SEITE 298 Jainismus gesamtes Kapitel Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung Sûtrakritâṅga Sûtra
(wird er) entweder ein Narr oder ein Weiser(genannt). (3)
Einige lernen Wissenschaften[1], welche die Vernichtung von lebenden Wesen lehren, andere studieren Zaubersprüche für das Töten von allerlei Geschöpfen. (4)
Betrüger üben Täuschung aus, um sich Lust und Vergnügen zu verschaffen; sie töten, schneiden und zerstückeln (Wesen) im Interesse der eigenen Behaglichkeit. (5)
Der achtlose (begeht Sünden) durch Gedanken, Worte und Handlungen im Hinblick auf diese und die nächste Welt, beides (durch die Handlung selbst tuend und durch andere sie tun machend). (6)
Ein grausamer[2] Mensch macht grausame Handlungen und ist dadurch an anderen Grausamkeiten beteiligt; aber sündhafte Unternehmen werden am Ende Elend mit sich bringen. (7)
Sünder, abhängig von Liebe und Hass und falsch tuend, erwerben aus Leidenschaft hervorgehendes Karman[3] und begehen viele Sünden. (8)
So ist die "Bemühung führend zu Werken" der Sünder beschrieben worden; jetzt lerne von mir des weisen Mannes "Bemühung nicht führend zu Werken". (9)
Ein frommer Mönch, der von Banden frei ist und alle Fesseln durchtrennt hat, vernichtet sein schlechtes Karman, und entfernt endgültig den Dorn (der Sünde). (10)
Der richtigen Lehre folgend bemüht er sich; wie man mehr und mehr der Sammelbehälter
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[1] Sattha = sâstra oder sastra. Auf die letztere Alternative müssen wir übersetzen "(ausüben von) Waffen".
[2] Vêri = vairin, gîvôpamardakârin
[3] Karma ist in von Arten, airyapathika, hervorgehend aus "Gehen", d.h. von jenen Handlungen, die für ein tugendhaftes Leben oder das Verhalten von Mönchen unerlässlich sind (vgl. Âkârâṅga Sûtra II, 3), und sâmparâyika, hervorgehend aus den Leidenschaften.