SEITE 355 [Fortsetzung]                                       Jainismus  Titel Inhalt voriges Kapitel Druckversion dieser Seite in Pdf

SÛTRAKRIGA.

ZWEITES BUCH[1].

Zweite Vorlesung[2],

genannt
ÜBER TÄTIGKEIT[3].   

O langlebiger (Gambûsvâmin)! Ich (Sudharman) habe die folgende Rede vom Ehrwürdigen (Mahâvîra) gehört. Wir kommen nun zur "über Aktivität" genannten Vorlesung. Der Inhalt davon ist wie folgt:

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[Absatz geht weiter] Es behandelt, kurz gesagt, zwei Themen: Verdienst und Schuld[4].

(Das erste ist, wenn das Selbst) in Ruhe (ist), (das letztere, wenn es) in Störung (ist)[5]. (1)

Nun die Erklärung[6] des ersten Themas, nämlich Schuld, ist wie folgt. Hier im Osten, Westen, Norden und Süden, (usw., alles wie in II, I, 12, hinunter bis zu) hässlichen Menschen. (2)

Und hinsichtlich der Begehung von Sünde[7], unter Höllenbewohnern, wilden Tieren, Göttern, Menschen und was sonst noch dergleichen Wesen sich dort befinden, die empfindungsfähigen Wesen[8] fühlen die Schmerzen. (3)

Und diese Wesen üben die folgenden dreizehn Arten von Aktivitäten aus --

1. Sündigen für sein eigenes Interesse;

2. Sündigen ohne ein persönliches Interesse;

3. Sündigen durch Tötung;

4. Sündigen durch Zufall[9];

5. Sündigen durch einen Fehler des Sehens[10];

6. Sündigen durch Lügen;

7. Sündigen durch Nehmen, was nicht frei gegeben ist;

8. Sündigen durch eine bloße Einbildung;

9. Sündigen durch Stolz;

10. Sündigen durch schlechte Behandlung seiner eigenen Freunde;

11. Sündigen durch Betrug;

12. Sündigen durch Gier;

13. Handlungen, die sich auf ein religiöses Leben beziehen. (4)

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1. Die erste Art von Sünden zu begehen, ist dies durch ein Motiv veranlasste. Dies ist der Fall, wenn ein Mensch um seiner selbst willen, zum Wohle seiner Verwandten, seines Hauses, seiner Familie, seiner Freunde, der Nâgas, Bhûtas oder Yakshas zuliebe Verletzungen an beweglichen oder unbeweglichen Wesen tut, oder von einer anderen Person tun lässt, oder zustimmt zu einem anderen sie zu tun. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die erste Art von Sünden zu begehen, dies durch ein Motiv veranlasste. (5)

2. Wir behandeln nun die zweite Art von Sünden zu begehen, nämlich dies, welches nicht von persönlichem Interesse veranlasst ist. Dies ist der Fall, wenn ein Mann bewegliche Lebewesen erschlägt, tötet, schneidet, bohrt, hackt, verstümmelt oder zum Tode bringt, nicht weil er ihren Körper, ihre Haut, ihr Fleisch, Blut, Herz, ihre Galle, Federn von ihrem Schwanz, ihren Schwanz , ihre großen oder kleinen Hörner, Zähne, Zähne, Nägel, Sehnen, Knochen oder ihr Knochenmark möchte; noch weil er von ihnen verletzt oder verwundet worden ist, oder verwundet wurde; noch um seine Kinder zu unterstützen, oder sein Vieh zu füttern, oder seine Häuser zu vergrößern, noch für die Erhaltung von Sramanas und Brâhmanas noch für den Nutzen seines Körpers; Vernunft beiseite legend erwirbt ein Narr die Gewohnheit der Grausamkeit, ein mutwilliger Mörder seiend. (6)

Dies ist der Fall, wenn ein Mann erschlägt, usw. (siehe oben) unbewegliche lebende Wesen wie Ikkata-Rohr, Kathina, Gantuka-Gras, Para-Gras[11], Môksha-Bäume[12], Gras, Kusa -Gras, Kukkhaka[13], Pappaka[14], oder Stroh, nicht

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um seine Kinder zu unterstützen, (usw., alles hinunter bis zu) mutwillige Mörder. (7)

Oder wenn ein Mann auf einem Sumpf, einem See, einer Wasserfläche, einem Weide-Boden, einem Ort umgeben durch einem Graben, einem Wassergraben, einem Dickicht, Festung[15] in einem Dickicht, Wald, Festung in einem Wald, [Berg, Burg auf einem Berg[16]], Gras aufschichtet und ein Feuer anzündet, oder es von einer anderen Person anzünden lässt, oder anderen zustimmt es anzuzünden. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die zweite Art von Sünden zu begehen, die durch kein persönliches Interesse veranlasst (sind). (8)

3. Wir behandeln nun die dritte Art von Sünden zu begehen, Erschlagen genannt. Dies ist der Fall, wenn ein Mann denkend, dass ihn jemand verletzt hat, verletzt, oder verletzen wird, oder einen seiner Leute, oder jemand anders, oder einer seiner Leute von dieser Person, tötet beweglichen und unbeweglichen Wesen, sie von einer anderen Person töten lässt, oder einem anderen zustimmt sie zu töten. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die dritte Art von Sünden zu begehen, Erschlagen genannt. (9)

4. Wir behandeln nun die vierte Art von Sünden zu begehen, zufällige[17] genannt. Dies ist der Fall, wenn in den Sümpfen (usw., alles wie oben, unten bis zu) Festungen in

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einem Wald, ein Mann, der von Hirschen lebt, der Hirsche gern hat, Hirsche, der über Hirsche schwärmt, geht einen Hirsch jagen. Sich einbildend (einen) Hirsch zu sehen, nimmt er mit seinen Pfeil Ziel, um den Hirsch zu töten. Denkend, dass er den Hirsch töten wird, tötet er ein Rebhuhn oder eine Ente, oder eine Wachtel, oder eine Taube oder einen Affen oder ein Frankolin-Rebhuhn. Hier verletzt er statt einem (Wesen) einanderes, (deshalb heißt er) ein zufälliger Mörder. (10)

Dies ist der Fall, wenn ein Mensch jätend Reis, Kôdrava[18], Hirsesamen, Paraka oder Râlaka, sein Messer verwendet, um Unkraut schneiden. Sich einbildend, dass er einige Unkraut-Gräser[19] am Schneiden ist, schneidet er Reis (usw., bis hin zu) Râlaka. Hier verletzt er statt einer (Pflanze) eine andere; (deshalb heißt er) ein zufälliger Mörder. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die vierte Art von Sünden begehen, zufällige genannt. (11)

5. Wir behandeln nun die fünfte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch einen Fehler des Sehens. Dies ist der Fall, wenn ein Mann zusammenlebend mit seiner Mutter, seinem Vater, seinen Brüdern, Schwestern, Ehefrauen, Söhne, Töchtern oder Schwiegertöchtern, und einen Freund als einen Feind verwechselnd, den Freund aus Versehen tötet. (12)

Dies ist der Fall, wenn bei einem Tumult in einem Dorf[20],

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oder einer unbehelligten Stadt, oder einer Stadt mit einem Erdwall, oder einer armen Stadt, oder einer isolierten Stadt oder einer großen Stadt, oder einer Meer-Stadt, oder einem Bergwerk oder einer Einsiedelei, oder einem Halteplatz von Prozessionen oder Karawanen, oder einer Hauptstadt, ein Mann verwechselnd für einen Räuber einen, der keiner ist, ihn aus Versehen tötet. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die fünfte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch einen Fehler des Sehens[21]. (13)

6. Wir behandeln nun die sechste Art von Sünden zu begehen, nämlich durch Lügen. Dies ist der Fall, wenn ein Mensch um seiner selbst willen, oder wegen seiner Verwandten, seines Haus oder seiner Diener lügt, eine andere Person bewirkt Lügen zu erzählen, oder einem anderem zustimmt Lügen zu erzählen. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die sechste Art von Sünden zu begehen, nämlich durch Lügen. (14)

7. Nun behandeln wir die siebte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch Nehmen, was nicht frei gegeben ist. Dies ist der Fall, wenn ein Mensch um seiner selbst willen (usw., wie oben) sich selbst nimmt, was nicht frei gegeben ist, es durch eine andere Person nehmen lässt, oder zustimmt, dass es ein anderer nimmt. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die siebte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch Nehmen, was nicht frei gegeben wird. (15)

8. Nun behandeln wir die achte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch eine bloße Einbildung. Dies ist der Fall, wenn ein Mann, ohne dass er durch irgendjemanden in irgendeiner Weise enttäuscht worden ist, meditiert, melancholisch, bekümmert, wütend, traurig, ängstlich in Gedanken und Ideen, in ein Meer von Leid und Elend stürzt, seinen Kopf auf der Handfläche seiner Hand ruhend, überwältigt durch schmerzhaftes Nachdenken, und seine Augen auf den Boden wirft[22]. Es gibt vier

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psychische, aber wirkliche, Bedingungen (dieser Art), nämlich Zorn, Stolz, Trug und Gier; denn Zorn, Stolz, Trug und Gier sind psychische Bedingungen. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die achte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch eine bloße Einbildung. (16)

9. Nun behandeln wir die neunte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch Stolz. Dies ist der Fall, wenn ein Mann (sozusagen) trunken mit Stolz der Kaste, Familie, Schönheit, Frömmigkeit, Wissen, Erfolg, Macht, Intelligenz[23], oder jede andere Art von Stolz[24], kränkt, beschuldigt, mißbraucht, beschimpft, verachtet jemand anderen und sich selbst preist (denkend:) "er ist minderwertiger als ich, ich bin von besser Kaste oder Familie, und verfüge über mehr Macht und andere Vorteile[25]." Wenn er diesen Körper verlässt und nur von seinem Karman begleitet wird, er, ohne seinen eigenen Willen, geht hervor aus dem Schoss in den Schoß, von Geburt zu Geburt, von Tod zu Tod, von Hölle zu Hölle. Er ist grausam, eigensinnig, wankelmütig, und stolz.[26] Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die neunte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch Stolz. (17)

