SEITE 309                                                                  Jainismus gesamtes Kapitel Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung                                     Sûtrakriga Sûtra

in weltlicher Knechtschaft festgehalten werden, kennen das Gesetz nicht, das zur Befreiung führt. (16)

Menschen haben hier verschiedene Meinungen; (sie kleben) an der Lehre der Kriyâvâdins und Akriyâvâdins[1]. Die Bosheit eines hemmungslosen Sünders, der, nachdem er geboren worden ist, dem Körper (von Wesen um sein eigenes Glück zu beschaffen) schadet, geht zunehmend weiter. (17)

Vergessend, dass sein Leben ein Ende haben wird, ist ein unbesonnener und törichter Mensch voller Selbstsucht; er rackert sich Tag und Nacht ab, gierig nach Wohlstand, als ob er nie alt wird oder stirbt. (18)

Lasse Wohlstand und Rinder, alle Beziehungen und liebe Freunde! (Ein Mann) spricht immer (über diese Dinge), und er ist verblendet von ihnen; aber andere Leute werden seinen Reichtum wegnehmen. (19)

Wie kleinere Tiere einen Abstand von einem Löwen halten, sich vor ihm fürchtend, so hält sich ein weiser Mann fern von Sünde, gut das Gesetz berücksichtigend. (20)

Ein weiser Mann, der erweckt worden ist, sollte (sich) von der Sünde abwenden, wenn er das Böse bedenkt, das von Schlachten herrührt und die große Gefahren auf sich bürdet durch seine grausame Gesinnung. (21)

Ein Weiser auseinandersetzend für das wirklich Gute[2] (nämlich Befreiung), sollte nicht Unwahrheit sagen; diese (Regel, sagen sie,) umfasst Nirvâna und das Ganze von Achtsamkeit. He should not do works, nor cause others to do them, nor assent to others doing them. Er soll nicht Arbeiten tun, noch andere dazu anstiften, sie zu tun, noch anderen zustimmen sie zu tun. (22)

Wenn er rein (Essen) erhält, sollte er nicht (durch Liebe oder Haß) beeinträchtigt werden, und er sollte nicht zu

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[1] Siehe Uttarâdhyayana, SEITE 83, Anm. 2 und Sûtrakriga Sûtra, SEITE 242, Anm. 3

[2] Attagâmî = âptagâmin. Âpta ist entweder Môksha wie in meiner Übersetzung angenommen, oder es steht für die "höchste Autorität"; im letzterem Fall können wir übersetzen: "Wer sich auf den richtigen Weg begibt".