SEITE 118                                                                                       Jainismus  Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                             Uttarâdhyayana Sûtra

"Pfui über euch, berühmter Ritter, der das erbrochene Getränk wegen dieses Lebens willen schlürfen will; es wäre besser für dich zu sterben[1]." (42)

"Ich bin die Tochter des Bhôga-Königs[2], und du bist ein Andhakavrishni; in einer adeligen Familie geboren worden, lass uns nicht wie Gandhana Schlangen[3] werden; übe entschlossen Selbstkontrolle aus! (43)

"Wenn du dich sofort in jede Frau, die du siehst verliebst, wirst du ohne Halt wie die Hatha-Pflanze[4], getrieben vor dem Wind. (44)

"Wie ein Hirte oder ein Halter von Waren die Sachen nicht besitzt (er hat darauf Acht), so wirst du nicht wirklich Sramanahood besitzen." (45)

Nachdem er diese gut gesprochenen Worte der tugendhaften Frau gehört hat, kehrte er zum Gesetz zurück wie ein mit dem Haken getriebener Elefant [5]. (46)

Beschützt in Gedanken, Worten, und Handlungen, seine Sinne unterwerfend und die Gelübde haltend, praktizierte er während des gesamten Lebens wahre Sramanaschaft. (47)

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[1] Die Verse 42, 43, 44, 46 sind in den Dasavaikâlika Sûtra II, 7-10 erhalten worden, siehe Ausgabe Leumann von diesem Sûtra zitiert im Vermerk, SEITE 116. Eine versrythmische deutsche Übersetzung wird an der gleichen Stelle gefunden werden.

[2] Über die Bhôgas siehe SEITE 71, Anmerkung 2. Es ist hier vielleicht falsch geschrieben für Bhôga. In der Vishnu Purâna, Kamsa, Ugrasêna's Sohn wird zweimal Bhôgarâga genannt (siehe Übersetzung Wilson's, hg. Hall, vol. IV, SEITE 260, 271), im Widerspruch zu der gewöhnlichen Tradition, welche ihn zu einem Andhaka macht, vergleiche Patañgali über Pânini IV, 1, 114.

[3] Es wird gesagt zwei Arten von Schlangen zu sein, die gandhana und die agandhana. Die ersteren können gefertigt sein, um das Gift aus der Wunde zu saugen, die sie zugefügt haben, die anderen wollen lieber sterben als dies zu tun. Vgl. Leumann, loc. Leumann, loc. cit., SEITE 597, Anm .*

[4] Pistia Stratiotes, eine Wasserpflanze (kommt in tropischen Gebieten vor, an Ufern zu finden, mit Wind, jeder Strömung oder Hochwasser schwimmen sie weiter, bis sie wieder an ein neues Ufer angeschwemmt werden. ΑΏ)

[5] Dêvêndra bezieht sich hier auf die Geschichte der Nûpurapandita, von welcher er einen kleinen Teil in Prâkrit gibt. Die ganze Geschichte wird erzählt im Parisishtaparvan von Hêmakandra, siehe die Einleitung zu meiner Ausgabe dieses Werks in der Bibliotheca Indica.