SEITE 331 Jainismus gesamtes Kapitel Titel Inhalt vorige Seite gesamte Vorlesung Sûtrakritâṅga Sûtra
bändigt er immer seine Sinne, und erreicht die unvergleichliche Abtretung von Karman[1]. (12)
Die unvergleichliche (Selbst-Kontrolle) kennend, sollte er nicht feindlich sein gegen irgendjemanden, in Gedanken, Worten oder Taten, Augen habend (um alles zu sehen). (13)
Er ist wirklich das Auge von Menschen, die (Nachdruck legen, so zu sprechen) am Ende[2] von Begierde, an dessen Ende (d.h. Kante) gleitet das Rasiermesser, an seinem Ende (d.h. Rand) rollt das Rad[3]. (14)
Because the wise use the ends (of things, ie bad food, &c.), they are called 'makers of an end' here. Da die Weisen[4] die Enden (der Dinge, d.h. schlechtes Essen, usw.) verwenden, werden sie hier als "Macher von einem Ende" genannt. Hier in der Welt der Menschen sind wir Menschen um das Gesetz zu erfüllen. (15)
In diesem Glaubensbekenntnis, welches die Welt übertrifft, (Männer) werden vervollkommnete Heilige oder Götter, wie ich gehört habe; und ich habe gehört, dass außerhalb der Klasse der Männer dies nicht so ist[5]. (16)
Einige (Ketzer) haben gesagt, dass sie (nämlich die Götter) ein Ende dem Elend[6] setzen; aber andere (Gainas) haben wiederholt gesagt, dass dieser (menschliche) Körper nicht so leicht erworben wird[7]. (17)
Für jemand, dessen Seele (das menschliche Leben) verlassen hat, ist es nicht einfach wieder Unterricht (im Gesetz) zu erhalten, noch ist solch eine geistige Gesinnung, welche sie erklären für die Annehme des Gesetzes geeignet [8]. (18)
Wie kann es sogar vorgestellt werden, daß er
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[1] Sandhipattê. Sandhi wird erklärt Karmavivaralakshanam bhâvasandhim.
[2] Es gibt eine Anspielung auf das Wort "Ende" in diesem und im nächsten Vers, der einem modernen Geist mehr nach dem Absurden als dem Tiefgründigen schmeckt. [Die Anspielung ist vom Kommentator HJ bemerkt worden, jedoch nicht die Hauptbedeutung zum Ende der weltlichen Existenz, als die Aufgabe von weltlichen Handlungen, Kauf-Verkauf, Arbeit für andere, Bindungen, um ein Einzel-Leben als Bettler, unerkannt umherwandernd zu führen; nur für den der Môksha in diesem Leben aus selbst gewählten Gründen der Unvollkommenen-Aufgabe an Bindungen nicht erreicht hat, bleibt die letzte Bedeutung von Ende als das Ende am Schluss des Lebens, das im Âkârâṅga Sûtra I, 7, 8, 7 ff. ausführlich beschrieben wird. Siehe Teil I, SEITE 75 f.( ΑΏ)]
[3] Die Aufgabe von Begierde scheint hier die letzte Prüfung zu sein, dem Rad der Wiedergeburt zu entkommen. ΑΏ
[4] Das Original hat hier Singular, doch wie der Übersetzer HJ in der Einleitung schon erklärte, wurden in den alten Texten Singular und Plural häufig vermischt. ΑΏ
[5] Vollkommenheit kann nicht von anderen Geschöpfen als Männer erzielt werden.
[6] D.h. endgültige Glückseligkeit erreichen
[7] Weshalb wir uns in diesem Leben bemühen müssen, keine lebenden Wesen zu verletzen, zu töten, dulden, dass sie getötet werden, usw., frei von den Leidenschaften werden, die Guptis und Samitis einhalten, die 46 Fehler vermeiden, usw., ansonsten wir all die Leiden, die wir den lebenden Wesen zugefügt hatten, selbst erleiden müssen in ebenso vielen Wiedergeburten in anderen Körpern, als dem menschlichen. ΑΏ
[8] Die Worte, wie sie erhalten sind, lassen sich nicht auslegen; die Bedeutung, jedoch, muss ungefähr das gewesen sein, was ich in meiner Übersetzung gegeben habe.