10. Wir behandeln nun die zehnte Art von Sünden zu begehen, bestehend in schlechter Behandlung seiner Freunde. Dies ist der Fall, wenn ein Mann zusammen lebend mit seiner Mutter, seinem Vater, seinen Brüder, Schwestern, Ehefrauen, Söhne, Töchter oder Schwiegertöchtern, selbst die kleinsten Vergehen von ihnen schwer bestraft, z.B. er taucht den Missetäter[27] in kaltes Wasser oder gießt heißes Wasser über ihn, oder verbrüht ihn mit Feuer, oder peitscht seine Seiten wund mit einem Halfter, Rohr, Seil[28], Gurt aus Leder, Peitsche, oder

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Riemen einer Peitsche, oder er schlägt den Missetäter mit einem Stock, Knochen, Faust, Scholle oder Scherben. Wenn ein solcher Mann zu Hause ist, sind (seine Leute) unglücklich, aber wenn er auswärts ist, freuen sie sich. Solch ein Mann, der für immer strafend ist, schwer strafend, ist verhaßt in dieser Welt und der nächsten, gereizt, hitzig, ein Erpresser[29]. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die zehnte Art von Sünden zu begehen, bestehend in schlechter Behandlung seiner Freunde. (18)

11. Wir behandeln nun die elfte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch Betrug. Diejenigen, die ihre Gedanken verbergen, die in Dunkelheit eingehüllt sind, die leicht sind wie die Feder einer Eule oder schwer wie ein Berg, verwenden unwürdige[30]  Rede obwohl sie Arier sein mögen. Sie glauben sich verschieden, als sie wirklich sind; eine Sache gefragt, beantworten sie eine andere, sie sprechen verschieden von dem, was gesprochen zu sein ist. (19)

Wie ein Mann, in dessen Körper ein Pfeil[31] steckt, ihn (die Schmerzen fürchtend) nicht herauszieht, noch ihn von jemand anderem herausgezogen hat, noch ihn vernichtet, aber ihn verbirgt; und der nicht entfernt wordene Pfeil, geht tiefer und tiefer (ins Fleisch); so ein betrügerischer Mann, Hintergehung ausgeübt habend, es nicht bekennt, es (nicht) abbüsst, die Schuld der Tat (von) sich selbst zu[32] anderen gibt, sie nicht entfernt, sie (nicht) vernichtet, und sich (nicht) bemüht, es nicht wieder zu tun, übt die vorgeschriebene Askese und Buße nicht aus. Einem betrügerischen Mann wird allgemein nicht vertraut[33] in dieser Welt, einem betrügerischen Mann wird in der nächsten Welt nicht vertraut. Er gibt die Schuld und beschimpft (die Person

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die er betrogen hat), er lobt sich selbst, und freut sich, und läßt nicht ab (von seinen abscheulichen Praktiken); er verbirgt das Böse, das er anderen getan hat, und erwirbt nicht ein reines Lêsyâ. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die elfte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch Betrug. (20)

12. Wir behandeln nun die zwölfte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch Gier. Diese (ketzerischen Mönche), die in Wäldern leben, in Hütten, um Dörfer herum, oder einige geheime Riten ausüben, sind nicht gut beherrscht, noch haben sie sich gut (von Tötung) aller Arten von lebenden Wesen enthalten. Sie wenden Rede an, die wahr ist und unwahr zu gleicher Zeit[34]: "schlagt mich nicht, schlagt andere, missbraucht mich nicht, missbraucht andere, fangt mich nicht, fangt andere; quält mich nicht, quält andere, nehmt mir nicht das Leben, nehmt anderen das Leben[35]." Und so sind sie zu sinnlichen Genüssen gegeben, begehren sie, werden von ihnen gefangen gehalten, lieben sie leidenschaftlich für vier oder fünf Jahre, sechs oder zehn Jahre - (die Zeitspanne) kann kürzer oder länger sein. Nachdem diese Freuden genossen habend, und zu der ihnen zugewiesenen Zeit gestorben, werden sie an einigen Orten bewohnt von Asuras und Übeltätern geboren werden. Und wenn sie daraus freigegeben werden, werden sie stumm und taub oder blind[36] geboren werden, oder stumm von Geburt. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn. Dies ist die zwölfte Art von Sünden zu begehen, nämlich durch Gier. (21)

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Diese zwölf Arten von Sünden zu begehen, sollte gut verstanden werden von einem frommen Sramana oder Brâhmana[37]. (22)

13. Wir behandeln nun die dreizehnte Art des Erwerbs von Karman, die Bezug auf das religiöse Leben nimmt[38]. Ein Mönch[39] der sich selbst für den Nutzen seiner Seele kontrolliert, der beim Gehen achtsam vermeidet, den Tod eines lebenden Geschöpfs zu verursachen[40], der sanfte und gerechte Rede[41] gebraucht, der Almosen in einer Weise empfängt, die zweiundvierzig Fehler zu vermeiden[42], der beim Erhalten und Behalten von für religiöse Übungen notwendigen Dingen achtsam ist[43], der die Vorgänge der Natur (Kot, Urin, Speichel, körperliche Verunreinigungen und Schleim) in einer entlegenen Stelle ausführt[44], der achtsam ist in Hinsicht auf Geist, Rede und Körper[45], der seinen Geist, Rede und Körper bewacht, um seine Seele vor Leidenschaften[46] zu schützen, der seine Sinne bewacht, der ein durch die drei Guptis geregeltes keusches Leben führt, der achtsam geht, steht, sich setzt, hinlegt, und spricht, der sorgfältig

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sein Kleid, Almosenschale, Decke, Besen aufnimmt und niederlegt, - (selbst) ein solcher Mönch führt verschiedene verfeinerte Handlungen genannt îryapathika aus (wenn es auch nur im Bewegen einer Wimper besteht). Dieses Karman wird erworben und kommt in Berührung (mit der Seele) im ersten Moment, im zweiten Moment wird es erfahren, im dritten wird es zerstört; so es erworben wird, in Berührung (mit der Seele) kommt, nimmt Aufstieg, und wird vernichtet. Für alle Zeit die kommt (die Person in Frage) wird vom Karman befreit[47]. Dabei entsteht das schlechte Karman für ihn[48]. Dies ist die dreizehnte Art des Erwerbs von Karman, dies untrennbare von einem religiösen Leben. (23)

Alle die Arhats und Bhagavats der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben erzält, erzählen, und werden erzählen, haben verkündet, verkünden, und werden die oben genannten dreizehn Arten des Erwerbs von Karman verkünden. Sie haben ausgeübt, üben aus, und werden die dreizehnte Art des Erwerbs von Karman ausüben. (24)

Als eine Ergänzung[49]  zu der obigen (Erörterung) wird

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nun das Thema des Erfolgs der Menschen durch okkulte Wissenschaften erzählt werden. Manche Männer unterschiedlich in Intellekt, Charakter, Meinungen, Geschmack, Unternehmen, und Plänen, studieren verschiedene üble Wissenschaften; (25)

nämlich (die Wahrsagerei) aus terrestrischen Zufallserscheinungen, von seltsamen Erscheinungen[50], von Träumen, von Erscheinungen in der Luft, von Veränderungen im Körper, von Klängen, von mystischen Zeichen[51], aus Samen[52]; (die Auslegung der) Merkmale von Frauen, Männern, Elefanten, Kühen, Rebhühnern, Hähnen, Enten, Wachteln, von Rädern, Sonnenschirmen, Schilden, Stöcken, Schwertern, Edelsteinen, Schmuck[53]; (26)

die Kunst, um einen glücklich oder unglücklich, eine Frau schwanger zu machen, einem seines Verstandes zu berauben; Beschwörungen[54], zaubern[55]; Opfergaben von Stoffen; die Kampfkünste; der Verlauf des Mondes, der Sonne, Venus und des Jupiters; das Fallen von Meteoren; große Feuersbrunst; Weissagung von wilden Tieren[56], der Flug von Krähen, Schauer von Staub, Regen von Blut, die Vaitâlî und Ardhavaitâlî Künste[57], die Kunst von Leute in Schlaf versetzen, Türen zu öffnen, die Kunst von Kândâlas, von Sabaras, von Dravidas, von Kaligas, von Gaudas, von Gândhâras; der Zauber für jemanden niederfallen, aufstehen, Gähnen zu machen; ihn unbeweglich machend, oder sich an etwas klammern; um ihn krank oder gesund zu machen;

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um jemandem weitergehen, verschwinden, (oder kommen) zu machen[58]. Diese und ähnliche Wissenschaften werden (von einigen Männern) im Interesse von Essen, Trinken, Kleidung, eine Unterkunft, ein Bett, und verschiedene Objekte der Lust ausgeübt. Sie üben eine falsche Wissenschaft, for unwürdigen, die falschen[59] Menschen. Nachdem sie zu ihrer zugewiesenen Zeit gestorben sind, werden sie an einigen von Asuras und Übeltäter bewohnten Orten geboren werden. Und wenn sie daraus freigegeben werden, werden sie wieder geboren werden taub und stumm, oder nachtblind. (27)

Einige Menschen um ihrer selbst willen oder wegen ihrer Verwandtschaft, Familie oder Bedienstete, oder eintretend in den Dienst eines Bekannten oder Nachbarn von ihm, wird sein Teilhaber oder Gehilfe, oder er geht, ihn zu treffen, oder er wird ein Einbrecher oder ein Geldbeutelabschneider, oder Schafe hütet, oder er wird zum Jäger[60], oder er fängt Vögel, oder er verwendet Netze (um Hirsch zu fangen), oder er wird ein Fischer oder ein Kuhhirte oder ein Mörder von Kühen oder ein Hund-Halter oder er jagt mit Hunden. (28)

Ein Mann, der Begleiter eines anderen Mannes werdend, ihm überallhin folgen wird, (und in ihm Vertrauen erweckt habend) schlägt, schneidet, durchbohrt; zerrt, prügelt, oder ihn hinrichtet, und dadurch seine Nahrung erhält. Durch diese sehr üblen Taten, erniedrigt er sich selbst[61]. (29)

Ein Mann, der Gefährte eines anderen Mannes werdend, sich immer bei ihm einfindet (und in ihm Vertrauen erweckt habend) schlägt, usw. (alles bis unten zu) erniedrigt er sich selbst. (30)

