SEITE 329 Jainismus gesamtes Kapitel Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung Sûtrakritâṅga Sûtra
Der Vernichter von Zweifel kennt das unvergleichliche (Gesetz); er, der Erklärer des unvergleichlichen (Gesetzes), ist nicht zu dieser oder jener (ketzerischen Lehre) geneigt. (2)
Auf diesen oder jenen (Beitrag des Glaubensbekenntnisses hat er) die fehlerfreie Ansicht; daher wird er zu Recht als ein echter (Mann) genannt; er, der immer die Wahrheit besitzt, ist gütig gegen seine Mitgeschöpfe. (3)
Sei nicht bösartig zu deinen Mitgeschöpfen: das ist das Gesetz von ihm, der reich in (Selbst-)Kontrolle ist; er, der reich in (Selbst-)Kontrolle verzichtet auf alles, und in dieser (Welt meditiert über die) Betrachtungen über Leben[3]. (4)
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[1] Srutaskandha. Sein Sanskrit-Titel erwähnt durch Sîlâṅka ist Gâthâshô dasaka, d.h. das Buch, dessen Sechzehnte Vorlesung Gâthâ genannt wird. Es ist erwähnt in der Uttarâdhyayana XXXI, 13 durch den Namen der sechzehn Gâthâs, siehe oben, SEITE 182.
[2] Diese Vorlesung ist aus seinen einleitenden Worten gamaîyam benannt worden, was auch bedeutet, bestehend aus yamakas (vgl. Zeitschrift der Deutschen Orient-Gesellschaft, vol. XL, SEITE 101). Denn in dieser Vorlesung öffnet jede Strophe oder Zeile mit einem wiederholten Wort aus dem Ende der vorhergehenden. Dieser Kunstgriff wird technisch sriṅkhala-Yamaka genannt, oder Kette-yam aka, ein Begriff, welcher in einem anderen Namen unserer Vorlesung enthalten zu sein scheint, erwähnt durch den Autor des Niryukti (Vers 28), nämlich âdâniya-saṅkaliyâ. Denn saṅkaliyâ ist das Prâkrit für sriṅkhala (z.B. in unserem Text I, 5, 2, 20), obwohl Sîlâṅka es hier fälschlich saṅkalita übersetzt; und âdâniya selbst wird als ein Name von unserer Vorlesung verwendet.