SEITE 334                                                                Jainismus gesamtes Kapitel Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                     Sûtrakriga Sûtra

Er ist ein Bhikshu aus diesem Grund, dass er nicht eingebildet ist, aber bescheiden, und gehorsam (zu seinem Guru), dass er seine Sinne bändigt, gut (für seine Aufgabe) ausgebildet ist, und auf seinen Körper verzichtet, dass er alle Mühseligkeiten und Trübsale erträgt, dass er mit einem reinen Geist das (vorgeschriebene) Verhalten ausübt, sich selbst gut bemüht, standhaft ist, und nur eine gemäßigte Menge[1] von Nahrung isst, die ihm von anderen gegeben wird. (Solch ein Mann) verdient den Namen eines Bhikshu. (4)

Er ist ein Nirgrantha aus diesem Grund, dass er alleinstehend[2] ist, das absolute (âtman) kennend, erweckt, erprobt gegen Sünden, gut diszipliniert[3]; dass er über die Samitis und Gleichmut verfügt, die wahre Natur des Selbst kennt, weise ist, die Ursachen der Sünde sowohl (objektiv und subjektiv[4]) aufgegeben hat, nicht Ehre, Achtung und Gastfreundschaft begehrt, sondern das Gesetz sucht und kennt, bestrebt ist, Befreiung zu gewinnen, und zurückgehalten lebt. (Solch ein Mann) verdient den Namen eines Nirgrantha, der seine Sinne bändigt, (für seine Aufgabe) gut ausgebildet ist, und auf seinen Körper verzichtet. (5)

Wisse dies, so zu sein, wie ich dir gesagt habe, denn ich bin der Erlöser. (6)

So sage ich.

Ende der sechzehnten Vorlesung genannt "DER GESANG"

Ende des ersten Buches

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[1] Samkhâya. Der Kommentator nimmt dieses Wort als Gerundium und erklärt es: (die Eitelkeit der Welt) kennend.

[2] Êka, d.h. frei von Liebe und Hass

[3] von Disziplin = Wissenszweig, d.h. gut geschult in Richtigem Wissen, Richtigem Verhalten und Richtigem Glauben. ΑΏ

[4] Dravyatô bhâvatas ka.