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Ein Mann geht jemanden zu treffen, auf der Straße, schlägt, usw. (alles bis unten zu) erniedrigt er sich selbst. (31)

Ein Mann, ein Einbrecher werdend, bricht in ein Haus und schlägt, usw. (alles bis unten zu) erniedrigt er sich selbst. (32)

Ein Mann, ein Geldbeutelabschneider werdend, schneidet den Geldbeutel ab und schlägt, usw. (alles bis unten zu) erniedrigt er sich selbst. (33)

Ein Mann, der ein Schafhüter werdend, schlägt, schneidet, durchbohrt, zerrt, prügelt oder einen Widder oder irgendein anderes Tier hinrichtet. (Der Rest wie oben.) (34)

Ein Mann, ein Jäger werdend, schlägt, usw. (alles hinunter bis zu) einen Büffel oder irgendein anderes Tier hinrichtet. (Der Rest wie oben.) (35)

A man, using nets (for catching deer), beats, &c., an antelope or some other animal. Ein Mann, Netzen verwendend (für Hirschfangen), schlägt, usw., eine Antilope oder irgendein anderes Tier. (Der Rest wie oben.) (36)

Ein Mann, Vögel fangend, schlägt, usw., einen Vogel oder irgendein anderes Tier. (Der Rest wie oben.) (37)

Ein Mann, ein Fischer werdend, schlägt, usw., einen Fisch oder irgendein anderes Tier. (Der Rest wie oben.) (38)

Ein Mann, ein Kuhhirte werdend, schlägt, usw., eine Kuh oder irgendein anderes Tier. (Der Rest wie oben.) (39)

Ein Mann, Kühe schlachtend, schlägt, usw., eine Kuh oder irgendein anderes Tier. (Der Rest wie oben.) (40)

Ein Mann, ein Hund-Halter werdend, schlägt, usw., einen Hund oder irgendein anderes Tier. (Der Rest wie oben.) (41)

Ein Mann, ein Gefährte von einem Hund-Halter werdend, schlägt, usw., einen Hund oder irgendein anderes Tier. (Der Rest wie oben.) (42)

Ein Mann sich in einer Versammlung erhebend, kann versprechen, irgendein (Tier) zu töten, und er wird schlagen, usw., ein Rebhuhn, eine Ente, Wachtel, Taube, einen Affen, ein Frankolin Rebhuhn, oder irgendein anderes Tier. (Der Rest wie oben.) (43)

Ein Mann, aus irgendeinem Grund zornig werdend, z.B. weil

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seine Kornkammer oder sein Schnaps-Fass zur Neige geht[62], legt Feuer zu den Kornfeldern der Haushaltsvorstände oder ihren Söhnen, lässt das Feuer von einer anderen Person legen, oder stimmt einem anderen zu, sie in Brand zu setzen. (Der Rest wie oben.) (44)

Ein Mann, aus irgendeinem Grund zornig werdend, z.B. weil seine Kornkammer oder Schnaps-Fass zur Neige geht, einen tiefen Schnitt in die starken Glieder der Kamele, Kühe, Pferde oder Esel von den Haushaltsvorständen oder ihren Söhnen macht, es durch eine andere Person machen lässt, oder einem anderen zustimmt den Schnitt zu machen. (Der Rest wie oben.) (45)

Ein Mann, aus irgendeinem Grund zornig werdend, z.B. weil seine Kornkammer oder Schnaps-Fass zur Neige geht, mit Gestrüpp oder Reisig der Haushaltsvorstände, oder ihrer Söhne, Stall für die Kamele, Kühe, Pferde oder Esel bedeckt, und sie verbrennt oder lässt sie durch eine andere Person verbrennen oder stimmt einem anderen zu, sie zu verbrennen. (Der Rest wie oben.) (46)

Ein Mann, aus irgendeinem Grund zornig werdend, z.B. weil seine Kornkammer oder Schnaps-Fass zur Neige geht[63], eines Haushaltsvorstands oder seiner Söhne’s Ohrringe (oder Gürtel)[64] stiehlt, oder Edelsteine, oder Perlen stiehlt, sie durch eine andere Person stehlen lässt, oder zustimmt zu einem anderen, sie zu stehlen. (Der Rest wie oben.) (47)

Ein Mann, aus irgendeinem Grund zornig werdend, z.B. weil seine Kornkammer oder Schnaps-Fass zur Neige geht, Sramanas oder Brâhmanas ihres Schirms, Stocks, Personals, kleinen Eigentums, Topfs, Stuhls, ihrer Kleidung, Decke, Lederstiefel, ihres Messers oder ihrer Scheide beraubt, es durch eine andere Person machen lässt, oder einem anderen zustimmt sie zu rauben. (Der Rest wie oben.) (48)

Ein Mann ohne Überlegung (und ohne irgendwelche

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Provokation), Feuer an die Kornfeldern der Haushaltsvorstände, usw. legt (Alles wie in § 44.) (49)

Ein Mann, ohne Überlegung, einen tiefen Schnitt in die starken Glieder der Kamele, usw. macht, (Alles wie in § 45) (50)

Ein Mann, ohne Überlegung, mit Gestrüpp und Reisig die Ställe für die Kamele, usw., deckt und sie verbrennt, usw. (Alles wie in § 46.) (51)

Ein Mann, ohne Überlegung, die Ohrringe, usw. stiehlt, (Alles wie in § 47.) (52)

Ein Mann, ohne Überlegung, Sramanas oder Brâhmanas Ihres Schirms, usw. beraubt (Alles wie in § 48.) (53)

Ein Mann, der beim Anblick Sramanas oder Brâhmanas (welche er verabscheut), sich selbst durch verschiedene üble Taten erniedrigt. Entweder gibt er ihnen einen Klaps mit der flachen Hand um sie abzuwenden[65], oder er missbraucht sie. Und wenn der Mönch zur richtigen Zeit (bei seinem Haus auf der Bettel-Tour) ruft, gibt er ihm keine Almosen (aber sagt): diejenigen, die Sramanas wurden, sind die niedrigsten Arbeiter, unfähige Männer um (ihre Familie) zu ernähren, niedrige-Kasten Männer, Lumpen, Faulenzer! (54)

Solche Männer loben dieses Leben, das üble Leben; sie tun nichts im Namen der nächsten Welt; sie leiden, grämen, tadeln sich selbst, werden schwach, werden betroffen, und unterliegen großen Schmerzen; sie hören nicht auf andere bewirken zu leiden, grämen, usw., sie schlachten und legen Menschen in Ketten; und während sie leiden oder töten machen, oder (Wesen) leiden und töten machen lassen, und verschiedene üble Taten tun,

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genießen sie die ausgezeichneten Vergnügungen des menschlichen Lebens, nämlich ein solcher Mensch isst zur Abendessens-Zeit, er trinkt zur Trink-Zeit, er kleidet sich zur Kleidungs-Zeit, er geht ins Bett zur rechten Zeit, und schläft zur Schlaf-Zeit. Alles in seinem Turnus tuend, badet er, macht seine Opfer (den Haus-Göttern)[66], führt glücksverheissende Riten und Sühne Handlungen aus, wäscht seinen Kopf, hängt einen Kranz um seinen Hals, schmückt sich selbst mit Edelsteinen und goldenem (Schnickschnack), setzt auf (seinen Kopf) einen Kranz von Blumen; mit seinem gestärkten Körper, mit einem Kranz herabhängend zum Gurt seiner Lenden, in neue Kleider gekleidet, seine Gliedmaßen und Körper mit Sandal gesalbt, (sitzend) auf einem großen Thron in einem erhabenen Oberzimmer (von seinem Haus), umgeben von Frauen und einer Schar von Gefolgschaft, im Licht (der) die ganze Nacht brennenden (Fackeln), unter dem großen Lärm von ununterbrochenem Geschichtenerzählens, dramatischem Theater, Gesang, und Musik, wie Schlagen des Rhythmus, ausführend Vînâ, Tûryâ, die große Trommel und Patupataha[67], genießt er die ausgezeichneten Vergnügungen des menschlichen Lebens. (55)

Wenn er einen Befehl gibt an einen Mann, sogar vier oder fünf Männer werden, ohne gefragt zu sein, zu ihm gehen (und sagen): "Sprich, geliebter der Götter, was sollen wir tun? Was sollen wir holen? Was sollen wir dir geben? welchen (Schickschnack) sollen wir an dir anbringen? was ist dein Herzenswunsch? was findet deinem Mund Gefallen?"

Unwürdige Menschen, die ihn sehen werden sagen: "Fürwahr, dieser Mann ist ein Gott; dieser Mann ist der Gesalbte der Götter, dieser Mann wird (uns)unterstützen, wie er

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andere unterstützt." Aber edle Männer, die ihn sehen werden sagen: "Dieser Mann tut grausame Taten, und erhält sich selbst durch sie. Er ist die südliche Gegend[68], die Hölle, die dunkle Doppelwoche[69]. In der Zukunft wird er nicht leicht Erleuchtung erlangen." (56)

 (Das im vorhergehenden) Teil[70] (beschriebene Verhalten) ist angenehm für einige (ketzerischen) Mönche, einige Haushaltsvorstände, für von Lebensliebe[71] beherrschten Menschen. Dieses Verhalten ist unwürdig, unrein, leer (von Tugenden), nicht heilig, nicht richtig, nicht Sünden beseitigend; es ist nicht der Weg zur Vollkommenheit, Befreiung, Nirvâna, schlussendlichen Erlösung, nicht der Weg derer, die von allem Elend befreit werden; es ist durch und durch unwahr, und schlecht.

