SEITE 249 Jainismus Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung Sûtrakritâṅga Sûtra
(Rishabha sagte zu seinen Söhnen):
Erwerbe vollkommene Kenntnisse des Gesetzes! Warum studierst du es nicht? Es ist schwierig, den Unterricht darüber nach diesem Leben zu erhalten. Die Tage (die vorübergegangen sind) werden nie wieder zurückkehren, noch ist es einfach ein zweites Mal menschliche Geburt zu erlangen. (1)
Siehe, junge und alte Menschen, selbst Kinder im Mutterleib sterben. Wie ein Falke eine Wachtel fängt, so wird (Leben) enden, wenn seine Zeit aufgebraucht ist[3]. (2)
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[1] Srutaskandha. Sein Sanskrit-Titel erwähnt durch Sîlâṅka ist Gâthâshô dasaka, d.h. das Buch, dessen Sechzehnte Vorlesung Gâthâ genannt wird. Es ist erwähnt in der Uttarâdhyayana XXXI, 13 durch den Namen der sechzehn Gâthâs, siehe oben, SEITE 182.
[2] Der Name dieser Vorlesung, welcher in ihrer letzten Zeile auftritt, ist vêyâlîya, weil, wie der Autor des Niryukti bemerkt, handelt es über vidârika, Zerstörung (von Karman), und weil es im Vaitâlîya Versmass besteht. Denn beide Wörter, vaidârika (oder vielmehr vaidâlika, vgl. karmavidalana) und vaitâlîya können in Gaina Prâkrit, vêyâlîya oder vêtâlîya werden. Ein Spiel mit Worten war offensichtlich beabsichtigt; es wäre unmöglich gewesen, wenn die beiden Wörter nicht im Klang identisch geworden wären. Wir können also feststellen, dass die Sprache des Autors den gleichen phonetischen Gesetzen gehorchte wie der in unserem MSS. ausgestellte Gaina Prâkrit, oder mit anderen Worten, dass der Text in etwa der gleichen Sprache niedergeschrieben wurde, in dem er ursprünglich abgefasst worden ist. Der Name der Fünfzehnten Vorlesung führt zu dem gleichen Schluss, denn es heißt gamaîya (yamakîya), weil jeder seiner Verse das verbale Ornament Yamaka genannt enthält, und weil es mit den Worten gam aîyam (yad atîtam) beginnt.
[3] Ein MS. fügt hier gîvâna giviyam ein, das Leben von lebenden Wesen.