SEITE 261 [Fortsetzung] Jainismus Titel Inhalt voriges Kapitel Druckversion dieser Seite in Pdf
Ein Mann hält sich für einen Helden, solange er den Feind nicht erblickt, ebenso wie Sisupâla (bevor er) den tapfer-kämpfenden, großer Krieger (erblickte)[3]. (1)
Sie gehen nach vorn an die Spitze des Kampfes; aber wenn der Kampf begonnen hat, wird die Mutter ihren Sohn nicht erkennen begonnen, und er wird durch seinen Feind verstümmelt werden. (2)
So ein Anfänger, der noch nicht Schmerzen gelitten hat und noch nicht an eines Bettlers Leben gewohnt ist, hält sich für einen Held, bis er Einschränkungen[4] ausübt. (3)
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Wenn sie während des Winters vor Kälte und Zugluft leiden, werden die Schwachen entmutigt wie Kshattriyas, die ihr Königreich verloren haben. (4)
Wenn sie von der Hitze des Sommers leiden, traurig und durstig, werden die Schwachen entmutigt wie Fische im seichten Wasser. (5)
Es ist schmerzlich, nie etwas zu nehmen, nur was frei gegeben ist, und Betteln ist eine besondere[5] Aufgabe. Gewöhnliche Leute sagen, dass (Männer Mönche werden), weil sie nicht arbeiten wollen und kläglich sind. (6)
Schwache Männer, die nicht in der Lage sind diese Beleidigungen in Dörfern oder Städten (zu ertragen), werden entmutigt wie Feiglinge in der Schlacht. (7)
Vielleicht wird ein knurrender Hund einen hungrigen Mönch beißen; in diesem Fall werden die Schwachen entmutigt werden wie Tiere verbrannt durch Feuer. (8)
Einige, die (die Mönche) hassen, beschimpfen sie: "Diejenigen, die eine solch (elendes) Leben führen (wie Mönche), sühnen, aber (für ihre Sünden in einem früheren Leben)." (9)
Einige nennen sie Namen, wie "nackt, niedrigster von Bettlern, Kahlkopf, krätzig, schmutzig, widerlich." (10)
Diejenigen, die sich in dieser Weise verhalten und es nicht besser wissen, gehen von der Finsternis zu völliger Dunkelheit, als Narren und eingehüllt in Täuschung[6]. (11)
Wenn gestochen von Fliegen und Mücken, und unfähig (zu ertragen) das Stechen von Gras, (werden sie zu zweifeln beginnen), "Ich habe nicht die nächste Welt gesehen, alles kann mit dem Tod enden[7]!" (12)
Einige schwache Menschen, die leiden vom Ausrupfen der Haare, und die nicht in der Lage sind, ihre Keuschheit zu bewahren, werden entmutigt werden wie Fisch von einem Speer durchbohrt[8]. (13)
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Einige niedrige Menschen, die ein Leben des Frevels führen und ketzerische Meinungen unterhalten, abhängig von Liebe und Hass sind, verletzen einen Mönch. (14)
Einige Narren in den peripheren Ländern halten einen frommen Mönch für einen Spion oder einen Dieb, binden ihn, und beleidigen ihn mit bösen Worte. (15)
Ein schwacher Mönch mit einem Stock oder einer Faust oder einer Frucht verletzt worden, erinnert sich an seine (netten) Beziehungen, so wie eine Frau, die gerade in einer Leidenschaft (ihren Mann und Haus) verlassen hat. (16)
Alle diese Härten sind schwer zu ertragen; die Schwachen kehren zu ihrem Haus zurück (wenn sie sie nicht ertragen können), wie mit Pfeilen eingedeckte Elefanten (niederfallen). (17)
So sage ich.
Ende des ersten Kapitels der dritten Vorlesung des ersten Buches
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[1] Srutaskandha. Sein Sanskrit-Titel erwähnt durch Sîlâṅka ist Gâthâshô dasaka, d.h. das Buch, dessen Sechzehnte Vorlesung Gâthâ genannt wird. Es ist erwähnt in der Uttarâdhyayana XXXI, 13 durch den Namen der sechzehn Gâthâs, siehe oben, SEITE 182.
[2] Vergleiche Uttarâdhyayana II, SEITE 9 ff.
[3] Nämlich Krishna. Krishna's Sieg über Sisupâla wird in der Mahâbhârata, Sabhâparvan, Sisupâlavadha (achter Parvan) erzählt. Es bildet das Thema von Mâgha's berühmtem Gedicht Sisupâlavadha.
[4] Lûham = rûksham, d.h. samyamam, Kontrolle.
[5] Engl. „liard“ habe ich hier nur mutmasslich mit ‚besonders’ übersetzt. Gemeint ist hier wohl, dass nach den Regeln zu betteln verschiedene Entsagungen ertragen werden müssen, wie gerade die hier aufgezählte, auf alle Fälle muss um richtig zu Betteln, Stolz, Spott und Scham überwunden werden. ΑΏ
[6] Vergleiche I, 1, 1, 14.
[7] Vergleiche I, 3, 3, 6
[8] Kêtana, vielleicht "erwischt mit dem Haken."