Dies ist die Erklärung des ersten Themas, nämlich Schuld. (57)

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Nun die Erklärung vom zweiten Thema, nämlich Verdienst, lautet wie folgt:

Hier im Osten, Westen, Norden und Süden gibt es einige Menschen, nämlich Arier, Nicht-Arier, (alles hinunter bis zu) häßliche Menschen. Sie besitzen Felder und Häuser, (usw., alles wie in II, 1, §§ 34-59, hinunter bis zu SEITE 355) endgültige Glückseligkeit erreichen. (58)

Das in diesem) Teil (beschriebene Verhalten) ist heilig, richtig, (alle genau das Gegenteil von dem, was in § 58 gesagt, bis zu) durch und durch wahr, und gut. Dies ist die Erklärung des zweiten Themas, nämlich. Verdienst. (59)

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Nun die Erklärung des dritten Themas, nämlich gemischter Zustand ist wie folgt:

Diejenigen, die in Wäldern leben, in Hütten, in der Nähe von Dörfern, (usw., alles wie oben, § 21, bis zu) oder blind. (Das

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in diesem) Teil (beschriebene Verhalten) ist nicht heilig, (usw., alles wie in § 57, bis zu) durch und durch unwahr, und schlecht.

Dies ist die Erklärung des dritten Themas, nämlich der gemischte Zustand. (60)

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Nun die Erklärung des ersten Themas, nämlich Schuld, lautet wie folgt:

Hier im Osten, Westen, Norden und Süden leben einige Menschen, sie sind Haushaltsvorstände, Menschen von großen Wünschen, großen Unternehmen, großen Besitzungen, ungerechte Menschen, Menschen Ungerechtigkeit ausübend, sehr ungerechte Menschen, ungerecht sprechende Menschen, ungerecht lebend, ungerecht denkend, dem Unrecht hingegeben, Menschen von ungerechtem Charakter und Verhalten, sich einen ungerechten Lebensunterhalt verdienende Menschen. (61)

Sie schlagen, schneiden[72], durchbohren, häuten, haben blutige Hände, sind gewalttätig, grausam, übel, aufbrausend[73]; sie praktizieren gewohnheitsmässig Bestechung[74], Betrug, Täuschung, Schwindel, Untreue und Austrickserei, sie sind von schlechtem Charakter und Moral, sie sind schwer zufriedenzustellen, sie enthalten sich nicht lebende Wesen zu töten; solange sie  leben, enthalten sie sich nicht vor Zorn, (usw ., alles wie in II, 1, 51, bis zu) die Sünde von falschem Glauben; noch von Baden, Reiben, Malen, sich selbst salben; von Klängen, Berührungen, Geschmäcker, Farben[75], Gerüchen; von Kränzen und Schmuck; von Wagen, Karren, Fahrzeugen, Sänften, Schaukeln[76], Kutsche und Zweigespann[77], Palankins[78], Betten, Sitze;

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vom erfreuen eines Ausritts oder Fahrt; von viele Gefolgsleute habend; von Kauf, Verkauf, Geschäfte mit Mâshas[79] machend, halben Mâshas und Rupien[80]; von Silber, Gold, Reichtum, Getreide, Edelsteine, Perlen, Muscheln, Steine und Korallen; von falsche Maße und Gewichte verwenden; von Unternehmen und Schlachtung; von Arbeit und andere arbeiten machen; vom Kochen und andere kochen machen; von Schneiden, Prügel, Bedrohen, Schlagen, fesseln, töten und Schmerz verursachen; und was immer andere dergleichen üble und sündige Handlungen von wertlosen Menschen da sein mögen, die anderen Wesen Schmerzen verursachen: diese Menschen enthalten sich nicht von dem solange sie leben. (62)

Wie einige nichtige, grausame Menschen mutwillig Kalama[81], Masûra[82], Sesam, Mudga[83], Bohnen, Nishpâva[84], Kulattha[85], Âlisanda[86], Êlamikkha[87] verletzen, so verletzt ein nichtiger, grausamer Mensch mutwillig Rebhühner, Enten, Wachteln, Tauben, Frankolin Rebhühner, Hirsch, Büffel, Wildschweine, Leguane, Schildkröten und Schlangen.

Ein Mensch wird (gelegentlich) selbst das kleinste Vergehen seiner Hausangestellten streng bestrafen, nämlich einem Sklaven oder Boten oder Tagelöhner oder Vasall[88]  oder Schmarotzer: z.B. bestraft ihn, zerrt seine Haare aus, schlägt ihn, legt ihn in Ketten, in Fesseln, in stocks[89], ins Gefängnis, schraubt (seine Hände und Füße) in ein paar Fesseln zu

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und bricht sie, schneidet seine Hände oder Füße oder Ohren oder Nase oder Lippen oder Kopf oder Gesicht (?)[90] ab, durchbohrt seine Beine, reißt seine Augen, Zähne, Zunge aus, hängt ihn, peitscht ihn aus, wirbelt ihn herum, spießt ihn auf, zerfleischt ihn, giesst Säure (in seine Wunden), prügelt ihn mit Schneid-Gras heftig durch, bindet ihn an eines Löwen Schwanz (!), oder einen Ochsenschwanz, verbrennt ihn in einem Wald in Flammen, lässt ihn von Krähen und Geiern aufgefressen werden, stoppt sein Essen und Trinken, hält ihn für das Leben gefangen, lässt ihn irgendeinen dieser schrecklichen Tode sterben. (63)

Ein Mann wird (gelegentlich) selbst die kleinsten Vergehen seiner nächsten Angehörigen streng bestrafen, nämlich seine Mutter oder Vater oder Bruder oder Schwester oder Ehefrau oder Söhne oder Töchter oder Schwiegertöchter, z.B. taucht er den Missetäter in kaltes Wasser (usw, alles wie in § 18, bis zu) verhaßt in dieser Welt und der nächsten. Sie leiden, grämen, tadeln sich selbst, werden schwach, sind betroffen, und unterziehen sich großem Schmerz; sie hören nicht auf anderen leiden, grämen, usw. zu verursachen, zu töten und Menschen in Fesseln zulegen[91]. (64)

Und so sind sie zu sinnlichen Genüssen hingegeben, sie begehrend, werden von ihnen gefangen gehalten, lieben sie leidenschaftlich für vier oder fünf Jahre, sechs oder zehn Jahre - die Zeitspanne kann kürzer oder länger sein[92]. Vergnügen genossen habend, die Folgen der Ungerechtigkeit erzeugt habend, das Karman von vielen sündvollen Handlungen erworben habend, welche ihn im Allgemeinen nach unten tragen, (geht er zum Boden der Hölle)[93]. Wie ein Ball aus

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Eisen oder Stein, wenn ins Wasser geworfen, unter die Oberfläche des Wassers sinkt, bis er am Grund hält, so ein Mann von der Art, von der wir behandeln, der voll von Karman ist, voller Sünde, voller Schuld, voller Schande[94], voller Ungerechtigkeit, voll von üblen Gedanken, Täuschung, Schwindel und Betrug, und, als eine Regel, Tiere tötet, nachdem zur vorgegebenen Zeit gestorben, wird unter diese Erde sinken, und auf den Grund der Hölle gehen. (65)

Diese Höllen sind innen rund, viereckig aussen, auf ihrem Boden sind rasierklingenähnliche Pfeile unterlegt (und mit Blumen bedeckt), sie sind mit ständiger Dunkelheit gefüllt, nie von den Planeten, Mond, Sonne, Nakshatras und Sternen beleuchtet; deren Boden ist rutschig mit einer Beschichtung aus Knochenmark, Fett, Fleisch, Blut, und Materie, und mit Fett beschmiert; diese Höllen sind unrein, riechen abscheulich, schwarz, von der Farbe von Feuer, sehr unfreundlich, schwer zu durchgehen, grauenvoll. Und grauenhaft sind die Schmerzen in diesen Höllen. (66)

Und diejenigen, die dazu verdammt werden, in diesen Höllen zu leben, schlafen nicht noch schlummern, noch bekommen sie irgendeinen Trost[95]  oder Erleichterung oder Freizeit oder Ermunterung; sondern die Bewohner der Hölle dort leiden auserlesene, große, tiefe, harte, rauhe, gewaltige, schmerzhafte, scharfe, unerträgliche Seelenqualen. (67)

Wie ein auf einem Hügel wachsenden Baum, der durch sein Gewicht fällt, wenn seine Wurzeln abgeschnitten werden, an einem niedrigen, schroffen, unzugänglichen Ort, so ein Mensch von der Art, die wir behandeln

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wandert aus dem Schoss in den Schoß, von Geburt zu Geburt, vom Tod zum Tod, von Hölle in die Hölle, von Schmerzen zu Schmerzen. Sein ist die südliche Region, die Hölle, die dunkle Doppelwoche[96]. In der Zukunft wird er nicht leicht Erleuchtung erlangen. (Das im vorhergehenden) Teil (beschriebene Verhalten) ist unwürdig, unrein, (usw., siehe § 57, alles bis zu) es ist durch und durch unwahr, und schlecht. Dies ist die Erklärung des ersten Themas, nämlich Schuld. (68)

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Nun die Erklärung vom zweiten Thema, nämlich Verdienst, lautet wie folgt:

Hier im Osten, Westen, Norden und Süden gibt es einige solche Menschen die sich enthalten von, Unternehmen und Besitzungen, gerechte Menschen, Menschen Gerechtigkeit ausübend, (usw., alles wie in § 58, nur ersetze 'gerecht' für 'ungerecht' bis zu § 61) einen gerechten Lebensunterhalt verdienende Menschen. Sie sind von gutem Charakter und Moral, sie sind leicht zufriedenzustellen und gut. Sie verzichten auf Töten lebender Wesen solange sie leben, (usw., alles genau das Gegenteil von dem, was in § 62 gesagt, bis zu) was immer andere dergleichen üblen Handlungen da sein mögen, die Schmerzen an andere Wesen verursachen: diese Männer enthalten sich von diesem solange sie leben. (69)

Es gibt solche Mönche die beim Gehen achtsam vermeiden, den Tod von irgendeinem lebenden Geschöpf zu veranlassen, (usw., alles wie in § 23, unten bis zu) die durch die drei Guptis geregelte keusche Leben führen, die frei sind von Zorn, Stolz, Täuschung, und Gier, die gelassen sind, ruhig, leidenschaftslos, fröhlich, frei von den Âsravas und Fesseln, ohne Sorge, wie Wasser nicht an einen kupfernen Kessel anhaftet oder Kollyrium der Perlmutter

