhnen von Bhôgas, Aikshvâkas und Söhnen von Aikshvâkas, âtris und Söhnne von âtris, Kauravas und Söhnen von Kauravas, Krieger und Söhnen von Kriegern, Brâhmanas und Söhnen von Brâhmanas, Likkhavis und Söhnen von Likkhavis, Kommandeure und Söhnen von Kommandanten, Generälen und Söhnen von Generälen. (13)

Und von diesen Männern ist irgend einer[12] voller Glauben. Fürwahr, die Sramanas oder Brâhmanas entschlossen sich zu ihm gehen. Professoren von irgendeiner Religion seiend (dachten sie) "Wir werden ihn unsere Religion lehren." (Und sie sagten): "Wisse dies, lieber Herr, dass wir diese Religion gut erklären und lehren. (14)

Nach oben von den Sohlen der Füße, nach unten

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von den Spitzen der Haare auf dem Kopf, innerhalb der Oberfläche der Haut ist (was genannt wird) Seele[13], oder, was dasselbe ist, der Âtman. Die ganze Seele lebt; wenn dieser (Körper) tot ist, lebt sie nicht. Sie dauert so lange, wie der Körper dauert, sie überdauert die Vernichtung (des Körpers) nicht. Mit ihm (nämlich dem Körper), endet Leben. Andere Männer tragen sie (nämlich die Leiche) fort, um sie zu verbrennen. Wenn sie von den Flammen verzehrt worden ist, nur Tauben-farbene Knochen verbleiben, und die vier Träger kehren mit der Bahre in ihr Dorf zurück. Deshalb gibt es und besteht keine (Seele verschieden vom Körper). Diejenigen, die glauben, dass es gibt und besteht keine (solche Seele), sprechen die Wahrheit. Diejenigen, die behaupten, dass die Seele etwas anderes von dem Körper ist, können nicht sagen, ob die Seele (so vom Körper getrennt) lang ist oder klein, ob kugelförmig oder kreisförmig oder dreieckig oder quadratisch oder sechseckig oder achteckig oder lang, ob schwarz oder blau oder rot oder gelb oder weiß, ob von süssem Duft oder schlechtem Geruch, ob bitter oder scharf oder adstringierend oder sauer oder süß, ob hart oder weich oder schwer oder leicht oder kalt oder heiss oder glatt oder rau. Diejenigen, also, die glauben, dass es keine Seele gibt und besteht, sprechen die Wahrheit. Diejenigen, die behaupten, dass die Seele etwas Verschiedenes vom Körper ist, sehen die folgenden (Einsprüche) nicht: (15)

"Wie ein Mann ein Schwert aus der Scheide zieht und es (dir) zeigt (sagend:): "Freund, das ist das Schwert, und dass ist die Scheide, "so kann niemand (die Seele aus dem Körper) ziehen und sie (dir) zeigen (sagend): "Freund, das ist die Seele, und das ist der Körper." Wie ein Mann eine Faser aus einem Stiel von Muñga Gras zieht und es (dir) zeigt (sagend): " Freund, das ist der Stiel, und dass ist die Faser"; oder einen Knochen aus dem Fleisch nimmt, oder den

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Âmalaka[14]-Samen  aus seiner Handfläche oder einem Teilchen von frischer Butter heraus von geronnener Milch, und zeigt dir beides getrennt[15]; oder wie er Öl aus dem Atasî[16]-Samen presst, und zeigt das Öl und Ölkuchen getrennt, oder wie er den Saft aus dem Zuckerrohr presst, und den Saft und die Melasse[17] getrennt zeigt, so kann dir niemand die Seele und den Körper getrennt zeigen. Das gleiche gilt auch, wenn Feuer aufgewühlt ist aus Arani-Holz. Diejenigen, die glauben, dass es keine Seele gibt und besteht, sprechen die Wahrheit. Diejenigen, die sagen, dass die Seele verschieden vom Körper ist, sind falsch." (16)

This murderer says: 'Kill, dig, slay, burn, cook, cut or break to pieces, destroy! Dieser Mörder sagt: "Tötet, gräbt, schlachtet, brennt, kocht, schneidet oder zerbricht in Stücke, zerstört! Life ends here; there is no world beyond.' Leben endet hier, es gibt keine Welt jenseits."

Diese (Nâstikas) können euch nicht über die folgenden Punkte unterrichten[18]: ob eine Handlung gut oder schlecht ist, verdienstvoll oder nicht, gut gemacht oder nicht gut gemacht, ob jemand Vollkommenheit erreicht oder nicht, ob jemand in die Hölle geht oder nicht. So unternehmend verschiedene Werke, beschäftigen sie sich in verschiedenen Freuden und Vergnügungen für den eigenen Genuss. (17)

So werden einige schamlose Männer Mönche ein Gesetz für sich verbreiten. Und andere glauben es, setzen ihr Vertrauen in es, nehmen es an (sagend:) "Nun, du sprichst die Wahrheit, o Brâhmana, (oder) O Sramana! Wir werden dich mit Speise, Getränk, Gewürzen und Süßigkeiten, mit einem Gewand, einer Schüssel oder einem Besen beschenken."

