SEITE 165 Jainismus Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung Uttarâdhyayana Sûtra
Art Gesinnung erhält er Reinheit des Charakters und Freiheit von Angst. (17)
18. Durch Studium zerstört er das Karman, welches richtiges Wissen behindert. (18)
19. Durch die Schilderung der heiligen Texte, erhält er Zerstörung von Karman, und trägt zum bewahren der heiligen Kunde bei, wobei er das Gesetz der Tîrtha[1] erwirbt, das wiederum führt ihn zu der vollständigen Zerstörung von Karman, und zur endgültigen Vernichtung der irdischen Existenz. (19)
20. Durch die Befragung (des Lehrers) kommt er zu einem richtigen Verständnis der Sûtra und seiner Bedeutung, und er macht Schluss mit dem Karman, das Zweifel und Täuschung erzeugt. (20)
21. Durch Wiederholung reproduziert er die Klänge (z.B. Silben) und übergibt sie dem Gedächtnis. (21)
22. Durch Nachdenken (über was er gelernt hat) lockert er den festen Halt, welchen die sieben Arten von Karman, mit Ausnahme der Âyushka[2] (auf die Seele haben); er verkürzt ihre Dauer, wenn sie eine lange zu sein war; er mildert ihre Macht, wenn sie intensiv war; (er senkt ihren Wirkungskreis wenn sie eine breite war)[3]; er kann entweder Âyushka-karman oder nicht erwerben, aber er sammelt nicht mehr Karman an, welches
[1] Nach den Kommentaren sind durch Tîrtha die Ganadharas gemeint.
[2] Betreffend die acht Arten von Karman, siehe XXXIII, 2 und 3, SEITE 192. Âyushka ist dieses Karman, welches die Länge der Zeit bestimmt, welche man zu leben (hat). Eine etwas andere Erklärung für dieses Karman wird gegeben von Bhandarkar, loc. cit., SEITE 97, Anmerkung.
[3] Die betreffende Stelle ist eine Ergänzung in einigen MSS., wie die Kommentatoren uns sagen. Die Bedeutung scheint zu sein, dass das Karman, welches der Seele in vielen Teilen verbunden war, wird, durch den eingeführten Einfluss der Reinheit der Seele durch Nachdenken, auf weniger Platz beschränkt.