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[Absatz geht weiter] (so finden Sünden keinen Platz in ihnen); ihr Verlauf ist ungehinderte wie das von Leben; wie das Firmament wollen sie nichts, sie zu unterstützen; wie der Wind kennen sie keine Hindernisse; ihr Herz ist rein wie das Wasser (von Flüssen oder Wasserbecken) im Herbst; wie die Blätter einer Lotosblume können sie durch nichts beschmutzt werden; ihre Sinne sind gut wie die Glieder einer Schildkröte geschützt; sie sind Einzeln und allein, wie das Horn eines Nashorns; sie sind frei wie die Vögel; sie sind immer wach wie der fabelhafte Vogel Bhârunda; sie sind tapfer wie Elefanten, stark wie Stiere, schwierig anzugreifen wie Löwen, stabil und fest wie der Berg Mandara, tief wie das Meer, mild wie der Mond, strahlend wie die Sonne, rein wie ausgezeichnetes Gold; wie die Erde ertragen sie geduldig alles; wie ein gut entzündete Feuer leuchten sie in ihrer Pracht[97]. (70)

Es gibt keine Hindernisse irgendwo für diese ehrwürdigen Männer. Die Hindernisse sind erklärt  worden, die vier Arten zu sein, nämlich Tiere aus Eiern geboren, lebendgebärende Tiere, Dinge, die jemanden gehören, für religiöse Übungen notwendige Gegenstände[98]. In welche Richtung immer sie gehen wollen, dort treffen sie auf kein Hindernis; aber rein und frei seiend, voll von Lernen, (Selbst-)Kontrolle und Einschränkungen, reinigen sie sich selbst. (71)

Diese ehrwürdigen Männer üben die folgende

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Lebensweise, die gerade zum Tragen der Existenz reicht; sie essen, nur eine Mahlzeit in zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben Tage in einem halben Monat, in ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs Monaten; sie (haben geschworen), nur von solchen Lebensmittel (zu) leben als aus dem Koch-Gefäß genommen worden ist, oder so wie es noch in ihm ist, oder die erste Art von Nahrung an einem Ort und die zweite an einem anderen, oder mit niedriger Nahrung oder schlechter Nahrung oder in kleinen Bissen gesammelte Nahrung oder mit einer schmutzigen Hand verabreichten Nahrung, oder das Umgekehrte, oder mit einer Hand gegebenen Nahrung, usw. verunreinigt von ihr; sie (haben gelobt, zu) akzeptieren nur solche Almosen, die in Sichtweite sind (wenn sie betteln), oder ausser Sichtweite, wenn sie gefragt werden, ob sie annehmen würden, oder wenn sie nicht dabei gefragt werden, da mit Verachtung gegeben sind, oder umgekehrt; sie betteln (in Häusern, wo sie) unbekannt (sind), oder wenn Nahrung knapp ist[99]; sie nehmen nur solche Dinge an, die zur Hand sind, oder nur eine begrenzte Anzahl von Geschenken, oder nur eine bestimmte Menge von Nahrung; sie bitten nach den Regeln (für Betteln niedergelegt)[100]; sie essen niedrige Nahrung oder schlechte Nahrung oder geschmacklose Nahrung oder schlecht schmeckende Nahrung oder rauhe Nahrung oder unangenehme Nahrung; sie führen eine niederes oder geringes Leben; sie trinken saure Schleimsuppe, sie essen nichts gewürzt mit Ghee oder ähnlichen Stoffen; sie trinken keinen Alkohol oder essen Fleisch, sie essen nicht, hoch aromatisierte Nahrung; sie essen stehend, oder durch etwas unterstützt, oder auf einem Stuhl oder Sessel sitzend; sie liegen ausgestreckt wie ein Stock, oder krumm wie ein gebogenes Stück Holz[101]; sie sitzen in der Sonne,

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sie gehen nackt[102]; sie kratzen sich nicht, sie spucken nicht, sie schneiden nicht ihren Bart, Haare und Nägel, sie nehmen nicht irgendeine Pflege für ihre Person. (72)

Auf diese Weise lebend üben sie viele Jahre Sramanaschaft aud, und wenn sie dann krank werden, oder auch wenn sie nicht, verweigern sie Nahrung und lassen viele Mahlzeiten durch Verzicht auf Nahrung aus. Wenn sie das erreicht haben, um dessen willen sie nackt und kahl-köpfig herumgingen, nicht badeten, noch ihre Zähne reinigten, noch ihren Kopf vor der Sonne schützten, noch Schuhe trugen; sie schliefen auf dem nackten Boden oder ein Brett oder einem Holzstück, rissen ihre Haare aus, führten ein Leben in Keuschheit, traten in die Häuser von Fremden und trugen, mit Gleichmütigkeit, Erfolg, Misserfolg, Ehre, Schande, Kränkungen, Beleidigungen, Schimpf, Verleumdungen, Drohungen, Schläge, alle Arten von Härten[103], und die zweiundzwanzig Trübsale und Mühseligkeiten; (wenn sie zu ihrem Ende gelangt sind), erreichen sie, während sie ihr Letztes atmen, das höchste Wissen und Glauben, Kêvala genannt, das unendlich ist, unumschränkt, frei, ungehindert, vollständig und voll; und dann erlangen sie absolute Vollkommenheit, Erleuchtung, Befreiung, endgültige Glückseligkeit, und setzen ein Ende zu allem Elend. (73)

Einige werden befreit[104] ohne die Annahme eines anderen Körpers (nach Verlassen des letzten). Aber andere, nachdem sie zur vorgegebenen Zeit gestorben waren, sind, wegen eines Rests

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von (gutem) Karman, geboren in einer der Regionen der Götter. Unter sehr schönen, sehr prächtigen, sehr hervorragenden, sehr herrlichen, sehr starken, sehr mächtigen, sehr glücklichen (Götter), werden sie sehr schöne, sehr prächtige, usw., Götter[105]; ihre Brüste glänzenden mit Halsketten; ihre Arme mit Armbändern und Armringen belastet; Ohr-Schmuck[106] tragend, welche auf ihren Wangen spielen, und Ohrringe, die bis auf die Armbändern an ihren Oberarmen hängen; verschiedene Ornamente an ihren Händen tragend; ihre Kronen mit bunten Kränzen geschmückt; anbringend hoch parfümierte, gute Kleidung; verwendend schöne, hervorragende Girlanden und Salben; ihre prächtigen Körper verziert mit einem langen nach unten reichenden Kranz; mit göttlichen Farben, Berührungen, Verfassung (des Körpers), und Rang; erhellend und beleuchtend alle zehn Viertel (der Welt) mit ihrer göttlichen Schönheit, Pracht, Glanz, Helligkeit, Strahlen und Licht, schön, wenn sie gehen, schön, wenn sie ruhen, und glücklich auch in der Zeit die kommt.

(Das im vorhergehenden) Teil (beschriebene Verhalten) ist verdientermassen, rein, (usw., siehe § 57, alles bis zu), es ist durch und durch wahr, und gut.

Dies ist die Erklärung des zweiten Themas, nämlich Verdienst. (74)

_______________________ _______________________

Nun die Erklärung des dritten Themas, nämlich der gemischte Zustand, ist wie folgt:

Hier im Osten, Westen, Norden und Süden gibt es einige solche Menschen die nur wenige Wünsche haben, nur wenige Geschäfte, wenige Habseligkeiten, die rechtschaffene Menschen, Menschen

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Rechtschaffenheit ausübend, (usw., alles wie in § 69, bis hinunter zu) einen gerechten Lebensunterhalt verdienende Menschen. Sie sind von gutem Charakter und Moral, leicht zufriedenzustellen, und gut. Sie verzichten, solange sie leben, von einer Art von lebende Wesen zu töten, aber sie enthalten sich nicht von einer anderen, (usw., ähnlich wie in § 62, alles bis zu), was immer andere dergleichen üble und sündige Handlungen von wertlosen Menschen da sein mögen, die anderen Wesen Schmerzen verursachen: auf einige von denen verzichten diese Menschen solange sie leben, von anderen enthalten sie sich nicht. (75)

Es[107] gibt, zum Beispiel, Anhänger der Srama nas, die (die Lehre über) lebende Wesen und Dinge ohne Leben verstehen, die verstehen (die Differenz zwischen) Tugenden und Sünden, die gut Vorgebildet (im Wissen über) die Âsravas, Samvara, um die Verwirklichung und Vernichtung (von Karman), das Thema von Handlungen[108], Fesseln, und endgültige Befreiung sind; die, ohne dass irgendjemand hinter ihnen steht[109], können nicht aus dem Glaubensbekenntnis der Nirgranthas durch Scharen von Göttern, Asuras, Nâgas, Suvarnas, Yakshas, Râkshasas, Kinnaras, Kimpurushas, Garudas, und Schlangen-Göttern verführt werden; die keine Zweifel haben, Skrupel oder Bedenken zu diesem Glaubensbekenntnis der Nirgranthas, aber ihre Bedeutung begriffen haben, seine Bedeutung erfasst, Informationen über ihre Bedeutung erhielten, seine Bedeutung feststellten,

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Sinn, und seine Bedeutung verstanden, dessen ganzes Knochenmark[110] durch ihre Liebe (für das Nirgrantha Glaubensbekenntnis) durchdrungen worden ist, gelobend, dass es einzig wahr ist, und alle anderen vergeblich. Sie halten den Riegel[111] (ihrer Tore) erhoben und ihre Türe offen, keinen Wunsch habend, ein fremdes Haus zu betreten oder seinen Serail. Sie halten die strikt das Pôsaha-Fasten auf dem vierzehnten und achten Tag des Monats, an gewissen Festtagen[112], und an Vollmond-Tagen. Sie versorgen die Nirgrantha Sramanas mit reiner annehmbarer Nahrung, Getränk, Leckereien und Gewürze, mit Kleidung, Almosen-Schalen, Decken und Besen, mit Drogen und Medikamenten, mit Hocker, Planken, Betten und Sofas. Sie reinigen sich durch das Ausüben der Silavratas und Gunavratas[113], die Viramana, die Pratyâkhyâna,

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Pôsaha-Fasten, und Einschränkungen, die sie gelobt haben, auszuführen[114]. (76)

Lebend auf diese Weise, sind sie viele Jahre Anhänger der Sramanas, und wenn sie dann krank werden, oder auch wenn sie nicht krank werden, verweigern sie Nahrung und unterlassen viele Mahlzeiten durch Verzicht auf Nahrung. Nachdem sie ihre Sünden gebeichtet und sie abgebüsst haben, und Perfektion erreicht haben[115], sterben sie zu ihrer vorgegebenen Zeit, um wieder als Götter geboren zu werden, in einer der Regionen der Götter (usw., alles wie in § 74, bis hin zu), es ist durch und durch wahr, und gut.