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Einige sind dazu angehalten worden, sie zu ehren, einige haben (ihre Proselyten), um sie zu ehren gemacht. (18)

Vor (einem Orden beitretend) waren sie bestimmt, Sramanas, hauslose, arme Mönche zu werden, die weder Kinder noch Tiere haben würden, nur zu essen, was ihnen durch andere zu essen gegeben werden sollte, und keine Sünden zu begehen. Nach in ihren Orden eingetreten seiend, lassen sie nicht (von Sünden) ab, sie selbst begehen Sünden, sie bewirken andere Sünden zu begehen, und sie stimmen anderen zu, Sünden zu begehen. So sind sie Freuden, Vergnügungen, und sinnlicher Lust (hin)gegeben; sie sind geizig, gebunden, leidenschaftlich, habgierig, die Sklaven von Liebe und Hass; daher können sie sich nicht selbst befreien (aus dem Kreis der Geburten), noch sonst jemanden davon befreien, noch irgend andere der vier Arten von Lebewesen davon befreien. Sie haben ihre früheren Berufe verlassen, aber sind nicht in den edlen Pfad eingetreten. Sie können nicht zurück (zum weltlichen Leben), noch darüber hinaus gelangen; sie stecken (sozusagen) in Freuden und Vergnügungen. So habe ich den ersten Mensch erörtert (da jemand der glaubt, dass) Seele und Körper ein und dasselbe sind. (19)

Nun werde ich den zweiten Mann[19] erörtern (da jemand der glaubt, dass) alles aus den fünf Elementen besteht.

Hier im Osten, (usw., vgl. §§ 13, 14, alles nach unten bis zu) diese Religion gut lehren. (20)

'There are five elements "Es gibt fünf Elemente[20] 2 through which we explain 2, durch die wir erklären,

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ob eine Handlung gut oder schlecht ist, (usw., siehe § 18, alle bis unten zu) Hölle oder nicht. Alles bis zu einem Grashalm (besteht aus ihnen). (21)

"Und man sollte die Vermischung[21] der Elemente durch eine Aufzählung von ihnen wissen. Erde ist das erste Element, Wasser das zweite, Feuer das dritte, Wind das vierte, und Luft das fünfte. Diese fünf Elemente werden nicht erschaffen, direkt oder indirekt, noch gemacht; sie sind keine Wirkungen noch Erzeugnisse, sie sind ohne Anfang und Ende; sie erzeugen immer Wirkungen, sie sind unabhängig von einer leitenden Ursache oder allem anderen; sie sind ewig. Einige jedoch sagen, dass es ein Selbst gibt neben den fünf Elementen. Was ist, geht nicht zugrunde; von nichts kommt nichts. (22)

Alle lebenden Wesen, alle Dinge, die ganze Welt besteht aus nichts ausser diesen (fünf Elementen). Sie sind die primäre Ursache der Welt, selbst bis hin zu einem Grashalm. (23)

"Ein Mann kauft und veranlasst zu kaufen, tötet und veranlasst zu töten, kocht und veranlasst zu kochen, er kann sogar einen Menschen verkaufen und töten. Wisse, dass selbst in diesem Fall er nicht falsch macht."

Diese (Nâstikas) können euch nicht unterrichten, (usw., siehe §§ 15-18, alles bis zu) sie stecken (sozusagen) in Freuden und Vergnügungen.

habe ich den zweiten Mann erörtert (der glaubt, dass) alles aus den fünf Elementen besteht. (24)

Nun werde ich den dritten Mann erörtern (der glaubt, dass) das Selbst[22] die Ursache von allem ist.

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Hier im Osten, (usw., siehe §§ 12, 13, alles hinunter bis zu) diese Religion gut lehren. (25)

"Hier haben alle Dinge das Selbst für ihre Ursache und ihr Objekt, sie sind durch das Selbst erzeugt, und sie werden durch das Selbst manifestiert, sie sind eng mit dem Selbst verbunden, sie sind mit dem Selbst verbunden."

"Wie, zum Beispiel, ein Tumor im Körper erzeugt wird, mit dem Körper wächst, nicht vom Körper getrennt ist, sondern im Körper gebunden ist: so alle Dinge haben das Selbst für ihre Ursache, (usw., alles wie oben)."

"Wie zum Beispiel, ein Gefühl von Unwohlsein im Körper erzeugt wird, mit dem Körper wächst, nie vom Körper getrennt ist, aber im Körper verbunden ist: so haben alle Dinge das Selbst für ihre Ursache, (usw., alles wie oben)."

"Wie zum Beispiel ein Ameisenhaufen aus Erde gemacht wird, durch Erde wächst, nicht getrennt von der Erde ist, aber verbunden in Erde ist: so alle Dinge, (usw., alles wie oben)."

