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Ein wahrer Mönch sollte nicht solche Nahrung und Getränk annehmen wie speziell für ihn einher mit Schlachtung von lebenden Wesen vorbereitet worden ist. (14)

Er sollte nicht teilnehmen an einer Mahlzeit, die nur ein Teilchen von verbotener Nahrung enthält[1]: dies ist das Gesetz von ihm, der reich an (Selbst-) Kontrolle ist. Welche (Nahrung) auch immer (ein Mönch) verdächtigt (unrein zu sein), kann er nicht essen. (15)

Ein Mann, der seine Seele schützt und seine Sinne bändigt, sollte nie irgendjemandem zustimmen Wesen zu töten. -- In Städten und Dörfern (werden) Fälle (auftreten, welche) den Gläubigen (in einem Dilemma versetzen)[2]. (16)

Das Gerede von Menschen hörend, sollte man nicht sagen, "dies ist eine gute Handlung", noch "dies ist eine schlechte Handlung". Denn es ist ein Widerspruch (zu jeder Antwort)[3]. (17)

Er sollte nicht sagen, dass es verdienstvoll ist, weil er jene Lebewesen retten sollte, ob sie sich bewegen oder nicht, welche getötet werden um das Geschenkmachen willens. (18)

Auch sollte er nicht sagen, dass es nicht verdienstvoll ist, weil er dann verhindern würde jenen, um derentwillen die Speisen und Getränke in Frage vorbereitet wird, zu ihrem Recht kommen. (19)

Jene, die die Gabe loben, sind mitschuldig[4] der Tötung von Lebewesen; diejenigen, die es verbieten, berauben (andere) der Mittel des Lebensunterhalts. (20)

Diejenigen aber, die weder Antwort geben, nämlich

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[1] Dies ist die Bedeutung des Satzes pûtikarma na sêvêta.

[2] Wenn wohlmeinende Menschen eine Reuse (Fischfalle) versenken, ein Opfer bringen (das Fleisch usw., enthält), oder Leute füttern (mit Nahrung, die Fleisch usw., enthält), usw.

[3] Der Sinn dieses Satzes ist im Zusammenhang vom vorigen Vers 16 mit den nachfolgenden Sätzen zu erkennen. Es geht darum, dem Töten von Lebewesen auch dann nicht zuzustimmen, wenn dies für einen guten Zweck gemacht wird.

[4] Wörtlich wünschen