Dies ist die Erklärung des dritten Themas, nämlich der gemischten Zustand. (77)

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Er, der nicht Einstellung[116]  (von Sünde) ausübt, wird ein dummer Mensch genannt; er der Einstellung (von Sünde) ausübt, wird ein weiser Mensch genannt; er, der in einer Hinsicht Einstellung (von Sünde) ausübt und in einer anderen nicht, wird gesagt in einem Zustand von dem eines weisen Menschen, und dem eines törichten Menschen zu sein.

Das Verhalten von ihm, der nicht Einstellung von allen (Sünden) ausübt, ist das eines Mannes, der lebende Geschöpfe tötet; es ist unwürdig, (usw., alles hinunter bis zu) durch und durch unwahr, und schlecht.

Das Verhalten von ihm, der Einstellung von allen (Sünden) ausübt, ist das eines Menschen, der nicht lebende Geschöpfe tötet; es ist wert, rein, (usw., alles hinunter bis zu) durch und durch wahr und gut.

Das Verhalten eines Mannes, der in einer Hinsicht Einstellung von allen (Sünden) ausübt und in einer anderen nicht tut, ist

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das eines Mannes, der einige lebende Geschöpfe tötet und andere nicht tötet; er ist wert, rein, (usw., alles hinunter bis zu) durch und durch wahr und gut.[117] (78)

_______________________ _______________________

Diejenigen, die von uns behandelt worden sind, fallen unter die zwei Häupter (Hauptthemen): Verdienst und Schuld; (die erstere ist, wenn das Selbst) in Ruhe (ist), (letztere, wenn sie) in Störung (ist).

Nun die Erklärung für das erste Thema ist wie folgt:

Es werden dreihundertdreiundsechzig philosophischen Schulen[118] aufgezählt: jene der Kriyâvâda, jene der Akriyâvâda, jene der Aânikavâda, und jene der Vainayikavâda. Diese (Philosophen) lehren endgültige Glückseligkeit, sie unterrichten endgültige Befreiung, sie sprechen als Srâvakas, sie sprechen, als Lehrer von Srâvakas[119]. (79)

All these philosophers, founders of systems of their own, differing in intellect, will, character, opinions, taste, undertakings, and plans, formed one large circle, and every one of them stood in his place. Alle diese Philosophen, Gründer von ihren eigenen Systemen, abweichend in Verstand, Charakter, Meinungen, Geschmack, Unternehmen und Plänen, bilden einen großen Kreis, und jeder von ihnen stand auf seinem Platz.

Ein Mann ergriff ein Gefäss ziemlich voll mit

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glühenden Kohlen mit einer eisernen Zange, und sprach jene Philosophen, die Gründer von ihren eigenen Systemen, abweichend in Verstand, (usw., alles hinunter bis zu) Unternehmen und Plänen, in folgender Weise an: "Heighho! ihr Philosophen, (usw., alles hinunter bis zu) Unternehmen und Plänen! nehmt dieses Gefäss voll von glühenden Kohlen und haltet es für eine Minute in euren Händen! Aber ergreift es nicht mit einer Zange, noch löscht das Feuer aus, noch komme einer von eurem eigenen Glauben zu Hilfe oder eines fremden Glaubens (durch das Feuer auslöschen, usw.); aber fair und ehrlich[120], ohne irgendeinen Trick verwendend, streckt eure Hände aus." Mit diesen Worten, ergriff der Mann das Gefäss ziemlich voll von glühenden Kohlen mit einer eisernen Zange und (bot an), es in die Hände der Philosophen zu legen. Aber die Philosophen, (usw., alles hinunter bis zu) Unternehmen und Plänen, hielten ihre Hände zurück. Auf dies sprach der Mann alle Philosophen, (usw., alles hinunter bis zu) Unternehmen und Plänen, in folgender Weise an: "Heighho, ihr Philosophen, (usw., alles hinunter bis zu) Unternehmen und Pläne! Warum haltet Ihr Eure Hände zurück? " "Unsere Hand wird verbrannt werden." "Was dann, wenn sie verbrannt wird?" "(Wir werden) Schmerzen (leiden)." "Weil ihr Angst vor Schmerzen habt, halten ihr eure Hände zurück!" (So sind alle Geschöpfe abgeneigt zu Schmerzen). Dies ist ein Grundsatz von allgemeiner Geltung[121], es ist eine wahres Grundgesetz, eine religiöse Überlegung[122]; diese Maxime, dieser Grundsatz, diese religiöse Überlegung gilt in Bezug auf jedes (lebende Wesen). Daher diejenigen Sramanas und Brâhmanas die sagen, dass alle Arten von lebenden Wesen können geschlagen werden oder mit Gewalt behandelt oder missbraucht oder gequält

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oder des Lebens beraubt, werden in der Zeit[123] die kommt, Schneiden oder Durchbohren leiden, werden erfahren Geburt, Alter, Tod, Empfängnis in der Gebärmutter, den Kreis der Geburten, Regeneration, Existenz als ein Fötus, die ganze Skala der weltlichen Existenzen und unter einer Vielzahl von Schmerzen[124] leiden, (80)

Sie werden viele Male Strafe durchlaufen, Herausziehen der Haare, Bedrohungen, in Eisen[125] legen, (usw., ähnlich wie in § 63, alles herunter bis zu) herumwirbelnd; (sie werden Zeuge) des Todes ihrer Mütter, Väter, Brüder , Schwestern, Söhne, Töchter und Schwiegertöchter; (sie werden erfahren) Armut, Pech, Gesellschaft verhasster Leute, Trennung von denen, die sie lieben, Elend und Verzweiflung; sie werden wieder und wieder umherwandern in der anfanglosen und endlosen, riesigen Wildnis des vierfachen Samsâra. Sie werden nicht erreichen, Vollkommenheit, (usw., alles hinunter bis zu) setzen nicht ein Ende zu allem Elend. -- Dies ist ein Grundsatz von allgemeiner Geltung, (usw., alles bis hinunter zu) gilt in Bezug auf alle (lebenden Wesen). (81)

Aber jene Sramanas und Brâhmanas die sagen, dass alle Arten von lebenden Wesen geschlagen werden sollten, usw., werden in der Zeit die kommt, nicht Schneiden, usw. leiden. Sie werden nicht viele Strafen erleiden, (usw., alles genau das Gegenteil von dem, was in den §§ 80, 81 gesagt worden ist, hinunter zu) setzen ein Ende zu allem Elend. (82)

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So jene Wesen, die die ersten zwölf Arten von Handlungen[126] ausüben, haben nicht erreicht Vollkommenheit, (usw., alles hinunter zu) haben nicht, noch tun, noch werden ein Ende zu allem Elend setzen. (83)

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Aber jene Wesen, die die dreizehnte Art von Handlung ausüben, haben Vollkommenheit erreicht, (usw., alles hinunter bis) haben gesetzt oder setzen, oder werden ein Ende zu allem Elend setzen. (84)

So ein Mönch, der seiner Seele’s Gute und Nutzen erlangt, der sich selbst bewacht, der (die Funktionen) seiner Seele (gut leitet), der sich selbst gut bemüht, der sich selbst schützt (vom Übel), der auf sich selbst achtsam ist, der sich selbst rettet (vor dem Samsâra), sollte seine Seele abhalten (von den zwölf Arten von Sünden zu begehen). (85)

So sage ich.

Ende der zweiten Vorlesung genannt "ÜBER TÄTIGKEIT"

nächste SEITE     ZWEITES BUCH DRITTE VORLESUNG genannt "WISSEN VON NAHRUNG"


 

[1] Mit der Ausnahme der fünften und sechsten Vorlesung, ist das ganze Buch (srutaskandha) in Prosa. Ich habe in der Unterteilung der Vorlesungen an der Bombay gezeigten Auflage festgehalten, die im Großen und Ganzen mit dem der meisten MSS.

[2] Die Vorlesungen dieses Buches werden, gemäss dem Niryukti, Große (mahâ) Vorlesungen, genannt.

[3] Kiriyâthânê = kriyâsthânam, buchstäblich, das Thema von Tätigkeit

[4] engl. merit and demerit, kann auch übersetzt werden Verdienst und Fehler oder Stärken und Schwächen

[5] Upasânta und anupasânta

[6] Vibhaga, mehr wörtlich, Fall

[7] Dandasamâdâna, erklärt pâpôpâdâna

[8] Ein Unterschied wird zwischen fühlend (anubhavanti) und wissend (vidanti) gemacht: (1) die sañgñins oder vernünftige Wesen fühlen und kennen Eindrücke; (2) nur die Siddhas kennen sie; (3) die Wesen ohne Denkvermögen fühlen sie nur; (4) Dinge ohne Leben weder kennen noch fühlen sie Empfindungsfähige Wesen sind die in den Nummern 1 und 3.

[9] Oder Missgeschick, Unfall

[10] Ansicht; Standpunkt (nicht alle Standpunkte berücksichtigend)

[11] Vergleiche Âkârâga Sûtra II, 2, 3, Seite 133, Vers 18, Anmerkung 1. One MS. Eine MS. liest êraga für paraga. Êraka ist der Name eines Rohrs.

[12] Môksha ist der Name eines Baumes = mushkaka. Die Âkârâga Sûtra und eine unserer MSS. haben môraga, Pfauenfedern. Aber das ist hier fehl am Platz.

[13] Kukkha ist eine weiße Seerose. Die Âkârâga Sûtra hat kukkaka = kûrkaka, Pinsel.