"Wie zum Beispiel ein Baum auf der Erde entspringt, auf Erde wächst, nicht getrennt von Erde ist, aber verbunden in Erde ist: so alle Dinge, (usw., alles wie oben)."

"Wie zum Beispiel eine Lotosblume in Erde entspringt, auf Erde wächst, nicht getrennt von Erde ist, aber verbunden in Erde ist: so alle Dinge, (usw., alles wie oben)."

"Wie zum Beispiel, eine Masse von Wasser durch Wasser erzeugt wird, durch das Wasser wächst, nicht getrennt vom Wasser ist, aber in Wasser verbunden ist: so alle Dinge, (usw., alles wie oben)."

"Wie zum Beispiel eine Wasser-Blase im Wasser erzeugt wird, im Wasser wächst, nicht getrennt vom Wasser ist,

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aber in Wasser gebunden ist: so alle Dinge, (usw., alles wie oben)." (26)

"Und die zwölf Agas, der Kanon der Ganins[23], welcher gelehrt worden sind, erzeugt, und erklärt von den Sramanas, den Nirgranthas, nämlich der Âkârâga (alles nach unten bis zu) den Dritshivâda, falsch ist, nicht wahr, nicht eine Darstellung der Wahrheit; aber diese (unsere Lehre) richtig ist, wahr ist, eine Darstellung der Wahrheit ist."

The (heretics in question) make this assertion, they uphold this assertion, they (try to) establish this assertion. Die (Ketzer in Frage) machen diese Behauptung, sie halten diese Behauptung aufrecht, sie (versuchen) diese Behauptung (zu) etablieren.

Daher können sie nicht aus dem durch diesen (Fehler) erzeugten Elend gelangen, gerade wie ein Vogel nicht aus dem Käfig gelangen kann. (27)

Diese (Ketzer) können euch nicht unterrichten, (usw., vgl. §§ 16-19, alles hinunter bis zu) sie stecken, sozusagen, in Freuden und Vergnügungen.

So habe ich den dritten Mann erörtert (der glaubt, dass) das Selbst die Ursache von allem ist. (28)

Nun werde ich den vierten Mann erörtern, der glaubt, daß das Schicksal die Ursache von allem ist.

Hier im Osten, (usw., vgl. §§ 12, 13, alle bis unten zu) diese Religion gut lehren. (29)

"Es gibt zwei (Arten von) Menschen. Ein Mensch lässt Handlung zu, ein anderer Mensch lässt Handlung nicht zu. Beide Menschen, er, der Handlung zulässt, und er der Handlung nicht zulässt, sind gleich, ihr Fall ist der gleiche, weil sie von der gleichen Kraft angetrieben werden[24]." (30)

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‘Ein unwissender Mensch denkt über die Ursache wie folgt: "Wenn ich leide, gräme, mir selbst die Schuld gebe, schwach[25] werde, niedergeschlagen bin, oder große Schmerzen erlebe, ich habe es verursacht; oder wenn ein anderer Mensch leidet, usw., er hat es verursacht." So ein unwissender Mensch denkt selbst oder ein anderer Mensch die Ursache zu sein von dem, was er oder der anderer Mensch erfährt".’ (31).

‚Ein weiser Mensch denkt über die Ursache wie folgt: "Wenn ich leide, usw., ich habe es nicht verursacht; und wenn ein anderer Mensch leidet, usw., er hat es nicht verursacht[26]".

‚Ein weiser Mensch denkt so[27] über die Ursache von dem, was er selbst oder ein anderer Mensch erlebt. Ich sage dies: "Bewegliche oder unbewegliche Wesen in allen vier Gegenden, also (d.h. nach dem Willen des Schicksals) einen Körper zu haben formen, den Wechselfällen des Lebens zu unterziehen, um ihren Körper zu verlieren, um an irgendeinen Zustand der Existenz zu gelangen, um Freuden und Schmerz zu erfahren[28]".’

Solche Ansichten dieser (Ketzer) hegend, können euch nicht unterrichten, (usw., wie in § 17, bis hinunter zum Ende). (32)

Diese wertlosen Menschen hegen solche Ansichten, und glauben an sie, bis sie nicht zurückkehren können, (usw., wie in § 19 bis unten zu) Vergnügungen.

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Ich habe den vierten Mann erörtert, der glaubt, daß das Schicksal die Ursache von allem ist. (33)

Diese vier Männer, verschieden in Verstand, Wille, Charakter Ansichten, Geschmack, Beschäftigungen und Plänen, haben ihre früheren Berufe verlassen, aber sind nicht in den edlen Pfad eingetreten. Sie können nicht zurück (zum weltlichen Leben) noch darüber hinaus gelangen, sie stecken (sozusagen) in Freuden und Vergnügungen. (34)

