SEITE 302                                                                   Jainismus gesamtes Kapitel Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                     Sûtrakriga Sûtra

Diese Wahrheit zu Herzen nehmend, von der die wichtigsten Wahrheiten fließen, ein Mönch, ohne Eigentum und ohne Egoismus, sollte der Lehre der Ginas folgen. (6)

Verlassend seinen Wohlstand, Söhne, Beziehungen und Eigentum, verlassend Kummer, der nie aufhört, (ein Mönch) sollte umherwandern ohne irgendwelche weltlichen Interessen. (7)

Erde, Wasser, Feuer, und Wind; Gras, Bäume, und Getreide; Eier legende Tiere, die zwei Arten von lebendgebärenden[1] Tieren; Wesen in Flüssigkeiten erzeugt und in Schmutz und Pflanzen; (8)

Diese sechs Klassen von lebenden Wesen sollte ein weiser Mensch kennen, und in Gedanken, Worten und Taten zärtlich behandeln; er sollte weder Handlungen tun noch Eigentum begehren, wobei er ihnen irgendein Übel tun könnte. (9)

Unwahre Rede, Geschlechtsverkehr, persönliches Eigentum, Dinge nehmen, die nicht frei gegeben werden: alle dieser Ursachen von Beschädigung an lebenden Wesen sollte sich ein weiser Mann enthalten. (10)

Täuschung[2], Gier[3], Wut[4], und Stolz[5]: Bekämpfend diese Ursachen der Sünde, sollte ein weiser Mann sich von ihnen enthalten. (11)

Waschen, Färben, Urinieren, Darmentleerung[6], Erbrechen, Salbung der Augen, und was immer gegen die Verhaltensregeln verstößt[7]: von all dem sollte sich ein weiser Mann enthalten. (12)

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[1] Pôyagarâû = pôtagarâyu, d.h. lebend geboren (wie Elefanten, usw.) und zusammen mit dem Chorion (die hoch vaskuläre äussere Embrionenmembrane, mit der plazentale Säugetiere mit der Pazenta verbunden sind) (wie Kühe, usw.)

[2] Paliuñkana = parikuñkana, d.h. mâyâ

[3] Bhayana = bhagana, d.h. lôbha

[4] Thandilla, d.h. krôdha

[5] Ussayana = ukkhraya, d.h. mâna. Diese vier Leidenschaften sind hier aus der Art aufgezählt, wie sie angenommen werden auf die Seele wirken. Ähnliche Namen aufgetreten, SEITE 248 , Anmerkungen 3 - 6

[6] gemeint ist natürlich nur gemäss dem richtigen Verhalten, s. Âkârâga Sûtra II, 2, Vorlesung 10

[7] Palimantha