[14] Pakkaka in der Âkârâga Sûtra

[15] oder einer Gruppe von Bäumen

[16] Eine nahezu identische Aufzählung von Plätzen erfolgt in Âkârâga Sûtra II, 3, 3, Seite 145, Vers 2. Die Wörter in Klammern scheinen zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt zu sein, denn  Sîlâka kommentiert nicht über sie, und erwähnt ausdrücklich zehn Plätze. Sie sind im Allgemeinen in der Folge unterlassen, wenn die gleiche Textstelle wieder auftritt.

[17] Akasmâddandê. Die Kommentatoren bemerken, dass das Wort akasmât in Magadha von den Menschen wie im Sanskrit ausgesprochen wird. Die Tatsache ist, dass wir hier und am Ende des nächsten Absatzes die Schreibweise akasmât antreffen, während in der Mitte des Abschnitts es akamhâ geschrieben wird, welches die wahre Prâkrit Form ist.

[18] Paspalum Sobriculatum

[19] Sie sind im Text als Syâmakam trinam, mukundaka vrîhiûsita, und kâlêsuka spezialisiert. Nur die beiden ersten sind in unseren Wörterbüchern erwähnt.

[20] In der Dipikâ wird der folgende versus memorialis angegeben, in welchem die im Text erwähnten Namen der Orte definiert sind: grâmô vrityâ vritah syân nagaram urukaturgôpurôdbhâsisôbham khêtam nadyadrivêshtam parivritam abhitah kharvatam parvatêna | grâmair yuktam matambam dalitadasasataih (?) pattanam ratnayônir drônâkhyam sindhuvêlâvalayitam atha sambâdhanamdrisrige || Es wird gesehen werden, dass die Bedeutung dieser in diesem Vers gegeben Begriffe unterscheidet sich von den in Uttarâdhyayana SEITE 176 gegebenen Anmerkungen 3-11 unterscheidet

[21] oder Sichtfehler

[22] Die gleiche Stelle kommt vor Kalpa Sûtra, Leben der Ginas, § 92, Teil I, SEITE 249.

[23] Dies sind die acht Arten von Stolz, madasthânâni.

[24] Es besteht noch eine neunte Art von Stolz als Sammelbegriff für alles andere, das sich im Herzen in Stolz wandeln kann, z.B. bei einer Erzählung eigener Heldentaten oder Ereignisse sich über andere erhoben fühlen. Wenn bei Lob sein Herz sich erhebt und bei Spott sich gekränkt fühlt, hat Stolz noch nicht bezwungen und muss noch an sich mental arbeiten, bis das Herz im Gleichgewicht bleibt. Vgl. Psalm 1 Vers 1 (nicht umsonst an dieser 1. Stelle als Thema gewählt!) Man sollte nicht spotten, nicht andere bewirken zu spotten, noch zustimmen, wenn andere Spotten (um jemanden zu kränken). ΑΏ

[25] auch solche Vorteile, die man sich erkauft oder andere Vorteile, die man schon dank der Kaste, usw. besitzt, ausnützt und freiwillig angebotene Vorteile zulässt

[26] Wenn ich schlussendlich geschafft habe in diesem weltlichen Leben diesen Stolz zu bezwingen, ich den Weg zur Besitzlosigkeit, Gewaltlosigkeit, Keuschheit freiwillig, gerne und mit Wissen, dass dies alleine aus dem samsâra (Wiedergeburten) führt, ich noch die Klippe des Stolzes der frommen Art, hier aufgezählt an vierter Stelle, zu umschiffen habe, mich nicht über andere erhoben zu fühlen, selbst wenn man das Wissen erreicht hat und mystische Kräfte offenbart worden sind, „der vorletzte Vorhang sich gehoben hat“. ΑΏ

[27] Das Original hat kâyam, den Körper

[28] Nettêna = nêtrêna. Der Kommentator sagt, dass es ein bestimmter Baum ist; aber ich denke, die übliche Bedeutung von nêtra, nämlich Seil, passt besser.

[29] Pitthimamsî, wörtlich, wer das Fleisch des Rückens isst.

[30] Anârya

[31] Salya

[32] die engl. Übersetzung hat hier "oder"

[33] Pakkâyâti, pratyâyâti. Dîpikâ: avisvâsyatayâ pratyâyâti prakhyâtim yâti.

[34] Betreffend der vierfältigen Teilung von Rede siehe oben, SEITE 335, und Teil I, Uttarâdhyayana SEITE 150, Anmerkung 2

[35] Die Bedeutung ist, dass Brahmanen es ein Kapitalverbrechen erklären, einen Brahmanen zu töten, aber ein verzeihliches Verbrechen, einen Sûdra zu töten

[36] Tammûyattâe = tamômûkatvêna, erklärt entweder blind von Geburt, oder absolut dumm oder unwissend

[37] Die Karman der letzten zwölf Arten von Sünden werden sâmparâyika genannt (siehe SEITE 298, Nr. 3). Es hält am Atman fest, bis es vernichtet wird; es ist ein dauerhaftes Karman, während das im nächsten Absatz beschriebene von einer momentanen Existenz ist.

[38] Iriyâvahiya = îryapathika oder airyapathika. Der Begriff îryapatha bedeutet wörtlich, Art zu gehen (vgl. Âkârâga Sûtra II, 1, 3, SEITE 136 ff.), aber technisch bezeichnet es die Handlungen, aus welchem das Leben eines fehlerfreien Asketen besteht, und airyapathika, daher, ist das von ihm untrennbare Karman.

[39] Der Text besteht aus einer Reihe von technischen Begriffen, von denen viele bereits erläutert worden sind. Ich übernehme hier die Erklärung in der Übersetzung. Für weitere Einzelheiten siehe Bhandarkar Report, SEITE 98

[40] Îryâsamita (vgl. Titel Âkârâga Sûtra II, 1, Vorlesung 3, SEITE 136 und Uttarâdhyayana, 24. Vorlesung, Vers 2, SEITE 129)

[41] Bhâshâsamita (vgl. Titel Âkârâga Sûtra II, 1, Vorlesung 4, SEITE 149 und Uttarâdhyayana, 24. Vorlesung, Vers 2, SEITE 129)

[42] Êshanâsamita (vgl. Uttarâdhyayana, 24. Vorlesung, Vers 2, SEITE 129 und im Detail 24. Vorlesung Vers 12, Anmerkung 7, SEITE 131,)

[43] Bhândamâtrâdânanikshêpanasamita

[44] Ukkâra-prasravana-slêshma-galla-srighâna-parishthâpanikâ-samita (vgl. Âkârâga Sûtra II, 10. Vorlesung, SEITE 180 ff.)

[45] Manah-, vâk-, kâya-samita

[46] Manah-, yak-, kâya-gupta

[47] Eine nahezu identische Textstelle findet sich in der Uttarâdhyayana XXIX, § 71, oben, SEITE 172

[48] Diese typische Textstelle wird hier wiederholt obwohl es offensichtlich fehl am Platz ist. (Vermutlich so zu verstehen, dass jegliche Handlung schlechtes Karman erzeugt, selbst das Bewegen einer Wimper, auf dass niemand in den Stolz verfällt und denken mag, besser als andere und frei von Karman zu sein. ΑΏ)

[49] Nicht nur dieser Absatzes, sondern auch alles das bis auf den letzten Absatz folgt, scheint eine spätere Zutat zu sein. Denn im letzten Absatz wird das in den §§ 1-27 behandelte Thema wieder aufgenommen und zu seiner Schlussfolgerung gebracht. Nach dem Zusatz §§ 25-27 wird eine separate Abhandlung über das Hauptthema eingefügt §§ 28-60 (28-57 über Schuld, 58-59 über Verdienst, § 60 über einen gemischten Zustand); nach diesem folgt eine ähnliche Abhandlung §§ 61-77 (61-68 über Schuld, 69-74 über Verdienst, 75-77 über einen gemischten Zustand). In § 78 haben wir wieder eine Ergänzung, und §§ 79-82 enthalten eine weitere Ergänzung (oder vielleicht zwei). §§ 83-85 geben die Schlussfolgerung der ersten Abhandlung (§§ 1-24) und müssen ursprünglich unmittelbar nach § 24 gefolgt sein. So haben wir hier, abgesehen von einigen Anlagen, drei verschiedene Original-Abhandlungen über das gleiche Thema, sehr ungeschickt zusammengefügt, um eine kontinuierliche Vorlesung zu bilden.

[50] Z.B. das Lachen der Affen

[51] Lakshana. Die gemeinten mystischen Zeichen sind die svastika usw.

[52] Vyañgana. Die Samen sind Sesam, Bohnen, usw.

[53] Kâkinî, wiedergegeben ratna im Kommentar.

[54] Âtharvanî

[55] Pâkasâsanî = indragâla

[56] Mrigakakra

[57] Nach der Kommentierung lehrt die Vaitâlî Kunst durch Zauber einen Stock zu erheben (? dandam utthâpayati, vielleicht um eine Strafe, auf jemanden zu legen); und die Ardhavaitâlika, um ihn zu entfernen. In Pâli vêtalam ist die magische Kunst Tote durch Zauber zum Leben zu bringen, siehe Childers' Dictionary of the Pâli Language, sub voce (sub voce = unter dem Wort, Überschrift; siehe im Wörterbuch. Abgekürzt s.v.). Demgemäss gebrauchten die Zauberer und Moses die Vaitâlî Zauberkunst s. 2. Moses 7. Vers. 9ff. und Jesus Christus die Ardhavaitâlika Zauberkunst s. Joh. 11, Vers 1 ff.

[58] Âyamanim, es ist in einigen MSS. und in den Kommentaren weggelassen.

[59] Vipratipanna

[60] Sôvariya, übersetzt saukarika

[61] d.h. er wird in einem der niedrigen Existenzzyklusse geboren werden.

[62] Khaladânêna vâ surâthâlaêna vâ. Meine Übersetzung ist Vermutung

[63] in der engl. Übersetzung verkürzt wiedergegeben, wie auch bei nachfolgendem Vers

[64] Guna; ausgelassen im gedruckten Text

[65] Akkharâê apphâlettâ bhavai = apsarâyâs kaputikâyâs âsphâlayitâ bhavati. Ich bin nicht sicher, ob ich den Sinn getroffen habe; apsara wird vielleicht aus apasârayati abgeleitet, das Wort fehlt in unseren Wörterbüchern.