Ich sage: hier im Osten, Westen, Norden und Süden gibt es einige Männer, nämlich Arier, Nicht-Arier, (usw., wie in § 13, alles bis unten zu) häßliche Menschen. Sie besitzen kleine oder große Häuser und Felder, sie besitzen wenige oder viele Diener und Bauern. In dergleichen Familien geboren, verzichten sie (auf ihren Besitz) und führen eines Bettlers Leben. Einige verlassen ihre Verwandten und ihr Eigentum um eines Bettlers Leben zu führen; andere, die keine Verwandten oder Eigentum haben, führen eines Bettlers Leben. Ob sie Verwandte und Eigentum haben oder nicht, sie verzichten auf sie und führen eines Bettlers Leben. (35)

Zuvor jedoch, dachten sie so: "Hier in der Tat ein Mann, der auf dem Punkt zum Mönch verwandeln ist, macht die folgenden Überlegungen in Bezug auf verschiedene Dinge: Ich besitze Felder, Häuser, Silber, Gold, Reichtümer, Getreide, Kupfer, Kleidung, wirklich wertvolles Eigentum, wie Reichtümer, Gold, Edelsteine, Schmuck, Perlen, Muscheln, Steine, Korallen, Rubinen[29]. Ich genieße Klänge, Farben, Gerüche, Geschmäcker und Gefühle von Berührung. Diese Freuden und Vergnügungen gehören mir, und ich gehöre zu ihnen." (36)

Ein weiser Mann, vorangehend, sollte folglich zu sich selbst denken:

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"Hier, in der Tat, manche schmerzhafte Leiden oder Krankheit können mir widerfahren, ungewünscht denn, unerfreulich, unangenehm, garstig[30], schmerzhaft und überhaupt nicht angenehm. O ihr lieben Freuden, nehmt auf euch diese schmerzhafte Leiden oder Krankheit, ungewünscht, denn, unerfreulich, unangenehm, garstig, schmerzhaft und gar nicht angenehm, daß ich nicht leiden dürfte, gräme, mir selbst die Schuld gebe, schwach werde, niedergeschlagen bin, oder große Schmerzen erlebe[31]. Befreie mich von dieser schmerzhaften Leiden oder Krankheit (usw., alle wie oben)." Aber dieser sein Wunsch ist noch nie erfüllt worden. (37)

Hier in diesem Leben, Freuden und Vergnügungen sind nicht in der Lage jemandem zu helfen oder zu retten. Manchmal verläßt erst ein Mensch Freuden und Vergnügungen, manchmal verlassen sie ihn zuerst. Freuden und Vergnügungen sind eine Sache, und ich bin eine andere. Warum also sollten wir mit Freuden und Vergnügungen vernarrt werden, die (unserem Wesen) artfremd sind? Dies in Betracht ziehend, werden wir Freuden und Vergnügungen aufgeben. Ein weiser Mann haltet sie für artfremd zu ihm selbst. (38)

Es gibt enger mit mir verbundene Dinge, nämlich meine Mutter, Vater, Bruder, Schwester, Ehefrau, Kinder, Enkel, Schwiegertöchter, Diener, Freunde, Verwandte, Kameraden und Bekannte. Diese meine Beziehungen gehören zu mir, und ich gehöre zu ihnen. Ein weiser Mann, zuerst, sollte so zu sich selbst denken: "Hier, in der Tat, manch schmerzhafte Leiden oder Krankheit befallen mich, (usw., alles wie in § 37 bis zum Ende, ersetze nur "Beziehungen" für " Freuden"). (39)

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"Oder einige schmerzhafte Leiden oder Krankheit, ungewünscht, denn (usw., alles bis hinunter zu) gar nicht angenehm könnten meinen lieben Verwandten widerfahren. Ich werde dieses schmerzhafte Leiden oder (diese) Krankheit auf mich nehmen, usw., dass sie nicht leiden mögen (alle bis hinunter zu) zu große Schmerzen erlebe. Ich werde sie von diesen schmerzhaften Leiden oder (dieser) Krankheit erlösen." Aber dieser Wunsch von ihm ist noch nie erfüllt worden. Denn ein Mensch kann nicht die Schmerzen eines anderen auf sich nehmen; ein Mann kann nicht erfahren, was ein anderer getan hat[32]. (40)

Einzeln für sich wird ein Mensch geboren, einzeln für sich stirbt er, einzeln für sich fällt er (von diesem Zustand des Seins), einzeln für sich erhebt er sich (zu einem anderen)[33]. Seine Leidenschaften[34], Bewusstsein, Geist, Wahrnehmungen und Eindrücke gehören ausschließlich dem Einzelnen. Hier sind in der Tat die Bande der Verwandtschaft nicht in der Lage zu helfen, noch jemanden zu retten. (Alles wie in § 38 bis hinunter zum Ende; ersetze "Bande der Verwandtschaft" für "Freuden und Vergnügungen".) (41)

Es gibt Dinge enger mit mir verbunden, nämlich meine Hände, Füße, Arme, Beine, Kopf, Bauch, Charakter, Leben, Kraft, Farbe, Haut, Teint, Ohr, Auge, Nase, Zunge, und Gefühl; sie sind Teil und Bestandteil von mir. Aber ich werde alt in Bezug auf Leben, Kraft, (alles hinunter bis zu) Gefühl. Die starken Gelenke werden locker, der Körper wird mit Falten durchzogen, das schwarze Haare wendet sich zu weiß, selbst dieser teure Körper, der mit Nahrung gewachsen ist, muss zu gegebener Zeit aufgegeben werden.

