SEITE 101                                                                                         Jainismus  Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                             Uttarâdhyayana Sûtra

Seine Füße verehrend und ihn auf seiner rechten Seite behaltend (er setzte sich nieder), weder zu weit weg noch zu nahebei, und fragte ihn, mit seinen gefalteten Händen: (7)

"Obwohl ein junger Edelmann, bist du in den Orden eingetreten; in einem Alter fit für Vergnügen, bemühst du dich als ein Sramana, O Asket; ich will hören, wie du das erklärst." (8)

"Ich bin ohne einen Beschützer, O großer König; es gibt niemanden, der mich zu schützen, ich kenne keinen Freund noch einen, der Anteilnahme mit mir hat." (9)

Dann König Snika, der Herrscher von Magadha lachte: "Wie sollte es niemanden geben, einen so kultivierten wie du zu schützen?" (10)

"Ich bin der Beschützer von religiösen Menschen[1]; O Mönch; genieße Vergnügungen zusammen mit deomem Freunden und Verwandten; denn es ist eine seltene Gelegenheit, als ein menschliches Wesen geboren zu werden." (11)

"Du selbst bist ohne einen Beschützer, Snika, Herrscher von Magadha; und wie du ohne einen Beschützer bist, wie kannst du jemand anderes schützen?" (12)

Als der Heilige diese beispiellosen Rede an den König gerichtet hatte, der sehr bewegt und erstaunt war, und geschlagen vor Erstaunen, (antwortete er)[2]: (13)

"Ich habe Pferde, Elefanten, und Untertanen, eine Stadt und einen Palast, Macht und Kommando: genieße menschliche Vergnügungen." (14)

"Im Besitz von so großen Mitteln, welche dem Besitzer erlauben, alle Vergnügungen zu geniessen, wie könnte er

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[1] Bhadantânam

[2] Das Verb fehlt in diesem Vers, und es gibt eine scheinbare Tautologie in den Worten, wie sie jetzt stehen. Dies ist ein offensichtliches Zeichen einer Abänderung im Text, welchen, jedoch, ich nicht durch eine plausible Vermutung zu entfernen weiß.