[66] Vergleiche Kalpa Sûtra. Leben der Ginas, § 66, Anmerkungen. Unser Kommentator erklärt die prâyaskitta (sühnenden Handlungen) als Zeremonien zur Bekämpfung schlechter Träume.

[67] Vergleiche Kalpa Sûtra, Leben der Ginas, § 14, Teil I, SEITE 223.

[68] „die südliche Region od. Gegend“ ist also die Metapher für Übeltäter, Höllenbewohner; s. auch nächste Anmerkung und vgl. Uttarâdhyayana 26. Vorlesung, Seite 134, Vers 15; Âkârâga Sûtra II, 15. Vorlesung, Seite 190, Vers 4; Seite 191, Vers 6; Seite 194, Vers 17; Seite 198, Vers 22

[69] Denn nach den Kommentaren ist die schlimmste von allen Regionen der Süden, der schlimmste Zustand des Seins, der von Höllenbewohner, und die dunkle Doppelwoche ist die schlechte Hälfte des Monats.

[70] Thânê = sthânam

[71] Liebe von weltlichen Genüssen, Freuden und Vergnügungen, auf Kosten von lebenden Wesen, beweglichen und unbeweglichen

[72] Diese Worte sind in der 2. Person Singular des Imperativs, welche, gemäss nini III, 4, 2, verwendet werden können, um eine wiederholte oder gewohnheitsmässige Handlung auszudrücken.

[73] Oder ‚unbesonnen’

[74] Utkuñkana

[75] Beachte: ‚Farben’ ist die Metapher für Leidenschaften

[76] Gilli, purushadvayôtkshiptâ ghôllikâ.

[77] Thilli, erklärt: ein Fahrzeug, gezogen durch ein Paar von Maultieren, aber nach Leumann s.v., Sattel.

[78] Sîyasandimâniyâ, erklärt sibikâvisêsha

[79] Mâsha ist ein Gewicht von Gold

[80] indische Geldwährung: 1 Rupie = 100 Paisas (1977)

[81] Eine Reissorte

[82] Eine Hülsenfruchtsorte oder Linsen

[83] Eine Schminkbohnensorte

[84] Wahrscheinlich Dolichos Sinensis

[85] Eine Hülsenfruchtsorte, Dolichos Uniflorus

[86] Ich kann diese Pflanze nicht bestimmen, unsere Wörterbücher enthalten dieses oder ein ähnliches Wort nicht.

[87] Dieses Wort sollte vielleicht in zwei Teile geteilt werden; êlâ sind Kardamom, aber was mikkha ist, kann ich nicht sagen

[88] Bhâgilla = bhâgika, jemand der den sechsten Teil der Produkte (z.B. der Landwirtschaft) von der Arbeit bekommt, für die er gemietet wird.

[89] eine deutsche Übersetzung dieses engl. Wortes „stocks“ ist mir nicht geläufig; es bezeichnet eine Vorrichtung bestehend aus einem schweren Holzrahmen mit Löchern, um die Fussknöchel zu beschränken und manchmal die Handgelenke, früher für Bestrafung verwendet.

[90] Die folgenden beiden Worte, vêgakkhahiya und agakkhahiya, kann ich nicht übersetzen.

[91] Vgl. § 55

[92] Vgl. § 21

[93] Diese Worte aus dem Ende des Absatzes sind hier zugeführt zu werden, oder vielmehr ist die folgende Textstelle wurde in der SEITE 376 Mitte des Satzes eingefügt worden, so dass er offenbar in zwei (Teile) geschnitten ist, woraus dem ersten das Verb fehlt.

[94] Es gibt offensichtlich ein Wortspiel in den drei Worten vagga, paka, ayasa, denn sie bedeuten auch Stahl, Schlamm, Eisen. Vgl. diese Worte im Zusammenhang der Verwendung der ehernen Materialien in Bezug auf das Verletzen von lebenden Wesen z.B. in Kriegen: Stahl=Sünde; Schlamm=Schuld, Eisen=Schande

[95] Muim or sâyam or suim. The Dîpikâ hat sruti. Die folgenden Worte sind rati, dhriti, mati.

[96] Vgl. § 56 und Anmerkung 1 auf SEITE 372

[97] Die gleiche Stelle erscheint, sinngemäß in der Kalpa Sûtra, Leben der  Ginas, § 118, siehe Teil I, SEITE 261, und Anmerkungen 1 und 2.

[98] Der Autor der Dîpikâ bietet verschiedene Interpretationen dieser Unterteilung von Hindernissen an, die offenbar Vermutungen sind und nicht auf einer soliden Überlieferung gründen. In der parallelen Textstelle der Kalpa Sûtra, § 119 ist die Aufteilung nach: Materie, Raum, Zeit und Einflüssen.

[99] Der Autor des Dîpikâ besagt, dass solche Mönche am Morgen betteln.

[100] Âkârâga Sûtra II, 1, SEITE 88 ff.

[101] Lagandasâinô. Sie liegen in einer solchen Stellung, daß nur ihre Fersen und Kopf oder der Rücken den Boden berühren

[102] Ich lasse agattayâ oder agamayâ weg, welches nicht in der Dîpikâ erklärt wird. (noch herauszufinden! ΑΏ)

[103] Grâmakantaka, entweder den angetroffenen Missbrauch in den Dörfern, oder die Gegenstände der Sinne (indriyagrâma).

[104] Bhayantârô bhavanti. Bhayantârô wird erklärt: Wer geht (gantârah) von bhava nach Môksha.

[105] Die folgende Beschreibung enthält Textstellen, immer wieder in der Kalpa Sûtra, §§ 14, 15 wiederkehrend

[106] Karnapîtha

[107] Sîlâka sagt in Bezug auf § 76: "Die MSS. des Textes weichen in der Regel voneinander an dieser Textstelle ab; der in der Tîka kommentierte Text, stimmt nicht mit der von irgendeiner MS. überein. Ich kommentiere daher über den gesichteten Text in einer MS. Wenn also nicht mein Text nicht übereinstimmt mit der (des Lesers) sollte er nicht beunruhigt zu sein." All the MSS. Alle die MSS., die ich verwende haben den gleichen Text, diesen des Kommentators. Es ist charakteristisch über die Weise, in der Harshakula, der Autor der Dîpikâ, arbeitete, dass er Kopien Sîlâka's obige Bemerkung mit einigen sprachlichen Änderungen kopiert.

[108] Kriyâdhikarana

[109] Asahâyâ (seelische, geistige, moralische Unterstützung? Ev. kann ein Wörterbuch genau aufklären)

[110] Hier fügt der Kommentator die folgende Geschichte ein: in gagriha lebte ein in magischen Künsten bewanderter Mönch; er entführt jede Frau, die er sah. Auf das Beschweren der Bürgerinnen und Bürger über die Vergewaltigung, der König entschloss sich, den Mann herauszufinden und zu bestrafen. Ihn ihn endlich am fünften Tag erblickend, ging der König ihm nach, bis der Mönch in einem hohlen Baum des Parks verschwand, der zu einem unterirdischen Raum führte. Der König folgte und tötete ihn. Er befreite alle Frauen, die der Mönch gefangen hatte. Aber eine von ihnen wollte nicht wieder zu ihrem Mann zurückkehrten, hoffnungslos in Liebe zu ihrem Verführer verfallen. Auf Anraten einiger weisen Menschen wurde sie zum trinken des Mönchs (zerstoßene) Knochen gemischt mit Milch gebracht. Dies nahm den Zauber von ihr und heilte sie von ihrer seltsamen Leidenschaft.

[111] Ûsiyaphaliha = ukkhritaparigha. Der Kommentator verwfehlt phaliha für spatika, und arbeitet vergeblich um einen guten Sinn auszumachen.

[112] Uddishta

[113] Betreffend Gunavratas Bhandarkar siehe  Bhandarkar's Report, 1883, 1884, SEITE 114. Die Sîlavratas sind offenbar identisch mit der Anuvratas, ebenda. Hoernle übersetzt diese Stelle: durch Übungen in den moralischen Beschränkungen (aufgezwungen) von den religiösen Gelübden als auch in den (gewöhnlichen) Enthaltungen und (speziell) Pôsaha-Enthaltungen. Uvâsaga Dasâo, Übersetzung, SEITE 41.

[114] Die gleiche Textstelle erscheint unten, 7, 4, und Aupapâtika Sûtra, § 124. Upâsakadasâ, § 66

[115] Samâdhi, welches anderswo durch môksha erklärt wird, aber in unserem Fall kann es nicht endgültige Befreiung sein, sondern ein Zustand der Reinheit der Seele.

[116] Virati

[117] hier fehlt die genauere Unterscheidung, dass er in der anderen Hinsicht durch und durch unwahr, und schlecht ist. Ev. Fehler der Übersetzung oder des Schreibers vom MS. ΑΏ

[118] Laut den Kommentatoren gibt es 180 Schulen von Kriyâvâdins, 84 von Akriyâvâdins, 67 von Aânikavâdins, und 32 der Vainayikavâdins. Diese Zahlen sind durch Berechnung gekommen, nicht durch tatsächliche Beobachtung. Z.B. die 180 möglichen Schulen der Kriyâvâdins sind in der folgenden Weise berechnet. Die neun Kategorien der Gainas sind: gîva, agîva, âsrava, samvara, nirgarâ, punya, pâpa, bandha, and môksha. Jede von ihnen kann angesehen werden als svatah and paratah, als nitya und anitya mit Hinblick auf kâla, îsvara, âtma, niyati, and svabhâva Durch Multiplikation von 9 nacheinander mit 2, 2, 5, finden wir 180 als die Zahl der möglichen Schulen Kriyâvâdins.

[119] Das heißt, sie lernen, diese Irrlehren von ihren Lehrern, und lehren sie ihren Schüler.

[120] Niyâgapadivanna

[121] Tulâ

[122] Samôsarana = samavasarana, erklärt: dharmavikâra, nämlich vom wahren Sprichwort: âtmavat sarvabhûtâni yah pasyati sa pasyati.

[123] Âgantu

[124] Kalakalîbhâva

[125] Ketten

[126] Beschrieben in §§ 5-21. Siehe SEITE 365, Anm. 3