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[Absatz geht weiter] Solche Überlegungen machend, sollte ein Mönch eines Bettler's Leben führen und wissen, dass alle Dinge in lebene Wesen und Dinge ohne Leben geteilt sind, (und lebende Wesen wieder in) bewegliche und unbewegliche. (42)

Hier sind in der Tat sind Haushaltvorstände Mörder (von Wesen) und Erwerber von Eigentum, und so sind auch einige Sramanas und Brâhmanas. Sie selbst töten bewegliche und unbewegliche lebende Wesen, haben sie durch eine andere Person getötet[35] oder sind Einverstanden, dass sie ein anderer tötet. (43)

Hier sind in der Tat Haushaltsvorstände Mörder (von Wesen) und Erwerber von Eigentum, und so sind selbst einige Sramanas und Brâhmanas. Sie selbst erwerben fühlende oder sinnlose Lustobjekte[36], haben sie durch eine andere Person erworben oder sind einverstanden, dass sie ein anderer erwirbt. (44)

Hier sind in der Tat Haushaltsvorstände Mörder (von Wesen) und Erwerber von Eigentum, und so sind selbst einige Sramanas und Brâhmanas. Aber ich bin kein Killer (von Wesen) noch ein Erwerberer von Eigentum. Angewiesen seiend auf[37] Haushaltsvorstände und solche Sramanas und Brâhmanas als Mörder (von Wesen) und Erwerber von Eigentum, werden wir ein Leben in Keuschheit führen. (Er sollte, jedoch, (seine) Gesellschaft von ihnen trennen.) (Der Schüler frägt): Was ist der Grund davon? (Der Lehrer antwortet): Wie zuvor (ihre Übereinkunft waren sie Mörder von Lebewesen), so (werden sie) nachher (sein), und umgekehrt. Es ist offensichtlich, dass (Haushaltsvorstände) sich nicht (von Sünden) enthalten noch sich selbst (in Selbst-Kontrolle) bemühen; und (als Mönche) werden sie in die gleichen (schlechten Gewohnheiten) zurückfallen. (45)

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Die Haushaltsvorstände und jene Sramanas und Brâhmanas, die Mörder (von Wesen) sind und Erwerber von Eigentum, begehen Sünden beide (von Liebe und Hass). Aber ein Mönch, der dies in Betracht zieht, sollte ein Leben führen das weder von (Liebe noch Hass) abhängig ist. (46)

Ich sage: im Osten, Westen, Norden und Süden (ein wahrer Mönch) wird auf Werke verzichtet haben, freigestellt von Werken sein, wird ihnen ein Ende gesetzt haben. Dies wurde gelehrt (durch die Propheten, usw.). (47)

Der Ehrwürdige Eine hat erklärt, dass die  Ursache (von Sünden) die sechs Klassen von lebenden Wesen sind, Erd-Leben, usw. Wie mein Schmerz ist, wenn ich mit einem Stock, Knochen, Faust, Scholle oder Scherben abgeschlagen werde; oder bedroht, geschlagen, gebrannt, gequält oder des Lebens beraubt; und wie ich jeden Schmerz und Angst vor dem Tod bis hin zum Herausziehen eines Haares fühle: in der gleichen Weise, sei diesem sicher, fühlen alle Arten von Lebewesen die gleichen Schmerzen und Todesqualen, usw., wie ich, wenn sie sind in der gleichen Weise misshandelt werden[38]. Aus diesem Grund sollten alle Arten von lebenden Wesen nicht geschlagen werden, noch mit Gewalt behandelt, noch missbraucht, noch gequält, noch des Lebens beraubt[39]. (48)

Ich sage: Die Arhats und Bhagavats der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, alle sagen so, reden so, verkünden so, erklären so: alle Arten von Lebewesen sollten nicht getötet, noch mit Gewalt behandelt, noch missbraucht, noch gequält, noch verjagt werden. Dieses ständige, dauernde, ewige, wahre Gesetz ist von weisen Menschen, die alle Dinge begreifen gelehrt worden. So enthält sich ein Mönch von (den fünf Todsünden) Schlachten von Lebewesen, usw. Er reinigt seine Zähne nicht mit

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einer Zahnbürste[40], er akzeptiert nicht Kollyrium, Brechmittelm und Duftstoffe. (49)

