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Universum vom (urzeitlichen) Ei erzeugt wurde, und Er (Brahman) erschöpfte die Dinge. Diese unwissenden Menschen sprechen Unwahrheit. (8)

Diejenigen, die auf Argumente von ihnen selbst behaupten, dass die Welt geschaffen worden ist, wissen nicht die Wahrheit. Noch wird (die Welt) je zugrunde gehen. (9)

Wisse, dass Elend von bösen Taten entsteht[1]. Wie können diejenigen, die nicht den Ursprung (von Elend) kennen ihre Verhütung wissen? (10)

Einige sagen, dass die Seele (von ihm, der) rein (ist) sein, von schlechten Karman frei wird (über Glückseligkeit erreichend), aber dass sie in diesem Zustand wieder durch angenehme Erregung oder Hass verunreinigt werden wird. (11)

 (Nach ihnen[2]) wird er der auf der Erde als ein zurückhaltender Mönch gelebt hat, hernach von Karman frei werden. Wie klares Wasser, welches frei von Verunreinigung war wieder verunreinigt wird, so (wird die Seele sein). (12)

Ein weiser Mann sollte betrachten, dass diese (Ketzer) kein Leben in Keuschheit führen, und dass alle diese Disputanten ihren eigenen Glauben in der Opposition (an die anderen) verkünden. (13)

[3](Andere[4] behaupten dass) Vollkommenheit nur durch die Methode des religiösen Lebens erreicht werden kann, nicht anderswie; und das selbst vor (dieser Zeit) haben sie

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[1] Es ist uns nicht gegeben durch irgendeine der oben genannten Mittel, wen die Gegner glauben, die Welt geschaffen zu haben.

[2] Laut Sîlâka sind die Anhänger von sâla und die Trairâsikas gemeint. Die letzteren sind die Gaina Anhänger der Vaisêshika Philosophie. Die Trairâsika Sâkhâ wurde von Khaluka Rôhagupta gegründet, siehe Teil I, SEITE 290. Der Name Trairâsika wird gesagt, diesem Philosophen gegeben worden zu sein, weil sie einen dritten Zustand anerkennen, neben denen des Gefesselten und des Befreiten.

[3] In diesem Vers findet sich hier jegliche religiöse hierarchisch geordnete Vereinigung wieder, dessen Oberhaupt sich als Stellvertreter der angebetenen Gottheit ausgibt und somit höchster in der anzustrebenden irdischen Perfektion. Dies ist ein ausgebildeter Klerus, der die traditionelle Stelle auf der Welt einnimmt um über ein Heer an Fussvolk von Maultieren, Zuträgern, politische Macht auszuüben in einander abwechselnder Dominanz über der Politik die Wirtschaft und Justiz, doch allesamt immer alle Nichtanhänger unter dieselbe Gerichtsbarkeit zu stellen. ΑΏ

[4] Laut Sîlâka sind die Saivas und Ekadandins gemeint.