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SÛTRAKRIGA.

ERSTES BUCH[1].

Zehnte Vorlesung,

genannt
ACHTSAMKEIT[2].

Der Weise (Arhat) nachgedacht habend über das Gesetz verkündete es; lerne von mir richtig, was Achtsamkeit ist. Ein Mönch, der keine Entschlüsse formt und im Besitz von Achtsamkeit ist, sollte umherwandern, keinen Anstoss irgendeinem Geschöpf gebend; (1)

Zu keinem Lebewesen, ob sie sich bewegen oder nicht, ob über oder unter oder auf der Erde, durch eine Belastung auf sie stellend, durch seine Hände oder Füße[3]. Noch sollte er von Haushaltsvorständen irgendetwas nehmen, was nicht frei gegeben ist. (2)

Nachdem er das Gesetz gemeistert hat und von Achtlosigkeit losgekommen ist, sollte er leben von erlaubter Nahrung[4], und alle Wesen behandeln

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[1] Srutaskandha. Sein Sanskrit-Titel erwähnt durch Sîlâka ist Gâthâshô dasaka, d.h. das Buch, dessen Sechzehnte Vorlesung Gâthâ genannt wird. Es ist erwähnt in der Uttarâdhyayana XXXI, 13 durch den Namen der sechzehn Gâthâs, siehe oben, SEITE 182.

[2] Samâhi = samâdhi. Dieses Wort hat nicht nur den Begriff "Meditation", sondern auch ein wesentlich breiteren. Hier ist es als "Mittel zur Erlangung von Môksha erklärt". Ich habe "Achtsamkeit" gewählt, denn es ist weniger technisch als "Kontrolle", welches ich an anderen Orten verwendet habe.

[3] Der erste Teil von Vers 2 ist mit dem letzten Teil des vorangehenden Verses ausgelegt zu werden.

[4] dhe