Ein Mönch, der nicht handelt, noch tötet, der frei von Zorn, Stolz, Täuschung und Gier ist, der ruhig und glücklich ist, sollte den folgenden Wunsch nicht hegen: Mag ich, nach meinem Abschied von dieser Welt, durch meinen Verstand, mein Wissen, meinem Gedächtnis, Lernen, oder der Erfüllung von Entbehrungen, religiösen Pflichten, Keuschheit, oder dieser Gewohnheit, nicht mehr als notwendig zu essen, um Leben zu erhalten, ein Gott werden auf dessen Befehl alles Objekte von Vergnügen werden, oder ein vollkommener Heiliger, der befreit von Schmerz und Elend ist. (Durch seine Askese) kann er sein Ziel erreichen, oder er kann es nicht erreichen. (50)

Ein Mönch sollte nicht verblendet werden mit Klängen, Farben, Gerüchen, Geschmäcker und Gefühlen von Berührung; er sollte verzichten auf Zorn, Stolz, Betrug, und Gier, von Liebe, Haß, Streit, Verleumdung, Schmähungen von anderen, Abneigung gegen (Selbst-)Kontrolle und Freude an sinnlichen Dingen, Täuschung und Unwahrheit, und die Sünde von falschem Glauben. Auf diese Weise wird ein Mönch aufhören grobes Karman zu erwerben, kontrolliert sich selbst, und enthält sich von Sünden. (51)

Er tötet nicht bewegliche oder unbewegliche Wesen, noch hat sie von einer anderen Person getötet, noch stimmt er anderen zu sie zu töten. Auf diese Weise hört ein Mönch auf grobes Karman zu erwerben, kontrolliert sich selbst, und enthält sich von Sünden. (52)

Er erwirbt keine fühlenden oder sinnlosen Lustobjekte, noch hat sie durch eine andere Person erworben, noch ist er einverstanden, dass ein anderer sie erwirbt. Auf diese Weise (usw., alles wie oben). (53)

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Er macht keine Handlungen hervorgehend aus sündigen Ursachen[41], noch hat er sie von einer anderen Person gemacht, noch stimmt er anderen zu, sie zu tun. Auf diese Weise (usw., alles wie oben). (54)

Ein Mönch sollte nicht nehmen Nahrung, Getränk, Leckereien, und Gewürze, wenn er weiß, daß (der Haushaltsvorstand), um ihn zu befriedigen, oder wegen eines Glaubensgenossen, sie gekauft oder gestohlen oder genommen hat, obwohl es nicht gegeben war, noch zu nehmen gewesen, aber mit Gewalt genommen wurde, durch sündhaft handelnd gegenüber allen Arten von lebenden Wesen[42]; noch bewirkt er eine andere Person, sie zu essen, noch stimmt er anderenzu, sie zu essen. Auf diese Weise (usw., alles wie oben). (55)

Ein Mönch mag wie folgt denken: Die (Haushaltsvorstände) haben die Möglichkeit, (Nahrung zu beschaffen für jene), um dessen willen sie bereitet wird, nämlich für ihn selbst[43], seine Söhne, Töchter, Schwiegertöchter, Kinderschwestern, Bekannte, Häuptlinge, Sklaven und Sklavinnen, männliche und weibliche Bedienstete; denn ein Schmaus von Süßigkeiten, für ein Abendessen, für ein Frühstück ist die Mahlzeit vorbereitet worden. Diese Speise ist von einigen Menschen gegessen zu werden, sie ist von jemand anders verbereitet, sie ist für jemand anders bestimmt, sie ist frei von den Fehlern verursacht entweder durch den Geber oder durch den Empfänger oder durch die Handlung des Erhalts[44], rein überreicht[45], überreicht frei von lebender Materie[46], ganz frei von lebenden Dingen[47], es ist gebettelt worden, es ist einem Mönch wegen seines Berufs gegeben worden[48],

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Sie wurde in kleinen Stücken gesammelt[49], sie ist taugliche Nahrung für einen gelehrten Mönch, sie ist erlaubt, sie bei dieser Gelegenheit zu essen, sie ist von der vorgeschriebenen Menge, sie fettet, sozusagen, die Achse des Wagens und salbt die Wunde, gerade ausreichen seiend, um einen zu befähigen (Selbst-)Kontrolle auszuüben und die Last von ihr zu tragen; er sollte diese Nahrung (ohne Verzögerung) konsumieren, genau wie die Schlange wieder in ihr Loch zurückkehrt; dies ist zu sagen: Man sollte essen, wenn es Zeit zum Essen ist, trinken, wenn es Zeit zum Trinken ist, kleiden, wenn es Zeit zum Kleiden ist, Deckung suchen, wenn es Zeit um Deckung zu suchend ist, und schlafen, wann es Zeit zum Schlafen ist. (56)

Ein Mönch, der das richtige Maß (in allen Dingen) kennt in eine oder andere Richtung reisend, sollte lehren, erklären, und (das Gesetz) loben, es zu solchen predigen, die sich gut bemühen, und denen, die dies nicht tun, zu allen, die kommen zu hören. (Er sollte zu ihnen predigen): Ununterschiedlichkeit für den Frieden des Geistes, Einstellung der Leidenschaft, Nirvâna, Reinheit, Einfachheit, Demut, Freiheit von Anbindungen[50]. Er sollte das Gesetz predigen, welches verbietet irgendein lebendes Wesen zu töten, nachdem er es gut überlegt hat. (57)

Wenn ein Mönch das Gesetz predigt, sollte er es nicht um der Nahrung, Getränk, Kleidung, Ruheplatz oder Unterkunft willen predigen, auch nicht für irgendein Lustobjekt; aber er sollte das Gesetz unermüdlich predigen, für kein anderes Motiv als der Vernichtung von Karman. (58)

Jene Glaubenshelden, die in dem Gesetz durch einen Mönch angewiesen werden und sich selbst gut bemühen, werden

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über alle (Tugenden) verfügen, auf alle (Sünden) verzichten, von allen (Leidenschaften) ablassen, sich gut in jeder Hinsicht verhalten, und endgültige Glückseligkeit erreichen. (59)

Solch ein Mönch sucht das Gesetz, kennt das Gesetz, und bemüht sich, Befreiung zu gewinnen; wie es gesagt worden ist: "Er kann den ‚weissen Lotus’ erhalten, die Beste aus Nymphaeus, oder er kann sie nicht erhalten." Solch ein Mönch kennt, und verzichtet auf Handlungen, weltliche Berufe, und das Leben eines Haushaltsvorstands; er ist frei von Leidenschaften, besitzt die Samitis[51], ist weise, strengt sich immer an, er ist zu nennen: ein Sramana, ein Brâhmana, ruhig, ein Bezwinger seiner Sinne, sich selbst bewachend, befreit, ein Seher, ein Weiser, tugendhaft, weise, ein Mönch, lebend von niedriger Nahrung, wünschend, an den Strand (des Samsâras) zu gelangen, erfüllend die allgemeinen und besonderen Tugenden[52]. (60)

So sage ich.

Ende der ersten Vorlesung genannt "DER LOTUS"

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[1] Mit der Ausnahme der fünften und sechsten Vorlesung, ist das ganze Buch (srutaskandha) in Prosa. Ich habe in der Unterteilung der Vorlesungen an der Bombay gezeigten Auflage festgehalten, die im Großen und Ganzen mit dem der meisten MSSEITE

[2] Die Vorlesungen dieses Buches werden, gemäss dem Niryukti, Große (mahâ) Vorlesungen, genannt.

[3] Im Text sind die Worte savvâvanti ka nam zum Text der §§ 3 und 4 vorangestellt. Ich gebe die Erklärung von Sîlâka.

[4] Die Himmelsrichtung Osten ist auch in der Bibel eine Metapher, die meist in Zusammenhang mit Krieg, Gewalt, usw. gemeint ist. ΑΏ

[5] Nâê = âtam, wörtlich das, was bekannt ist

[6] In dem Text schließt der Satz mit bhante, ein Wort oft beim Mitglieder anreden des Ordens eingesetzt

[7] Diese Worte werden im Original in jedem der folgenden Sätze wiederholt. Ich lasse sie in der Übersetzung ausfallen.

[8] Appâhattu = atmany âhritya, wörtlich, in meinem Geist habend.

[9] Dharmatîrtha

[10] Dies ist einer der varnaka oder typischen Beschreibungen, die so häufig sind in den kanonischen Büchern. Der vollständige Text ist in der Aupapâtika Sûtra gegeben, Herausgeber Leumann, § II, SEITE 26 f. Von den vielen Bedeutungen das Wort varnaka haben kann, "Meisterwerk", scheint das eine, in dem es hier genommen werden musSEITE Viele varnakas sind, zumindest teilweise, in einem merkwürdigen Versmass verfasst, welches ich Hypermetron genannt habe, siehe Indische Studien, vol. xvii, Seiten 389 ff.

[11] Betreffend die Ugras Bhôgas vergleiche Uttarâdhyayana SEITE 71, Anm. 2.

[12] Anscheinend ist der König gemeint

[13] Gîva

[14] Emblica Myrobalanos

[15] Ich habe diese Textstelle etwas gekürzt. [versuchen ungekürzte Stelle zu finden um das Manuskript zu erhalten! ΑΏ]

[16] Ayauttasî in Prâkrit; es ist Linum Usitatissimum

[17] Khôya. Siehe Grierson, Peasant Life of Bihar (Landleben von Bihar), SEITE 236. Das Wort ist offenbar von der Wurzel kshud abgeleitet.

[18] Padivêdenti = prativêdayanti. Die Kommentatoren jedoch erklären es als "verstehen".

[19] Laut den Kommentatoren sind die Lôkâyatikas oder die khyas gemeint. Die letzteren verfechten die ganze Welt als sich entwickelt aus dem Prâkriti oder Chaos, und behaupten, dass der âtman (die Seele) nicht handelt. Die Lôkâyatikas bestreiten die eigenständige Existenz des âtman, und behaupten, dass die Elemente âtman genannt werden, wenn sie Intellekt (kaitanya) manifestieren

[20] Mahabbhûya = mahâbhûta

[21] Samavâya

[22] Das im Text verwendete Wort ist îsara = îsvara, dann aber wird purisa = purusha an seiner Stelle verwendet. Beide Wörter sind synonym SEITE 344 mit âtman, das erste kann den höchsten âtman bezeichnen wie in der Yôga-Philosophie, oder die paramâtman wie in der Vêdânta.

[23] Ganipidaga

[24] Nämlich Schicksal. Denn es ist ihre Bestimmung einen Glauben oder den anderen zu unterhalten, und sie sind ihm nicht verantwortlich. Dies ist die Auslegung der Kommentatoren. Aber zum Satz kâranam âpanna geben sie hier eine verschiedene Bedeutung von der in den folgenden Absätzen. Ich schlage deshalb die folgende Übersetzung vom Ende des SEITE 346 Absatzes vor: "sind gleichermassen (falsch), (irren) ebenso in bezug der Ursache (von Handlungen)."

[25] Tippâmi, erklärt "Körperstärke verlieren". Das Wort kann nicht tripyâmi sein, weil es"Ich bin befriedigt" bedeutet. Das Wort wird wahrscheinlich von der Wurzel tik "zu töten" abgeleitet. Tippâmi würde ein irreguläres Passiv sein, gerade wie sippâmi von sik, siehe Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung, vol. xxvii, SEITE 250. Leumann, Aupapâtika Sûtra, Wörterverzeichnis SEITEv. tippanayâ, erklärt dieses Wort durch "weinen" über die Quelle von Abhayadêva. Jede Bedeutung passt den Textstellen wo sie in unserem Text vorkommen.

[26] Aber Schicksal ist die Ursache

[27] Dies ist zu sagen, dass Schicksal Freuden und Leiden verteilt.

[28] Ich gebe die ziemlich mehrdeutigen Ausdrücke im Original gemäss der Auslegung der Kommentatoren wieder

[29] Dieselbe Aufzählung von wertvollen Dingen treten anderswo auf, z.B. Kalpa Sûtra, Leben der Ginas, § 90

[30] Das Original hat sechs Synonyme für unangenehm, welche es unmöglich ist, gleichwertig in Englisch wiederzugeben

[31] Die gleichen Worte traten in § 31 auf

[32] D.h. sein Karman

[33] Nach den Kommentatoren sollten die letzten zwei Textstellen übersetzt werden: Einzeln für sich verlässt er (seine Besitztümer, usw.), einzeln für sich ist er (zu ihnen) verbunden

[34] Ghañghâ = kalaha

[35] Metzger, Auftragsmörder

[36] d. h. Objekte ohne Sinne

[37] Nissâe = nisrayâ, erklärt âsrayêna; von der engl. Übersetzung her könnte es auch lauten: "Sich stützen auf", oder "Abhängig von", was jedoch nicht von der interessanten Aussage abhängt, dass aufgrund der nicht Einhaltung des Gebotes der Nicht-Tötung von Lebewesen, der Menschen Keuschheit als Protest gewählt wird. ΑΏ

[38] Der Text wiederholt die gerade übersetzten Sätze.

[39] Dieselben Worte formen den Text der Predigt in Âkârâga Sûtra I, 4, 1. Kapitel, Vers 1, SEITE 36; Vers 3, SEITE 37; 2. Kapitel, Vers 3, SEITE38 ; Vers 5, SEITE 39

[40] Oder eher einem Holzstück mit welchem die Hindus ihre Zähne scheuern. Es gibt auch eine Lianenart, in der Konsistenz ähnlich wie Süssholz, wenn man das Ende kaut, wird es wie eine Bürste. Ein ca. 20 cm. Stück wird abgeschnitten. Wenn die Bürste zu schwach wird, schneidet man das vorderste Stück ab. Das Mundstück kann mehrmals abgeschnitten werden. ΑΏ

[41] Sâmparâyika. Die Kommentatoren sagen: tak ka pradvêshanihnavamâtsaryântarâyâsâtanôpaghâtair badhyatê

[42] Vergleiche Âkârâga Sûtra II, I, I, II

[43] Offensichtlich ist der Haushaltsvorstand gemeint

[44] Udgama, utpâdanâ, êshanâ. Siehe Uttarâdhyayana SEITE 131, Anm. 7

[45] Sastrâtîtam

[46] Sastraparinâmitam

[47] Avihimsitam

[48] Vaishikam

[49] Samudânikam, d.h. wie Bienen Honig aus vielen Blumen sammeln. Vgl. Uttarâdhyayana SEITE 80, Anm. 1

[50] Vergleiche Âkârâga Sûtra I, 7, 4, I, Teil I, SEITE 68, Anmerkung 3

[51] Siehe Uttarâdhyayana, Vorlesung 24

[52] Karanakaranapâravid. Karana wird erklärt durch mûlaguna, karana durch uttaraguna. The mûlagunas bestehen in der Beachtung der fünf Gelübde, die uttaragunas sind die fünf Samitis, die drei Guptis, usw., kurz, die Pflichten eines Mönches